Collection Baccara 0278
aus.“
Kim verschwand in der Küche und kam mit zwei Plastik-boxen zurück, die randvoll mit bunt verzierten Muffins gefüllt waren. „Ich hoffe, Libby ist zufrieden damit.“
„Da bin ich mir sicher.“ Zwar konnte er nicht sagen, ob Libbys Klassenkameraden die Mühe zu schätzen wussten, die sich Rachel gemacht hatte, er jedenfalls war ihr unendlich dankbar dafür. Und jetzt kam auch noch ein schlechtes Gewissen dazu, da sie sich seinetwegen eine Erkältung eingefangen hatte. Sie war sowieso schon erschöpft gewesen von der Arbeit, und dann war auch noch er mit seiner Bitte zu ihr gekommen.
Er nahm die Muffins, ging zum Auto und fuhr zu Libbys Schule. Dort wurde er schon sehnsüchtig erwartet. Libbys Zwillingsschwester Maggie hatte ihre Großmutter als Ehrengast eingeladen, und so saßen sie alle vier auf niedrigen Kinderstühlen und erfreuten sich am Fest.
Als er die Schule verließ, war es ein Uhr. Jetzt wieder in die Kanzlei zu fahren, machte keinen Sinn. Dort waren jetzt alle beim Mittagessen. Außerdem würde heute, am St. Patricks Day, sowieso nichts mehr gearbeitet werden. Kurz entschlossen lenkte er seinen Wagen in die entgegengesetzte Richtung und fuhr zu Rachel.
7. KAPITEL
Wer auch immer so ungeduldig an der Tür klopfte, sie würde ihn umbringen. Schlaftrunken wankte Rachel hinunter und warf imVorbeigehen einen kurzen Blick in den Spiegel. Sie sah furchterregend aus. Durch die Milchglasscheibe der Haustür konnte sie die Umrisse eines Mannes erkennen.
„Immer mit der Ruhe, ich komme ja schon“, rief sie. Sie öffnete und sah sich Colin Morris gegenüber.
„Habe ich dich geweckt?“, fragte er besorgt.
Mit ihm hatte sie nicht gerechnet. Ein kühler Luftzug drang ins Haus, und Rachel, die barfuß auf dem kalten Fliesenboden stand, fröstelte. „Schon okay. Komm herein, es ist kalt.“
„Aber nur, wenn ich nicht störe.“ Colin trat einen Schritt nach vorn. „Ich stehe schon seit fünf Minuten hier draußen. Mir scheint, eure Klingel geht nicht.“
„Die ist schon seit Jahren kaputt. Du hättest einfach reingehen können, die Tür ist nicht abgeschlossen.“ Sie dirigierte ihn ins Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch und legte eine Decke über die Beine.
„Die Muffins waren ein voller Erfolg. Vielen Dank nochmal, auch im Namen von Libby.“
Rachel musste gähnen. „Freut mich. Wie spät ist es eigentlich?“
„Kurz nach ein Uhr.“ Colin setzte sich auf einen Sessel neben dem Sofa. „Kim hat mir erzählt, dass es dir nicht gut geht, also dachte ich mir, ich sehe mal nach dir.“
„Ich bin schon okay. Nur ein wenig müde“, erklärte sie. „Ich hatte in der letzten Zeit sehr viel Stress, und ich bin einfach erschöpft. Bald ist auch noch Ostern, da habe ich jede Menge Kuchen zu backen. Wahrscheinlich streikt mein Körper. Ich könnte einfach mal eine Auszeit brauchen.“
„Du solltest etwas mehr auf deine Gesundheit achten“, meinte er besorgt, während er seine Jacke auszog und sie über die Armlehne legte.
„Ich werde mich bemühen.“ Sie legte den Kopf nach hinten und fuhr sich mit der Hand über den Nacken. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich habe kein Fieber und keine Anzeichen von Erkältung. Ich bin ganz einfach nur müde. Meine Mutter besorgt mir heute auf dem HeimwegVitamintabletten.“
„Ich könnte dir doch welche holen“, bot er an.
„Das ist nett von dir. Aber es ist wirklich nicht nötig“, sagte sie und zog die Beine an. „Ich habe in letzter Zeit einfach zu viel gearbeitet.“
„Das stimmt. Und deshalb solltest du dich jetzt einmal erholen. Ich als dein Anwalt und Freund bestehe darauf, dass du in Zukunft kürzer trittst.“
Sie musterte ihn eingehend. Beinahe hätte sie gefragt: Und was willst du tun, wenn ich mich nicht daran halte? Doch sie verkniff sich die Frage. Seine Besorgnis schien aufrichtig, und es tat ihr gut, dass er sich so fürsorglich um sie kümmerte.
„Du widersprichst mir ja gar nicht“, sagte er erstaunt.
„Nein, du hast ja recht. Mit der Gesundheit treibt man keine Scherze. Ich würde mir nur selbst schaden, wenn ich irgendwann völlig am Ende bin. Schließlich benötige ich all meine Kräfte, wenn ich bald mein Geschäft in New York aufbauen werde. Das sollte ich nicht vergessen.“
„Ganz genau.“ Ein kaum bemerkbares Augenzucken verriet, dass ihm der letzte Teil ihrer Bemerkung missfiel. „Fragt sich nur, wer deine Osterbestellungen backen soll. Ich würde dich ja gerne dabei unterstützen, aber wie du
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