Collection Baccara 0283
errötete. „Möglicherweise haben wir doch die eine oder andere Gemeinsamkeit.“
„Dann solltest du vielleicht in Erwägung ziehen, dass eine Ehe mit ihm nicht vollkommen unsinnig wäre.“
Eric lag auf einer durchgesessenen Couch im Wohnzimmer von Pollys Großeltern und konnte nicht schlafen. Sie wussten, dass er und Polly intim miteinander geworden waren – sonst wäre sie auch nicht schwanger. Trotzdem ließen sie sie nicht zusammen in einem Bett schlafen. Das zeigte ihm, dass sie nicht einverstanden mit ihrer Beziehung waren.
Ihm war auch klar, dass die unbequeme Couch eine Art Strafe dafür sein sollte, dass er mit ihrer Enkelin Sex gehabt hatte, ohne mit ihr verheiratet zu sein.
Als er schließlich einschlief, war es kein erholsamer Schlaf, und das lag nicht nur an der Couch, sondern auch an seinen Problemen mit Polly. Er wusste, dass alles seine Schuld war. Wie er es wiedergutmachen konnte, war ihm aber noch unklar.
Nach dem Frühstück fühlte er sich schon etwas besser. Es war herzhaft und üppig. Allerdings vermisste er Polly am Tisch. „Schläft Polly noch?“
Theresa lachte. „Nein. Polly hat das Haus schon vor etwa einer Stunde verlassen. Sie hat ein paar von meinen selbst gemachten Zimtsternen mitgenommen und ist zu Abbey ins Restaurant gefahren.“
Wahrscheinlich wollte sie es vermeiden, zusammen mit ihm am Frühstückstisch zu sitzen. Wenn er sich bloß nicht so blöd angestellt hätte, wäre sie bestimmt mit ihm zusammen zu Abbey gefahren. Sie konnte garantiert moralische Unterstützung gebrauchen. „Wie geht es Abbey?“, fragte er vorsichtig.
„Meinen Sie, ob sie akzeptiert hat, dass Polly ein Baby bekommt?“
Er nickte.
„Sie ist auf dem besten Weg dahin. Wahrscheinlich hätte es sie nicht so schwer getroffen, wenn Polly zuerst geheiratet hätte. So sollte es normalerweise auch sein. Bevor man ein Baby bekommt, sollte man heiraten.“
„Glauben Sie das wirklich?“
„Ja. Polly hat mir übrigens erzählt, dass Sie ihr bereits einen Antrag gemacht haben.“
„Tatsächlich?“
„Wissen Sie, ich liebe meine Enkelin. Aber manchmal ist sie einfach etwas stur.“
„Ich kann genauso stur sein“, versprach Eric ihr.
Sie lächelte. „Na hoffentlich.“
Mit jedem Kilometer, den Polly ihrem Restaurant näher kam, wuchs ihre Nervosität. Sie hatte ihre Schwester nun seit fast fünf Monaten nicht mehr gesehen. Und das letzte Gespräch, in dem sie ihr von der Schwangerschaft erzählt hatte, lag nun auch schon eine Weile zurück. Aus diesem Grund war sie an diesem Freitagmorgen sehr aufgeregt, als sie schließlich mit einer Schachtel Zimtsterne das Restaurant betrat.
Sie hatte überlegt, ob sie Eric mitnehmen sollte. Trotz allem, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war, vertraute sie ihm. Dennoch wollte sie keine Schwäche vor ihm zeigen.
Ohne sich umzusehen, ging Polly direkt an den Tresen und stellte das Gebäck darauf ab. „Machst du uns einen Kaffee dazu?“
„Polly!“ Abbeys Augen leuchteten, während sie um den Tresen herumkam und ihre Schwester in die Arme nahm.
Mit dieser Reaktion hatte Polly nicht gerechnet, doch sie war froh darüber.
Als ihre Schwester aber die Augen auf Pollys Bauch richtete, standen ihr Tränen in den Augen. „Du siehst gut aus“, sagte Abbey und lächelte. „Sehr gut.“
Polly schluckte. „Danke.“
Abbey ging wieder hinter den Tresen. „Du wolltest Kaffee?“
„Ja, entkoffeinierten bitte.“
Abbey füllte zwei Becher und reichte ihr einen.
Polly setzte sich auf einen Barhocker. „Vor ein paar Monaten stand ich noch hinter dem Tresen.“
„Kaum zu glauben, was? Ich bin wirklich froh, dass du hier bist. Schon oft wollte ich dich anrufen, aber dann dachte ich, ich warte, bis du hier bist und ich persönlich mit dir sprechen und mich bei dir bedanken kann.“
„Wofür willst du mir danken?“
„Zunächst wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich war wirklich gemein zu dir, als wir das letzte Mal miteinander telefoniert haben.“
„Das verstehe ich schon.“
„Ich war unglaublich verärgert, verletzt und frustriert. Es erschien mir einfach unfair, dass Jason und ich es schon so oft versucht haben und du nach einem Mal gleich schwanger wirst.“
Polly nickte bloß.
„Dann habe ich Jason davon erzählt. Und dieses Gespräch hat mir dabei geholfen, damit fertig zu werden. Ich weiß, dass es Tausende von Babys gibt, die keine Eltern haben und sich über eine Familie freuen würden. Wir müssen kein eigenes
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