Collection Baccara 0283
Immerhin.“
„Und unsere Ponys“, fügte er augenzwinkernd hinzu.
„Natürlich, wie konnte ich das vergessen“, lachte Maggie. „Kein königlicher Sprössling ohne eigenes Pony. Ich dagegen musste mich mit Plüschponys begnügen. Eines der wenigen mädchengerechten Spielzeuge, die mir gefielen. Lieber leistete ich meinem Vater in der Werkstatt Gesellschaft, als mit den Mädchen aus der Nachbarschaft zu spielen. Ich fürchte, ich war nicht sehr beliebt.“
„Bis Sie in das Alter kamen, da die Jungen auf Sie aufmerksam wurden.“
Vermutlich wollte er ihr einfach nur ein Kompliment machen, mehr steckte sicher nicht hinter seiner Bemerkung. Trotzdem wusste sie nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Gedankenverloren packte sie das Werkzeug in ihrer Hand etwas zu fest an, sodass sie sich die Spitze des Schraubenschlüssels in die Hand rammte. „Autsch!“
Quadir war sofort zur Stelle und betrachtete die Wunde besorgt. „Was haben Sie nur angestellt?“
Seine Berührung war warm und tröstlich. „Oh, nichts. Mir geht’s gut.“
„Aber Sie bluten.“
Er führte Maggie ins angrenzende Badezimmer und drehte den Wasserhahn auf. „Ich hoffe, es ist nichts Ernstes. Womöglich muss die Wunde genäht werden.“
Allein die Vorstellung ließ sie blass werden. „Ganz bestimmt nicht, so schlimm ist es nicht.“ Energisch entwand sie sich seinem Griff und hielt die Hand unter das kalte Wasser. Die Wunde brannte, aber es war auszuhalten.
Quadir tupfte die Stelle vorsichtig mit einem sauberen Handtuch trocken. Dann legte er mit erstaunlichem Geschick einen Mullverband an. Belustigt sah er Maggie in die Augen. „Ich denke, Sie werden überleben.“
„Na, da bin ich aber erleichtert.“ Seltsamerweise fühlte sie sich immer noch ein bisschen schwindlig, auch wenn sie der Chirurgennadel entkommen war. Vielleicht war es die Enge des Badezimmers. Quadir füllte den Raum mit seiner unglaublichen Präsenz aus. Doch erklärte das auch ihr plötzliches Herzklopfen?
Plötzlich wurde Maggie sich der goldenen Sprenkel in seinen dunklen Augen bewusst. Und dem Anblick seiner wohlgeformten Lippen, dem Grübchen um seinen zu einem spöttischen Lächeln verzogenen Mund … Der frische Duft seines Aftershaves stieg ihr in die Nase und machte sie noch benommener.
Quadir drohte ihr scherzhaft mit dem Zeigefinger. „Versprechen Sie mir, nächstes Mal besser aufzupassen.“
Maggie nickte wortlos.
„Gut. Jetzt muss ich aber zurück in mein Büro.“
Er ließ ihre Hand los und ging. Maggie blieb atemlos zurück, ganz berauscht von einem warmen Prickeln, das ihren Körper durchlief. Was war da gerade passiert? Sie konnte sich diese Frage nicht beantworten, denn ihr Denken schien auf mysteriöse Weise ausgeschaltet.
Hm … mit Quadir konnte das doch unmöglich etwas zu tun haben. Oh nein, sie war ganz bestimmt nicht in ihren Chef verliebt. Da wäre das Scheitern vorprogrammiert. Maggie wusste es besser. Außerdem gehörte ihr Herz Jon, daran hatte sich nichts geändert.
Maggie betrachtete den Kleiderständer mit den mondänen Abendroben und kam sich vor wie in der Garderobe eines Filmstars. „Die sind ja hinreißend“, seufzte sie.
„Ja, ein Traum, nicht wahr?“, bestätigte Victoria.
„Das Dumme ist nur, dass ich mir so etwas nicht leisten kann.“
„Ich doch auch nicht“, winkte Victoria ab. „Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass wir einen kräftigen Preisnachlass kriegen.“
Der würde Maggie wenig nützen. Sie brauchte jeden Penny, um das Unternehmen ihres Vaters wiederaufzubauen und ihre Schulden zu begleichen. Unmöglich, ein paar tausend Dollar für ein Kleid hinauszuwerfen, das sie nur ein einziges Mal tragen würde.
Victoria tätschelte ihr aufmunternd den Arm. „Vertrau mir.
Glaubst du etwa, ich will hier ein Vermögen loswerden? Komm, klopfen wir an der Hintertür.“
Hintertür? Was meinte die quirlige Victoria denn nun damit wieder? Bevor Maggie Zeit hatte, weiter darüber nachzudenken, dirigierte Victoria sie in den rückwärtigen Teil der Boutique hinter einem dicken roten Samtvorhang. Sie fanden sich in einem langen, kahlen Flur wieder. Zielstrebig hielt Victoria auf eine Tür zu und öffnete sie. Dahinter erwartete die beiden jungen Frauen ein wahres Paradies. Dutzende Kleiderständer, prall gefüllt mit schillernden Roben. Und nicht nur Abendkleider, sondern Nachmittagskleider, Blusen, Röcke, Hosen.
„Wow“, stieß Maggie beeindruckt hervor. „Was ist das
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