Collection Baccara 0283
perfekten Heiratskandidaten.“
„Ah, darauf beruht also Nadims Reiz.“
„Zum Teil wenigstens. Mein Vater kann ziemlich … schwierig sein. Da schadet es nicht, einen einflussreichen Prinzen an der Seite zu haben.“
Maggie erkannte, dass es offenbar einige Geheimnisse im Leben der Freundin gab. Aber sie wollte sie nicht drängen. Victoria würde es ihr schon erzählen, wenn sie so weit war.
Im Ankleideraum ihrer Suite war Maggie ganz vertieft in den Anblick ihrer neuen pfirsichfarbenen Robe. Sie musste Victoria recht geben: Das Kleid war ein Traum. Dazu hatte sie noch die passenden hochhackigen Sandaletten sowie ein Abendtäschchen erstanden.
„Hey, Maggie, du gehst tatsächlich auf einen königlichen Ball“, murmelte sie ungläubig vor sich hin. Sie konnte nicht fassen, dass das wirklich passierte. Ihr, der kleinen Automechanikerin aus Colorado.
Energisch schob Maggie die Hände in die Hosentaschen, um nicht nach dem Telefon zu greifen. Ihr erster Instinkt war gewesen, Jon anzurufen, um ihm das Neueste zu berichten. Doch das ging jetzt nicht mehr, höchste Zeit, diese Tatsache endlich zu begreifen. Plötzlich merkte sie, dass diese Vorstellung sie gar nicht mehr so sehr schmerzte. Irgendetwas war mit ihr geschehen …
„Autsch, das tut weh“, protestierte Maggie, als Victoria ihr das Haar auf erwärmte Wickler drehte.
„Wer schön sein will, muss leiden“, erwiderte diese ungerührt.
Maggie betrachtete ihre Freundin. Wie nicht anders zu erwarten, sah sie umwerfend aus mit dem hochgesteckten blonden Haar und dem perfekten Make-up.
„So, jetzt halt endlich still“, befahl Victoria. „Als Nächstes sind deine Augenbrauen dran.“
„Auf keinen Fall.“
„Nun mach nicht so ein Theater“, seufzte Victoria. „Vertrau mir einfach, ich weiß, was ich tue.“
Eine knappe Stunde später betrachtete Maggie staunend ihr Spiegelbild. „Wow!“
„Hatte ich nicht recht?“Victoria klang äußerst zufrieden.„In dir steckt das Potenzial zu einer umwerfenden Schönheit.“
Nun, das fand Maggie zwar ein bisschen übertrieben, aber sie war doch höchst angetan von ihrem Anblick. Das Haar war locker aufgesteckt, wie zufällig umrahmten ein paar Locken ihr Gesicht. Das gekonnte Make-up ließ ihre Augen größer wirken und ihre Lippen voller. Blitzende Ohrringe, die Victoria ihr geliehen hatte, vervollständigten das mondäne Bild. Dazu das perfekt sitzende Kleid, das ihre wenigen Kurven vorteilhaft betonte.
„Es gefällt mir, doch.“ Unbehaglich trat sie von einem Fuß auf den anderen. „Nur diese fürchterlichen Schuhe … wahre Folterinstrumente, wenn du mich fragst.“
„Du wirst dich schon daran gewöhnen“,gab Victoria mitleidlos zurück. Sie legte Maggie den Arm um die Taille und betrachtete ihr Bild im Spiegel. „Mist. Gegen dich wirke ich wie ein Zwerg.“
„Du siehst wundervoll aus.“
„Wir sehen beide wundervoll aus.“
In diesem Moment klopfte es an der Tür. Die beiden Frauen sahen einander fragend an.
Maggie eilte zur Tür, was gar nicht so einfach war auf den ungewohnt hohen Absätzen. Sie öffnete und stand Quadir gegenüber.
„Guten Abend“, begrüßte dieser sie gut gelaunt. „Ich möchte die beiden Ladys zum Ball abholen.“
Wie immer bot er einen umwerfenden Anblick. Sein Smoking saß wie angegossen, und das blütenweiße Hemd strahlte mit seinen Zähnen um die Wette. „Oh, wie liebenswürdig von Ihnen. Vielen Dank, wir sind auch schon fertig.“
Er betrat die Suite. „Guten Abend, Victoria.“
„Guten Abend, Prinz Quadir. Sie sehen heute ganz besonders königlich aus.“
Ein charmantes Lächeln umspielte seine Lippen. „Und Sie beide besonders entzückend.“
„Sie entschuldigen uns kurz?“Victoria zog Maggie ins Schlafzimmer. „Dir ist doch klar, dass er nur deinetwegen hier ist, oder? Ich bin bloß die lästige Dreingabe.“
„Wie? Jetzt geht aber die Fantasie mit dir durch, Victoria. Der Prinz ist mein Boss, mehr nicht.“
„Und er steht ganz in der Tradition seiner Brüder. Pass bloß auf, Maggie. Du denkst nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen. Das ist gefährlich.“
Maggie verdrehte gereizt die Augen. „Jetzt hör auf. Quadir wollte einfach bloß nett sein.“
„Das glaubst du wohl selbst nicht. Quadir interessiert sich für dich. Das heißt, Vorsicht ist geboten.“
Maggie wusste die Besorgnis ihrer Freundin zu schätzen, fand sie aber völlig übertrieben. Wie gesagt, Quadir war nichts weiter als ihr Boss. Und das sollte auch so
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