Collection Baccara 0283
Maggie widerstrebend. „Er ist glücklich mit Elaine. Eine solche Neuigkeit ist das Letzte, was die beiden jetzt brauchen.“ Als Quadir immer noch nichts sagte, sie nur mit ernstem Blick ansah, fügte sie seufzend hinzu: „Okay, ich sage es ihm.“
„Was glaubst du, wie er reagieren wird?“
„Gute Frage. Er ist ein leidenschaftlicher Familienmensch. Einfach aus der Affäre ziehen wird er sich bestimmt nicht. Obwohl es für uns alle wohl am einfachsten wäre.“
„Das Leben ist selten einfach.“
„Stimmt. Es ist nur … ein Kind wird uns für immer aneinander binden. Wie soll das laufen, wenn wir verschiedene Wege gehen wollen?“
„Liebst du ihn denn noch?“
„Nein, darüber bin ich hinweg.“ Das war sie schon vor jener verhängnisvollen letzten Nacht gewesen. Sie hatte es damals nur nicht erkannt. „Aber mit einem gemeinsamen Kind können wir uns nie wirklich voneinander lösen. Wen er auch heiratet, sie wird zwar seine erste Frau sein, aber nicht die Mutter seines ersten Kindes.“
„Warte doch erst einmal ab, Maggie. Vielleicht wird es weniger kompliziert, als du befürchtest. Bei anderen Paaren, die sich trotz Kindern getrennt haben, funktioniert es doch auch.“
„Du hast recht“, seufzte sie. Manchmal wünschte sie, sie könne einfach weglaufen und das alles hinter sich lassen. Der bevorstehende Anruf lag ihr schwer auf der Seele. Besser, sie brachte ihn so schnell wie möglich hinter sich, um die Last loszuwerden.
Was für eine Ironie des Schicksals! Vor wenigen Wochen noch hätte sie alles getan, um Jon zurückzugewinnen. Jetzt, da sich ihr die ideale Gelegenheit bot, wollte sie ihn nicht mehr.
Quadir kam auf sie zu und legte den Arm um sie. „Wenn ich irgendetwas für dich tun kann, sag es bitte.“
Er fühlte sich so warm und stark an. Wie gern würde sie sich in seine schützende Umarmung werfen und ihn anflehen, ihr diese Last abzunehmen.
„Und wenn ich dir verbiete, diese Frau weiterhin zu sehen?“ König Mukhtar legte seine ganze Autorität in diese Frage.
„Dann ergäbe sich eine Diskussion, die du mit Sicherheit nicht führen möchtest, Vater“, erwiderte Quadir diplomatisch.
„Warum ausgerechnet Maggie? Such dir eine andere Frau. Eine, die nicht das Kind eines anderen Mannes trägt. Willst du sie am Ende womöglich heiraten? Muss ich dieses Kind als meinen Enkel akzeptieren?“
„As’ad ist Vater von drei Adoptivtöchtern“, erinnerte ihn Quadir. „Damit hast du doch auch kein Problem.“
„Das ist etwas ganz anderes.“
„Warum?“
„Er hat die Mädchen aus Barmherzigkeit adoptiert. Außerdem sind sie entzückend.“
„Vielleicht wird Maggies Baby genauso entzückend.“
Sein Vater warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Das ist Haarspalterei.“
„Wie auch immer … Ich mag Maggie sehr gern. Sie ist charmant und hat Humor und geht mir nicht auf die Nerven wie die meisten anderen Frauen. Mit anderen Worten, ich schätze ihre Gesellschaft. Und, was noch viel wichtiger ist, mein Status als Mitglied der königlichen Familie beeindruckt sie nicht im Geringsten.“
„Wie Whitney“, stellte der König nüchtern fest.
„Ja, wie Whitney“, pflichtete Quadir ihm bei. „Mit einem entscheidenden Unterschied. Ich liebe Maggie nicht. Ich mag sie, respektiere sie, aber sie besitzt nicht mein Herz.“ Das würde keiner Frau je wieder gelingen. Einmal war mehr als genug. Er hatte Whitney über alles geliebt, und am Ende hatte sie ihn doch verlassen.
„Nichts ist gegen eine Vernunftehe zwischen zwei Partnern mit denselben Interessen einzuwenden. Aber muss es denn unbedingt Maggie sein? Was ist mit dem Kind? Es kann niemals Thronerbe werden, da es nicht von unserem Blut ist.“
„Darin sehe ich kein Problem. Immerhin bin ich nicht der älteste Sohn.“
„Kateb erhebt aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Anspruch auf meine Nachfolge. Damit rückst du automatisch an die Stelle des Thronfolgers.“ In der Stimme des Königs schwang Bitterkeit und auch eine Spur Wehmut mit.
„Kateb möchte dich nicht verletzen, Vater. Aber das Palastleben passt einfach nicht zu ihm. Er hat einen anderen Weg gewählt.“
„Du scheinst dich mir neuerdings in allem und jedem zu widersetzen.“ König Mukhtar schüttelte betrübt den Kopf. „Ich bin enttäuscht von dir, mein Sohn.“
Quadir lächelte amüsiert. „Nein, das bist du nicht. Du ärgerst dich nur über meinen vermeintlichen Ungehorsam dir gegenüber. Dabei platzt du insgeheim vor Stolz, weil ich dir die
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