Collection Baccara Band 0250
Treffen war ihm wichtiger als jedes noch so entscheidende Baseballspiel.
Sie fuhr mit der Zunge über ihre Lippen. „Ich denke, wir sollten ein paar Grundregeln aufstellen, bevor wir …“
„Kommt nicht in Frage!“, unterbrach er sie. „Ich lasse nicht zu, dass du dir wieder ein Hintertürchen offen hältst und ich das Nachsehen habe. Diesmal bestimme ich die Regeln.“
Er machte sich auf eine heftige Diskussion gefasst.
Stattdessen stimmte Kyra ihm widerwillig zu. Sie hatte ihm wohl angesehen, dass er sich von seinem Entschluss nicht abbringen lassen würde. „Okay, Jesse Chandler. Eine Nacht lang bestimmst du.“
Eine Nacht.
Es klang wie Musik in seinen Ohren. Sie hatte ihm eine Nacht geschenkt, und er würde dafür sorgen, dass ihr diese Nacht nicht genug sein würde.
„Ohne dich setze ich keinen Fuß auf diese Jacht“, sagte Kyra warnend und starrte auf das Schiff, auf dem sie den gemeinsamen Abend verbringen würden.
Als sie letzte Woche zugestimmt hatte, mit ihm auszugehen, hatte Jesse schon genau gewusst, wohin er sie ausführen würde: Zur Verlobungsfeier seines Bruders Seth.
Gerade waren sie in der kleinen, verschlafenen Hafenstadt Twin Palms an Pier Nr. 12 angekommen. Kyra lehnte an Jesses Jeep und bemühte sich, ihre Panik im Zaum zu halten. „Ich könnte doch mit dir in die Weinhandlung mitgehen.“
„Nein, es dauert nur ein paar Minuten. Ich habe vergessen, Champagner für die Party zu besorgen.“ Er legte die Hand um ihre Taille und zog sie zu sich heran. „Ich war nämlich den ganzen Tag mit meinen Gedanken woanders.“
Ein lustvoller Schauer durchlief ihren Körper. Seine Berührung und seine Worte steigerten ihre Anspannung. Das Abendlicht glitzerte auf den Wellen, und während die Sonne allmählich hinter dem Horizont verschwand, tauchte sie die Läden und Restaurants an der Uferstraße in ein goldenes Licht. Am Ende der Straße befand sich der Hafen, in dem die Jacht lag.
Twin Palms war der perfekte Ort für einen gemeinsamen Abend, und ein verträumter Ausflug mit dem Schiff war an Romantik nicht zu übertreffen. Aber Kyra hatte Angst, sie könnte Jesses Erwartungen nicht erfüllen.
So lange sie denken konnte, hatte sie von so einer Nacht geträumt, doch jetzt, als es so weit war, wäre sie am liebsten weggelaufen. Sie wollte zurück in die gewohnte Umgebung der Crooked Ranch, wollte ihre alte Freundschaft zurück, in der sie sich sicher fühlte. Diese neue Situation zwischen ihnen verunsicherte sie und machte ihr Angst.
Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. Seine Andeutungen machten sie nervös. Doch trotz allem siegte wieder ihre Vernunft. „Du solltest schnell den Champagner besorgen, deine Familie wird gleich da sein.“
Jesse strich über die nackte Haut, die der tiefe Rückenausschnitt ihres Kleides freigab. Dann schüttelte er den Kopf und sagte lächelnd: „So kenne ich dich. Immer praktisch veranlagt. In jeder Lebenslage. Ob ich es jemals erleben werde, dass du unvernünftig bist, Kyra Stafford?“
Ihr Puls raste unter seinen Berührungen. „Unser Treffen heute ist schon mehr als unvernünftig.“
„Das sehe ich nicht so. Und überhaupt – entspann dich. Ich passe mindestes so gut auf dich auf wie Sam’s Pride. Du kannst dich bei mir sicher fühlen.“ Er ergriff ihre Hand und hauchte einen zarten Kuss auf die Innenfläche.
Seine Lippen bahnten sich den Weg über ihr Handgelenk hinauf zu ihrem Unterarm. Es lag so viel Zärtlichkeit darin, dass ihr der Atem stockte und ihre Knie weich wurden.
„Du holst jetzt besser den Champagner“, sagte sie. Wenn er so weitermachte, würde sie sich noch hier mitten auf dem Parkplatz auf ihn stürzen. Die verschlafene Kleinstadt, der salzige Geruch des Meeres – das alles brachte ihre Haut zum Prickeln. Sie fühlte sich plötzlich total abenteuerlustig.
Vielleicht lag es aber auch an dem Wissen, dass sie den Abend mit Jesse verbringen würde.
„Wir haben noch viel Zeit“, sagte er. Inzwischen war er mit seinen Küssen an ihrer Schulter angelangt und arbeitete sich zu ihrem Nacken vor. Seine warmen Hände lagen auf dem seidigen Stoff ihres Kleides. „Außerdem wollten wir doch unvernünftig sein.“
Sie wollte gerade heftig protestieren, da zog er sie fest an sich. Er drückte sie an seinen starken, kräftigen Körper, sodass sie nach Atem rang.
„Was meinst du? Willst du dich heute Abend einfach treiben lassen und auch einmal ein Risiko eingehen?“ Seine Stimme klang rau und ließ ahnen, wie unendlich
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