Collection Baccara Band 0250
wohl schon von Milchbädern gehört haben, oder? Jetzt hör auf, mich so anzustarren, und hol uns zwei Handtücher, okay?“
Stacy verdrehte die Augen und ging den Flur entlang. „Ich weiß gar nicht, warum ich mich immer von dir überreden lasse! Dabei erinnere ich mich doch nur allzu gut daran, was passiert ist, nachdem du mich dazu gebracht hast, zum Boxtraining zu gehen! Ich habe immer noch Albträume … oh, der Drucker ist fertig.“
Sie verschwand im Schlafzimmer und kam mit einem Ausdruck in der Hand zurück, den sie anklagend schwenkte. „Du hast Geheimnisse vor mir!“
„Ich habe dir alles erzählt.“ Claudia prüfte die Temperatur der Milch mit dem Finger. Immer noch kalt. Sie drehte das Gas etwas weiter auf.
„Du hast gesagt, dass Ethan Mallory dich an einen Grizzlybären erinnert!“ Stacy knallte den Ausdruck auf die Küchentheke. „Beweisstück A: Das Bild eines großen Kerls, der überhaupt nicht wie ein Bär aussieht.“
Claudia warf einen Blick auf das Bild. Dichtes braunes Haar, das sich locken würde, wenn es nicht so extrem kurz geschnitten wäre. Haselnussbraune Augen, die man vielleicht schön nennen würde, wenn sie nicht zu einem so kompromisslosen Gesichtsausdruck gehören würden.
„Er ist sehr groß“, sagte sie und versuchte sich zu erinnern, warum sie sofort an einen Bären gedacht hatte, als sie in sein Büro gekommen war.
„Er hat früher Football gespielt, hast du gesagt. In seinem College-Team. Ganz klar, dass er groß ist.“
„Und stark. Ich meine nicht nur körperlich. Schätze, dass es nicht leicht ist, ihn aus der Bahn zu werfen. Nicht weil er aggressiv ist, aber er macht einen verdammt selbstbewussten Eindruck. Ich glaube, er hat mich an einen Bären erinnert, als er mich auf dem Stuhl in die Enge getrieben hat.“ Claudia nahm sich das Olivenöl aus der Speisekammer. „Holst du uns jetzt Handtücher oder nicht?“
Stacy tat ihr den Gefallen. „Er hat dich auf einem Stuhl in die Enge getrieben?“
„Das habe ich dir doch erzählt! Er hat versucht, mich einzuschüchtern.“
Stacy schnaubte und nahm sich eine Schüssel aus dem Geschirrschrank. „Allzu intelligent kann er nicht sein. Dich könnte man nicht mal mit einem Panzer einschüchtern.“
„Oh, ich glaube, er ist ziemlich clever.“ Claudia starrte den Salzstreuer in ihrer Hand an. „Vielleicht zu clever. Und sehr stur. Das wird nicht leicht mit ihm. Aber was soll’s.“ Sie stellte Salz und Olivenöl auf den Tisch. „Ich muss mit dem arbeiten, was da ist.“
„Claudia.“ Stacys Stimme hatte einen warnenden Tonfall angenommen. „Er hat kurze Haare. Und breite Schultern. Er ist clever. Und er ist dominant. Ist er gut, ich meine, in seinem Beruf?“
„Selbstbewusst ist nicht dasselbe wie dominant.“ Claudia war jetzt mit der Temperatur der Milch zufrieden. „Natürlich trägt er sein Haar kurz.“ Grinsend versuchte sie sich Ethan Mallory mit Engelslöckchen vorzustellen. „Das passt zu seinem Image als harter Mann.“
„Ach, hör doch auf, Claudia. Er ist groß und stark. Er ist sexy und ein totaler Macho. Er ist absolut dein Typ!“
„Ich würde nicht sagen, dass Ethan Mallory ein Stardetektiv ist. Er hat eine Nische gefunden und sich auf Wirtschaftskriminalität in Boston spezialisiert, aber …“ Claudia wollte nicht länger darüber nachdenken. „Die Milch ist fertig.“
Stacy ließ sich auf einen Stuhl fallen und sah Claudia vorwurfsvoll an. Da sie sehr große Augen hatte, sah sie in diesem Moment wie eine niedliche Eule mit grünen Augen aus. Für das Grün sorgten ihre Kontaktlinsen. Ohne die würde sie nicht einmal sehen, wen sie überhaupt anstarrte. „Du wirst diesem Mann von jetzt an aus dem Weg gehen!“
„Geht nicht. Außerdem habe ich mich geändert.“
„Du hast es dir vorgenommen! Das ist nicht dasselbe!“
„Hör auf zu unken. Diesmal stimmt es wirklich.“ Claudia brachte zwei große Plastikschüsseln für die Füße. „Immerhin gehe ich mit Neil aus.“
„Fünf oder sechs Verabredungen, sehr überzeugend! Und Neil ist nicht deine Therapie, sondern das Symptom.“
Claudia hielt den dampfenden Topf in den Händen und sah Stacy verblüfft an. „Ich dachte, du magst Neil!“
„Natürlich mag ich Neil. Er ist ganz mein Typ. Aber ich stehe ja auch auf Sicherheit, und du nicht!“
„An die Neils dieser Welt kann man sich gewöhnen. Ich arbeite daran. Ich habe ja auch gelernt, Kaffee zu mögen, erinnerst du dich?“
„Ja, aber du magst immer noch
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