Collection Baccara Band 0250
bin auch nicht davon überzeugt, dass das wirklich eine gute Idee war.“
„Wieso?“ Claudia legte den Lippenstift wieder in die Handtasche. Sie wollte ihn jetzt noch nicht benutzen, denn Ethan würde ihn sowieso sofort wegküssen, wenn er kam. Er würde sie heute Nachmittag zu einem Familienfest mitnehmen. Sie lächelte.
„Dich und Ethan zusammenzubringen war vermutlich wirklich nicht klug“, sagte Stacy finster. „Neuerdings macht ihr ja alles Mögliche gemeinsam.“
Claudia kicherte. „Du musst es ja wissen.“
„Du weißt ganz genau, was ich meine!“
Claudia lachte. Es war Stacy viel peinlicher als ihr, dass sie letzte Woche so hereingeplatzt war. „Ethan hat einen tollen Po, oder?“
„Ich habe nicht darauf geachtet“, erwiderte Stacy steif. „Ich rede auch nicht nur von Sex. Ihr beide verbringt ja praktisch jede freie Minute miteinander!“
„So viel Zeit hat er ja gar nicht. Er arbeitet auch noch an anderen Fällen, weißt du.“ Das erste Mal, als Ethan ihr das gesagt hatte, war sie ihm heimlich gefolgt. Sie hatte den Verdacht gehabt, er wollte etwas vor ihr geheim halten, was ihre Familie betraf. Claudia hatte sich geschämt, als sie erkannt hatte, dass Ethan ehrlich zu ihr gewesen war. „Aber wir sehen uns so oft wie möglich, das stimmt. Warum sollen wir nicht das Beste daraus machen, so lange es geht? Ah, da ist es ja!“ Sie hatte das Adressbuch gefunden.
„Ich mache mir Sorgen um dich.“
„Um mich?“ Claudia war abgelenkt und nicht ganz bei der Sache. Wo war ihr Handy?
„Was du in letzter Zeit tust, sieht dir gar nicht ähnlich. Zum Beispiel, dass du dich in eine Affäre mit Ethan gestürzt hast, ohne vorher mit Neil Schluss zu machen. So etwas hättest du früher nie getan.“
Claudia hatte deswegen ein schlechtes Gewissen. „Das war falsch. Aber Neil war sehr verständnisvoll, als ich es ihm gesagt habe.“ Zu verständnisvoll. Wenn er ihr eine Szene gemacht hätte, wäre Claudia jetzt bedeutend wohler zumute.
„Du hast ein Treffen mit der Jugendsportvereinigung abgesagt.“
„Du weißt doch, dass Ethan und ich an diesem Tag eine heiße Spur im Süden der Stadt verfolgt haben! Außerdem habe ich doch Mary alle Unterlagen gegeben.“
„Und du vergisst viele Dinge. Das ist dir früher nie passiert.“
„Ich vergesse … oh!“ Claudia sprang auf und umarmte Stacy. „Das Essen! Oh, das tut mir leid! Ich habe ganz vergessen, dass wir zusammen essen wollten! Du hast recht, das sieht mir gar nicht ähnlich. Ich hoffe nur, dass ich nicht eine dieser Frauen bin, die ihre Freundinnen wegen eines Mannes vernachlässigen.“
„Nein.“ Stacy wurde rot. „Bist du nicht.“
„Es tut mir wirklich leid.“ Claudia drückte Stacys Schultern. „Du weißt, wie wichtig du mir bist, oder?“
Stacy blinzelte und schob ihre Brille hoch. Sie schniefte.
„Ich bin in letzter Zeit ziemlich durcheinander“, fuhr Claudia fort. „Und nicht nur wegen Ethan.“
Aber wenn sie an gestern Abend dachte, wie sie vor ihm gekniet … Nicht jetzt, befahl sie sich. Stacy hatte zwar schlechte Augen, aber sie kannte Claudia einfach zu gut. „Habe ich dir schon erzählt, dass Ethan sein Haus renoviert? Er hat dieses alte Haus in Süd-Boston, und es ist einfach wunderschön! Das wird es jedenfalls sein, wenn er fertig ist. Er hat wirklich Geschmack, wer hätte das gedacht?“ Vor allem, wenn man gesehen hatte, wie er sich kleidete. „Er will das Haus wieder genau so herrichten, wie es aussah, als es gebaut worden ist. Momentan sind zwei Stockwerke vermietet und …“
„… und du weichst mir aus. Du bist nicht durcheinander, du machst dir Sorgen. Und das willst du nicht wahrhaben. Ist es wegen Ethan?“
Claudia schüttelte den Kopf. „Hauptsächlich wegen Derrick. Ich weiß nicht einmal, was mich so beunruhigt, aber irgendetwas stimmt da ganz und gar nicht.“
„In Derricks Leben stimmte doch immer irgendetwas nicht, oder?“
„Ja, schon, aber … diesmal ist es etwas anderes. Früher habe ich gedacht, er ist so etwas wie das hässliche Entlein der Familie. Ich habe darauf wartet, dass er seine Nische findet, in der er glänzen kann. Aber das ist nicht passiert. Er war nie ein Abenteurer und Sportler wie sein Zwillingsbruder. Und mit seinen Cousins und Cousinen kann er auch nicht mithalten. Es gibt nichts, was er besser kann als alle anderen.“ Claudia seufzte. „Und genau das wollte er immer.“
Stacy legte den Kopf schief. „Bei dir vergisst man leicht, was du alles
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