Collection Baccara Band 0250
getan, das anerkennenswert gewesen wäre. Doch jetzt wusste sie, wie das zu ändern war.
Sie setzte sich an den Schreibtisch, schaltete den Computer ein und schrieb einen ausführlichen Bericht über die Familie McCoy.
Gefühlsmäßig wehrte sie sich dagegen, aber sie setzte sich darüber hinweg. Alex würde ihr das nie verzeihen, doch was spielte das schon für eine Rolle? Für ihn war sie ja doch nur ein sicherer Hafen in einem Sturm der Gefühle gewesen, ein Hafen, in den er wahrscheinlich nicht zurückkehren wollte, sobald er sich beruhigt hatte.
Nein, diesmal ließ sie sich nicht einfach abspeisen. Sie schrieb diese Story, weil das ihre Chance war.
Ihre Finger flogen förmlich über die Tasten. Madeline hatte sich zwar keine Notizen gemacht, aber Helens Geständnis genau gemerkt.
Sie fügte hinzu, wie sich die Enthüllungen in Marcus McCoys Testament auf Alex ausgewirkt hatten. Dabei erwähnte sie, dass er sich von Josephs Geburtstagsfeier zurückgezogen hatte. Und sie schilderte den Schmerz in seinem Gesicht und in seiner Stimme, als sie ihn während der Feier im Stall aufspürte.
Madeline hatte im Stall mit ihm gelitten, und sie tat es auch jetzt. Nachdem sie ihm so nahe gewesen war, wie das zwischen zwei Menschen überhaupt möglich war, erschien es ihr unmöglich, leidenschaftslos über ihn zu berichten.
Je genauer sie schilderte, was sie mit Alex erlebt hatte, desto klarer wurde ihr, wie stark die Bindung zwischen ihnen war. Und am Ende des Berichts stellte sie sich der Wahrheit.
Diese Story würde sie niemals irgendjemandem zeigen, weil sie sich in Alexander McCoy verliebt hatte.
Lange blickte sie unverwandt auf den Bildschirm, während immer wieder dieselben Gedanken durch ihren Kopf kreisten. Doch allmählich stellte sich absolute Ruhe ein.
Jetzt wusste sie endlich, was sie wirklich im Leben wollte – mit Alex zusammen sein.
Dieses sichere Wissen war unbeschreiblich befreiend. Madeline warf den Kopf lachend in den Nacken.
Eines begriff sie allerdings nicht. Wieso wünschte sie sich nie etwas, was sie leicht haben konnte?
Entschlossen stand sie auf, schaltete den Laptop aus und schloss den Deckel. Jetzt gab es für sie nur noch eines, nämlich zu Alex zurückzukehren.
In größter Eile packte sie. Hoffentlich traf sie ihn noch in der Hütte an, damit sie dort in dieser schönen Umgebung die von Helen gewonnenen Informationen einsetzen konnte, um ihm zu helfen.
Und sie wollte ihm gestehen, dass sie ihn liebte. Wenn sie Glück hatte, war er wohl bereit, mit ihr einen Neuanfang zu wagen.
Alex blickte von dem Buch hoch, auf das er sich nicht konzentrieren konnte, und kniff die Augen wegen der tief stehenden Sonne zusammen. Im ersten Moment glaubte er, sich nur etwas einzubilden, doch Madeline betrat tatsächlich gerade die Terrasse.
Sie war zu ihm zurückgekehrt.
Das Herz schlug ihm bis zum Hals herauf, weil er ständig nur an sie gedacht hatte. Trotzdem gab er sich jetzt gelassen, ließ das Buch sinken und blickte Madeline fragend an.
Sie war unglaublich schön. Das seidige blonde Haar hatte sie aus dem Gesicht gestrichen. Heute trug sie flache schwarze Schuhe, eine weite schwarze Hose und ein hellblaues T-Shirt, das sich um ihre Brüste schmiegte und ihre Augenfarbe betonte.
Reisekleidung, dachte er flüchtig. So zog sie sich nicht an, wenn sie Aufnahmen für ihre Sendung plante, damit die Fans nicht enttäuscht waren. Also hatte sie vermutlich keinen Kameramann mitgebracht, schloss Alex erleichtert.
Weshalb war sie hier? Er sah ihr forschend in die Augen. Nein, im Moment spielte sie keine Rolle. Dafür betrachtete sie ihn zu sanft und zärtlich.
Sie war seinetwegen zurückgekommen!
„Hallo“, sagte er lächelnd.
„Hi“, erwiderte sie nervös. Dafür hatte sie einen guten Grund. Schließlich hatte sie mit ihm geschlafen und danach die Flucht ergriffen.
Er richtete sich auf und stellte die Beine neben der Liege auf den Boden. „Setz dich.“
Nun lächelte sie schon etwas entspannter. Sie setzte sich zwischen seine Beine und drehte sich so, dass sie ihn ansehen konnte. Ihr feiner blumiger Duft wehte ihm entgegen, ein Duft, den er ebenso wenig vergessen hatte wie den Champagner auf ihrer Haut.
„Ich hatte Angst, du könntest nicht mehr hier sein“, sagte sie und strich ihm übers Knie.
Er klappte das Buch zu und legte es auf den Boden. „Eigentlich wollte ich dir folgen.“
„Tatsächlich?“, fragte sie überrascht.
„Ja, aber ich habe es nicht getan, weil ich keine
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