Collection Baccara Band 0250
Ahnung hatte, wo ich dich finden könnte. Du hast zwar einige Sachen in deinem Hotelzimmer in Dependable zurückgelassen, aber das besagt nicht viel. Außerdem hast du noch deine Eltern in St. Louis, wenn ich mich nicht irre. Es wäre auch denkbar gewesen, dass du zu ihnen gefahren bist.“
„Möglich“, bestätigte sie, „aber meine Eltern sind kurz nach mir nach Kalifornien gezogen. Sie wollten meine Karriere überwachen und fördern.“
„Sind Eltern nicht etwas Wundervolles?“, fragte er bitter. „Andere Verwandte hast du nicht?“
„Nein. Meine Eltern sind auch Einzelkinder, und meine Großeltern leben nicht mehr.“
Alex dachte sofort an seine Familie, die sich völlig verändert hatte. „Bis vor kurzem hatte ich einen Bruder, meinen Vater, keine Mutter mehr und keine Großeltern. Jetzt habe ich drei Halbbrüder, eine Mutter, keinen Vater mehr, aber dafür einen Großvater.“
„Was das angeht, Alex …“
„Wo warst du?“, fiel er ihr ins Wort, weil er nicht über seine Familie sprechen und nicht einmal an sie denken wollte. Ihm war nur noch wichtig, dass Madeline wieder bei ihm war. Und er wollte erfahren, weshalb sie zurückgekehrt war.
„Ich bin nach Dependable gefahren.“
„Um deine Sachen zu holen?“
„Ja, das auch. Sie sind in meinem … in deinem Wagen. Hoffentlich bist du nicht böse, weil ich ihn mir ausgeliehen habe.“
Alex griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Warum bist du zurückgekommen, Madeline?“
„Deinetwegen“, beteuerte sie. „Ich bin deinetwegen hier.“
Unendlich erleichtert küsste er sie. „Dann bringe ich jetzt deine Sachen ins Haus.“ Sie sollte merken, dass er sich über ihre Rückkehr freute und sie bei sich haben wollte.
„Das kann ich selbst machen“, wandte sie ein, als er aufstand. „Es ist nicht viel.“
„Bleib hier“, forderte er sie auf. „Du bist doch sicher müde. Genieß den Ausblick.“
Er gab ihr noch einen Kuss und zog sich schnell zurück, bevor die Versuchung zu groß würde, alles andere zu vergessen und Madeline gleich auf der Liege zu lieben. „Bin sofort wieder hier.“
Da er den Wagen nicht vor dem Haus entdeckte, sah er in der Garage nach. Tatsächlich war Madeline nicht nur per Fernsteuerung aufs Grundstück gelangt, sondern hatte den Wagen auch an die richtige Stelle gefahren, als wäre sie hier zu Hause.
Die Vorstellung gefiel ihm.
Um sich unnötige Lauferei zu ersparen, belud er sich mit ihrem gesamten Gepäck und lächelte über Madelines Vorstellung von nicht viel. Nur mit Mühe hielt er gleichzeitig den Koffer, die Reisetasche, den Aktenkoffer, die Handtasche und die Kleidertasche, in der sich vermutlich das tolle Kleid befand, das sie auf der Geburtstagsfeier getragen hatte.
An dem bewussten Abend war er nicht in der Stimmung gewesen, das Kleid zu bewundern. Für ihn war das überhaupt kein guter Abend gewesen.
Als er sich seitlich durch die Tür ins Haus schob, stieß er mit dem Aktenkoffer gegen den Türrahmen. Der Griff rutschte ihm aus der Hand, und der Koffer schlug hart auf dem Fußboden auf. Dem Gewicht und dem Klang nach war in dem Aktenkoffer Madelines Laptop.
Er hängte die Kleidertasche an die Tür, stellte die anderen Sachen auf den Boden und warf einen Blick durch die Fenster zu Madeline. Sie saß unverändert auf der Terrasse.
Vorsichtig öffnete er den Aktenkoffer. Tatsächlich, ein Laptop. Vermutlich musste er ihr ein neues Gerät kaufen. Behutsam holte er den tragbaren Computer heraus. Äußerlich war nichts beschädigt, doch das besagte noch nichts.
Vorsichtig stellte er den Laptop auf die Arbeitstheke und schaltete ihn ein. Auf dem Bildschirm erschien sofort die Datei, an der Madeline zuletzt gearbeitet hatte. Das steigerte noch Alex’ Sorge, weil diese Datei beschädigt sein könnte.
Um das zu kontrollieren, sah er genauer hin und las seinen Namen … und dann einige Zeilen …
Das Herz blieb ihm fast stehen, als er den Titel sah.
Die Wahrheit über die McCoys!
Das durfte nicht sein! Er wollte es einfach nicht glauben. Darum las er den gesamten Text Wort für Wort. Am Ende zitterte er am ganzen Körper.
Maddy Monroe hatte zwar mit Gefühl geschrieben, aber kein Geheimnis der mächtigen Familie McCoy ausgelassen. Alles hatte sie aufgezählt, was er ihr enthüllt hatte, ebenso alles, was sie gemeinsam unternommen hatten und was Maddy nicht in ein schlechtes Licht rückte.
Sie hatte ihn benutzt!
Das traf ihn härter als der Zusatz zu Marcus’ Testament, doch diesmal
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