Collection Baccara Band 0250
würde er vor der Täuschung und dem Betrug nicht weglaufen. Ganz sicher nicht. Diesmal gab es kein Entkommen.
Er stieß sich von der Theke ab und stürmte auf die Terrasse hinaus, doch als Maddy ihn sichtlich besorgt ansah, ließ sein Ärger etwas nach. Darum ging er an ihr vorbei hinaus auf den Bootssteg und starrte auf die Bäume am anderen Ufer. Wellen schlugen gegen die Pfosten des Stegs, Insekten summten.
„Alex?“ Angst schwang in Madelines Stimme mit. Ihre Schritte näherten sich auf den Holzplanken. „Was ist denn los?“
Er schob die Hände tief in die Taschen der Jeans, um nicht in Versuchung zu geraten, sie vor Frust zu schütteln – oder sie an sich zu drücken und so zu tun, als wäre nichts geschehen.
„Die gute Nachricht ist, dass dein Laptop nicht beschädigt wurde, als er mir aus der Hand fiel. Die schlechte Nachricht ist, dass dein Laptop nicht beschädigt wurde, als er mir aus der Hand fiel.“
Sie trat neben ihn. „Mein Laptop?“, fragte sie verständnislos.
„Du hättest deinen Bericht mit einem Passwort sichern sollen.“
„Meinen … Bericht? Du hast … meinen Bericht gesehen?“
„Ja, ich habe ihn gelesen. Gründliche Arbeit. Falls du jedoch hierher gekommen bist, um noch ein Schlusskapitel schreiben zu können, kannst du das vergessen.“
„Nein, Alex!“, rief sie und packte ihn am Arm. „Du irrst dich, wenn du …“
Er riss sich von ihr los. „Gib es ruhig zu. Sei wenigstens so ehrlich wie in meinem Büro.“ Er schüttelte den Kopf. „War das wirklich erst gestern? Madeline, du hast mir Sand in die Augen gestreut, um einen ausführlichen Artikel schreiben zu können. Gib es zu!“
„Ich habe dir keinen Sand in die Augen gestreut“, behauptete sie.
„Ach nein? Nun, du hast auf jeden Fall herausgefunden, wieso Marcus seine unehelichen Kinder anerkannt hat. Das wusste ich nicht mal. Es hatte überhaupt nichts mit seinen Gefühlen für seine Söhne zu tun. Und wenn sich zwischen uns beiden nichts abgespielt hätte, wäre mir wenigstens dieser Schmerz erspart geblieben.“
Madeline hatte das Gefühl, am Rand eines bodenlosen Abgrundes zu stehen, in den sie jeden Moment stürzen konnte. Doch sie gab nicht auf. Sie wollte dafür kämpfen, was sie in ihrem Leben brauchte – und das war Alex.
Er durfte nicht glauben, dass sie diese Story verkaufen wollte. Irgendwie musste es ihr gelingen, ihn von ihrer Liebe zu überzeugen. Nachdem er jedoch den Bericht im Computer gelesen hatte, würde das sehr schwer sein.
„Ich könnte den Bericht über dich und deine Familie nicht im Fernsehen bringen, Alex“, beteuerte sie.
„Wieso denn nicht? Dadurch würdest du alles erreichen, was du dir wünschst. Dann hättest du den Beweis geliefert, dass du eine ernst zu nehmende Reporterin bist. Deshalb hast du die Story doch geschrieben, oder?“
„Ich habe sie nur geschrieben, weil ich wütend auf meinen Produzenten war“, versicherte sie. „Er hatte mir eine Nachricht hinterlassen, dass ich meinen Beruf seiner Meinung nach nicht ernst nehmen würde. Das hat mich wütend gemacht.“
„Und um deinem Boss zu zeigen, dass er sich irrt, willst du meine Familie zerstören.“
„Du hast tatsächlich alles gelesen?“, fragte sie ungläubig.
„Ja.“ Er wandte sich ab und blickte auf den See hinaus. „Wort für Wort.“
„Das kann nicht stimmen“, behauptete sie erstickt. „Sonst wäre dir nämlich genau wie mir zuletzt etwas klar geworden.“
„Dass du demnächst zu Amerikas bekanntesten Reporterinnen gehören wirst?“, fragte er scharf.
„Dass ich dich liebe, Alex“, rief sie beschwörend. „Ich liebe dich!“ Er wollte zurückweichen, doch sie hielt ihn fest, damit er ihr zuhören musste. „Nachdem ich deine Geschichte aufgeschrieben hatte, wurde mir klar, dass du mir viel wichtiger bist als meine Karriere. Mir liegt mehr an dir als daran, von anderen Menschen respektiert zu werden. Ich habe nicht die Absicht, die Story einzusetzen, und ich hätte sie auch wieder vom Computer gelöscht, hätte ich nicht so schnell wie möglich zu dir zurückkehren wollen, um dir beizustehen.“
Es fiel ihm sichtlich schwer, ihr zu vertrauen. „Wie edel von dir“, sagte er tonlos, während er misstrauisch ihr Gesicht betrachtete.
„Das ist nicht edel!“, rief sie frustriert. „Es ist sogar sehr selbstsüchtig! Wenn du leidest, leide ich mit dir. Ich ertrage deinen Schmerz nicht, Alex. Ich will dich in meinem Leben haben, und ich werde alles tun, damit es dazu
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