Collection Baccara Band 0250
sie sich, sie hätte ihre Reitgerte mitgenommen.
Verzweifelt suchte sie weiter nach dem einzigen Mann, dem ihre offenherzige Aufmachung galt. Sie entdeckte ihn ungefähr fünfzehn Meter entfernt im Schatten einer Palme. Kyra hielt seinen muskulösen Körper fest im Blick, schob sich an einem Brezelverkäufer vorbei und wich einer Mutter aus, die ihre kleinen Zwillinge an der Hand führte.
Da erst erblickte sie Jesses Begleitung. Miss Superbody Greta. Ihre Figur war einfach perfekt. Sie trug ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift Monaco und gelbe Shorts, die nur knapp ihren lächerlich kleinen Hintern bedeckten. Begierig hing sie an Jesses Lippen und kicherte bei jedem Wort, das er sagte.
Greta brauchte nicht die Hilfe einer Korsage, um ihre beeindruckenden Kurven zur Geltung zu bringen. Sie würde auch nach dem Festival noch fantastisch aussehen. Auch dann, wenn sie ihren Lebensunterhalt damit verdienen müsste, in Blue Jeans Heu zu mähen.
Plötzlich überkamen Kyra Zweifel. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen? Vielleicht wollte er lieber seine Beziehung zu Greta auffrischen? Zumindest sah es so aus, als würde er sich überaus gut amüsieren. Seine Augen strahlten, und sein Lächeln ließ das Grübchen auf seiner linken Wange erscheinen.
Sein Geheimnis war, dass er jeder Frau das Gefühl gab, sie sei ihm besonders wichtig, und gleichzeitig hütete er sich, irgendwelche Versprechungen zu machen. Diese gewisse Unnahbarkeit machte ihn so reizvoll.
Aber hatte er Kyra nicht vor drei Tagen gestanden, dass Greta viel mehr wollte, als er bereit war, ihr zu geben?
Kyra schob ihre wirren Gedanken beiseite und ging zielstrebig auf die beiden zu. Es war ausgeschlossen, dass sich Jesse mit Greta verabredet hatte, wo er doch sowieso schon die ganze Zeit überlegte, wie er sie loswerden könnte. Bestimmt hatte sie ihm nachgestellt, wie es so viele Frauen bei Jesse taten.
Und wie es Kyra jetzt zum ersten Mal in ihrem Leben tun würde.
Doch anders als die anderen Frauen wusste Kyra genau, wie die Beziehung zu ihrem besten Freund aussehen sollte. Sie würden ein paar wundervolle Nächte miteinander verbringen, und dann wären sie wieder gute Freunde.
Fest entschlossen nahm Kyra den seidenen Schal aus ihrer Rocktasche und wickelte die beiden Enden um ihre Hände.
Da sie Jesse unmöglich über die Schulter werfen konnte wie ein richtiger Pirat, musste sie eben zu anderen Mitteln greifen.
Vorsichtig schlich sie sich von hinten an ihn heran, ständig darauf bedacht, dass Greta sie nicht sehen konnte. Jesse trug ein ärmelloses Shirt, das seine braun gebrannten, muskulösen Arme zeigte. Dazu trug er schwarze Shorts, die seinen wundervollen Hintern schön zur Geltung brachten.
Während sie sich ihm langsam näherte, wurde sie immer aufgeregter. Ihre Hände zitterten.
Bevor sie es sich noch anders überlegen konnte, schlang sie schnell den roten Seidenschal über seinen Kopf und verband ihm damit die Augen. Anschließend zog sie ihn zu sich heran und flüsterte ihm ins Ohr: „Du bist mein Gefangener, Widerstand ist zwecklos.“
Während sie die Worte dahinhauchte, spürte sie, wie ihr plötzlich heiß wurde. „Heute gehörst du mir.“
2. KAPITEL
Jesse erkannte die weiche Stimme sofort. Trotzdem fiel es ihm schwer, die praktisch veranlagte Kyra mit den femininen Rundungen in Verbindung zu bringen, die sich gerade an seinen Rücken drängten. Da er nichts mehr sehen konnte, tauchte er in eine Welt des Fühlens ein.
Plötzlich war es für ihn unerklärbar, weshalb er nie in Kyra etwas anderes gesehen hatte als nur eine gute Freundin, mit der er eine rein platonische Beziehung führte.
Einen Moment lang verschwand das Geschrei um ihn herum. Er spürte nur ihren warmen Atem, als sie ihm den Befehl erteilte, ihm zu gehorchen.
Gerade als sein Körper zu reagieren begann, hörte er Greta kreischen.
„Entschuldigen Sie mal!“, rief sie. „Ich bin in Begleitung dieses Mannes hier. Sie können ihn nicht einfach …“
„Sieht ganz so aus, als ob Sie ohne ihn weiterfeiern müssen“, gab Kyra zurück. Ihre Stimme klang jetzt wieder wie immer. „Ein Gasparilla-Pirat muss nicht um Erlaubnis fragen.“
Wahrscheinlich wollte Kyra ihn nur vor Greta retten, was ihm sehr recht war. Jesse war alleine gekommen und hatte es tunlichst vermieden, Greta zu begegnen. Doch irgendwie hatte sie es geschafft, ihn in der Menschenmasse ausfindig zu machen.
Wenn er nicht aufpasste, würde er sich demnächst in einem Flieger
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