Collection Baccara Band 0250
zusammen etwas trinken gehen, sie würden sich nett unterhalten und ein wenig miteinander tanzen.
Dass Kyra nichts anderes von ihm wollte als Sex, durfte er nicht zu persönlich nehmen. Keine Frage, in seinem Leben spielte Sex eine sehr wichtige Rolle. Aber er hatte immer gedacht, Kyra sei die einzige Frau, die vor allem seine inneren Werte sah.
Jesse beschloss also, ihren Wunsch zu erfüllen. Nur diese eine Nacht. Morgen wäre wieder alles wie vorher. Falls er auch nur ansatzweise den Eindruck haben sollte, dass sie mehr von ihm wollte, würde er sich planlos an jede Frau ranwerfen, um Kyra zu zeigen, was für ein sexgieriger Dummkopf er war.
So einfach war das.
Vorausgesetzt, er könnte jemals wieder seinen Blick von ihr lösen. Jesse wusste, dass er besonders anfällig für weibliche Reize war, aber was er im Moment sah, war mehr, als ein Mann ertragen konnte.
Schon kamen ihm wieder Zweifel. Kyra war nicht irgendeine Frau. Sie war seine beste Freundin. Und sie war viel zu schade für einen One-Night-Stand. Außerdem stellte sie sich die Sache mit einer kurzen Affäre ohne jegliche Verpflichtungen ein wenig zu einfach vor. Woher sollte sie es auch wissen? Schließlich hatte sie noch nie einen Freund gehabt.
Zumindest nicht, dass Jesse wüsste.
Er beschloss, das Gespräch auf ein möglichst unverfängliches Thema zu lenken, und zwang sich, nicht mehr auf ihr Dekolleté zu starren. Nur so konnte er heute das Schlimmste verhindern. Außerdem hatte er nun endgültig entschieden, nicht gegen seine Grundsätze zu verstoßen: Er würde nicht mit seiner besten Freundin ins Bett gehen – auch wenn Kyra ihn noch so sehr drängte. Die Geschichte würde nicht gut ausgehen, und am Ende wäre sie nur böse auf ihn. Und er wollte nicht wegen einer einzigen Nacht seine beste Freundin verlieren.
Auch wenn die Versuchung groß war.
Jesse drehte sich um und sah, dass Kyra vor einem Schmuckverkäufer stehengeblieben war, der seine Ware auf einer umgedrehten Holzkiste anbot.
Der Typ starrte unentwegt über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg auf ihre Bluse.
Jesse biss die Zähne zusammen und trat schnell dazu. Dann legte er den Arm um ihre Hüften, während er dem Kerl einen wütenden Blick zuwarf. Eigentlich hatte er sich vorgenommen, sie nicht anzufassen, doch hier ging es darum, sie zu beschützen.
Was machte es schon aus, so zu tun, als ob sie zusammengehörten? Solange es all die lüsternen Blicke fernhielt. Jesse fragte sich, was sie eigentlich dazu getrieben hatte, plötzlich in Netzstrümpfen herumzulaufen und die Männer verrückt zu machen. In den letzten fünf Jahren hatte sie die Crooked Ranch kaum verlassen, und jetzt das!
Aber er würde schon auf sie aufpassen.
Lächelnd blickte sie ihn an. Unterdessen hatte Jesse alle Mühe, sich auf etwas andres zu konzentrieren als auf die glatte Lederkorsage unter seiner Hand oder ihren betörenden Duft nach Wildblumen. Bisher war ihm nie aufgefallen, wie gut sie roch. Jetzt wusste er, er würde diesen Duft nie wieder vergessen.
„Kommst du?“ Sein Mund war trocken, und sein Körper war zum Zerreißen angespannt. Keine Ahnung, wie er den Tag überstehen sollte.
„Gleich.“ Mit einem schelmischen Lächeln blickte sie ihn an. Dann hielt sie ein kleines Schmuckstück hoch, um es näher zu betrachten. „Ich überlege gerade, ob ich mir die Brustwarzen piercen lassen sollte.“
Manche Männer fanden es anziehend, wenn Frauen ungezwungen über erotische Körperteile sprachen. Kyra fragte sich, ob Jesse wohl auch dazu gehörte.
Einen kurzen Moment lang jedenfalls war er sprachlos. Doch sehr schnell hatte er sich wieder gefasst und zischte: „Einen Teufel wirst du tun.“
Er riss ihr den kleinen Ring aus der Hand und legte ihn zurück auf die Kiste.
„Wie bitte?“ Fassungslos starrte Kyra ihn an. Wenn er Streit suchte, konnte er ihn haben!
Es war ihr ziemlich schwergefallen, das Wort „Brustwarze“ über die Lippen zu bringen, doch immerhin hatte sie nun endlich seine volle Aufmerksamkeit gewonnen. Damit hatte sie erreicht, was sie wollte.
„So geht das nicht“, fauchte er sie an und zerrte sie weg. „Lass uns nach Hause fahren.“
„Ich habe nichts dagegen“, rief Kyra erfreut. Als sie sich wieder durch die Menge drängten, stand ihnen plötzlich ein Gasparilla-Besucher mit einer Totenkopfmaske im Weg. Um dem Mann auszuweichen, machte Kyra einen Schritt zur Seite und stieß dabei gegen Jesses muskulösen Körper. Sie stellte sich vor, wie es sein
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