Collection Baccara Band 0250
können.
„Aber du musst mir glauben, dass ich nichts mehr von Greta will.“ Sollte es diese hartnäckige Göre letztendlich doch noch geschafft haben, seine Freundschaft zu Kyra zu ruinieren?
„Das hat überhaupt nichts mir ihr zu tun oder mit dem Kuss.“ Sie strich sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. In ihrer zurückhaltenden Art war sie so anders als seine bisherigen Frauen. Wahrscheinlich war ihm nie aufgefallen, wie hübsch sie war, weil sie sich selbst nie zur Schau stellte.
Zumindest nicht bis zu dem unvergesslichen Tag auf dem Gasparilla-Festival.
„Wirklich nicht?“ Er konnte kaum glauben, dass sie nicht wegen des Kusses verärgert war, denn Greta hatte ihn beinahe verschlungen. Er selbst wäre wahrscheinlich ausgerastet, wenn er Kyra so mit einem anderen Mann erwischt hätte.
„Nein. Es hat damit zu tun, dass du dich geradezu zwingen musstest, mit mir zusammen zu sein, obwohl du dabei sichtlich unglücklich bist. Ich für meinen Teil gebe zu, ich habe immer schon etwas für dich empfunden, Jesse.“
Bei diesem Geständnis verschlug es ihm die Sprache.
Wohlige Wärme durchströmte ihn, er konnte sein Glück nicht fassen. Doch dann wurde ihm schlagartig bewusst, welche Verantwortung das für ihn bedeutete. Panik machte sich in ihm breit.
Er wollte sie doch nicht verletzen.
Als hätte sie sofort verstanden, was in ihm vorging, fügte Kyra beruhigend hinzu: „Aber keine Angst, ich bin darüber hinweg. Du musst nicht glauben, du bist mir etwas schuldig, nur weil wir Freunde sind.“ Sie zuckte mit den Schultern, als wäre es ihr völlig egal.
War es ihr wirklich egal?
„Ich wollte nie den Eindruck erwecken, ich wäre nur aus Pflichtbewusstsein mit dir zusammen“, widersprach er.
„Aber du siehst nicht gerade glücklich aus.“
Da hatte sie wahrscheinlich recht. „Aber das ist nicht deinetwegen!“
„Ich weiß, das kommt von deiner unsäglichen Angst vor einer festen Beziehung.“ Als der Timer der Mikrowelle zu piepsen anfing, nahm Kyra einen Topflappen aus der Schublade. „Das ist mir schon klar. Aber das macht deine abwehrende Haltung nicht schmeichelhafter.“
Kyra hatte ihn durchschaut. Offenbar war er ein sehr schlechter Schauspieler. „Was muss ich tun, damit du mir eine zweite Chance gibst?“
Sie biss sich auf die Lippen und runzelte die Stirn. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie mit sich kämpfte. Jesse hingegen fand es erschreckend, wie wichtig diese zweite Chance für ihn war.
„Es hat keinen Sinn. Ich bin über dich hinweg, das sagte ich doch schon.“
„Komm schon, Kyra. Versprich mir, dass ich zumindest noch eine Chance habe, irgendwann mit dir auszugehen, nur so zum Spaß.“
Sie seufzte. „Na gut. Unter zwei Bedingungen.“
„Und die wären?“
„Erstens: Ich möchte, dass du in Zukunft ehrlich zu mir bist.“ Vorsichtig balancierte sie die dampfende Schale aus dem Ofen und stellte sie auf einen Untersetzer.
„Geht klar.“
„Und zweitens will ich, dass du nur mit mir zusammen bist, wenn du das auch wirklich willst.“ Aus einer anderen Schublade holte sie Besteck. Während sie weitersprach, hielt sie ihm drohend die Gabel vor die Nase. „Keine Frau möchte nur aus reinem Pflichtbewusstsein ausgeführt werden. Ich wünsche mir, dass du mit mir den Abend verbringst, weil du gerne mit mir zusammen bist, und zwar nur mit mir.“
Auch das war für ihn kein Problem. Er genoss Kyras Nähe. In den letzten zwei Wochen hatte er fast pausenlos an sie gedacht.
Nur eines machte ihm Sorgen: Er war nie der Mann gewesen, der sich auf eine Frau festlegte. Würde er für Kyra seine Bindungsangst ablegen können?
Lustlos stocherte Kyra in ihrem Hühnchengericht herum. „Du gehst jetzt besser, Jesse. Ich muss noch telefonieren. Ich will sehen, ob ich Sam’s Pride noch für die Pferdeauktion in Tampa dieses Wochenende anmelden kann.“ Sie schob ein Stück Broccoli hin und her. „Vielleicht kann ich ihn in dem ganzen Tumult, der dort herrscht, austricksen und ihn in einen anderen Pferdeanhänger lotsen. Dann könnte ich ihn endlich verkaufen.“
„Warte.“ Er wollte jetzt nicht schon wieder eine Grundsatzdiskussion über den Verkauf des Pferdes vom Zaun brechen, oder darüber, warum Kyra ihn unbedingt als Geschäftspartner loswerden wollte. „Das kann ich doch für dich erledigen. Oder wir beide zusammen.“
Als sie aufblickte, sah er eine Träne im Augenwinkel ihrer wunderschönen blauen Augen. „Es ist nicht mehr wie damals, als du mich heimlich
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