Collection Baccara Band 0250
nichts auszusetzen.“ Während er sprach, blickte er sie eindringlich an. Seine ruhigen dunklen Augen ließen ihr Herz höherschlagen, obwohl sie ihm immer noch böse war. „Und zweitens ist da mehr zwischen uns, und das weißt du ganz genau.“
Wenn Kyra aber zugeben würde, dass tatsächlich mehr im Spiel war als nur Sex, dann hieße das ja … Nein! Auf keinen Fall würde sie so dumm sein und sich in ihn verlieben!
„Du machst uns beiden etwas vor, Jesse. Als du heute Morgen gegangen bist, hast du ausgesehen, als hätte man dich gerade zu zehn Jahren Knast verurteilt.“ Sie öffnete die Schublade neben dem Spülbecken, nahm ein Handtuch heraus und warf es ihm zu. „Du hast von Anfang an nicht hinter dieser Beziehungs-Geschichte zwischen uns gestanden. Ich weiß gar nicht, warum du überhaupt davon angefangen hast.“
Er wischte sich mit dem Handtuch das Gesicht ab, dann rieb er seine langen Haare damit trocken. Kyra beobachtete, wie seine Muskeln sich anspannten, als er die Arme hob.
„Das siehst du ganz falsch.“ Säuberlich hängte er das Handtuch über die Rückenlehne eines Barhockers. „Ich wäre froh, wenn es hier einzig und allein um Sex ginge. Aber gerade weil mehr dahintersteckt, habe ich schreckliche Angst davor, ich könnte etwas falsch machen. Es tut mir leid, dass ich etwas unsicher wirke, was unsere Beziehung betrifft, aber ich habe in diesen Dingen wenig Erfahrung.“
Seine Ehrlichkeit besänftigte sie ein wenig. Wer hätte gedacht, dass dieser Frauenheld plötzlich ganz unbeholfen sein würde, nur weil er jetzt so etwas wie eine feste Freundin hatte. Vielleicht waren sie sich ähnlicher, als sie dachte.
Kyra hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als mit Jesse zu schlafen, aber heute Morgen hatte sie mit Schrecken festgestellt, dass dadurch alles viel komplizierter geworden war. Ihre übertriebene Reaktion auf den Vorfall mit Greta hatte es bewiesen: Sie hatte ihre Gefühle diesem Mann gegenüber nicht mehr unter Kontrolle.
Sie durfte ihm nicht verfallen wie all die anderen Frauen.
Kyra fuchtelte mit dem Zeigefinger vor seiner Nase herum. „Regel eins: Küsse keine Frauen außer deiner Freundin. Das ist absolut tabu.“
„Keine anderen Frauen küssen. Ist notiert.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. Unter seinen nassen Kleidern zeichnete sich jeder seiner ausgeprägten Muskeln ab. „Solange ich dich zum Küssen habe, ist das kein Problem für mich.“
In Kyras Gesicht konnte man ablesen, wie sehr sie mit ihren Gefühlen kämpfte.
Es war Jesse unangenehm, dass er sie derartig verunsicherte. In Wirklichkeit hatte sie etwas Besseres verdient, nicht so jemanden wie ihn. Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte er sich, er könnte mehr von sich geben.
Sehr viel mehr.
Doch er konnte nicht garantieren, sie nicht irgendwann zu verletzen, und das war kein gutes Fundament für eine Beziehung.
Kyra rutschte von ihrem Barhocker, um nach ihrem Fertiggericht zu sehen. „Es tut mir leid, Jesse. Ich denke, es ist besser, wenn wir unser Vertrauensverhältnis nicht noch mehr auf die Probe stellen. Wahrscheinlich hast du recht. Wir haben mit unserer Affäre nur unsere wertvolle Freundschaft zerstört.“
Panik machte sich in ihm breit. Es schmerzte schon genug, Kyra nie wieder nackt sehen zu dürfen, aber noch viel schlimmer war der Gedanke, er könnte ab jetzt nicht einmal mehr zu Besuch auf die Ranch kommen. Nie wieder könnte er spontan vorbeischauen und mit einem der Pferde ausreiten oder mit Kyra herumalbern. „Glaubst du denn auch, dass wir es vermasselt haben?“, fragte er leise.
„Ich denke, wir sind kurz davor.“ Ein zweites Mal schaltete sie die Mikrowelle ein. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich mich in Zukunft dir gegenüber verhalten soll, weil ich die ganze Zeit an unsere gemeinsame Nacht denken muss. Ich hatte unterschätzt, wie sehr Sex die Dinge verändern kann. Leider wollte ich nichts davon wissen, als du mir auf dem Gasparilla-Festival prophezeit hast, das würde nicht gutgehen.“
Kyra blinzelte nervös. Ein Beweis dafür, wie unsicher sie war.
Ihre langjährige Freundschaft sollte plötzlich nichts mehr wert sein?
Er wollte es nicht wahrhaben. Die ganze Zeit über, in der er diesen unsteten Lebenswandel geführt hatte, war Kyra immer sein fester Halt gewesen. Die Crooked Ranch war so etwas wie sein zweites Zuhause. Hier hatte er sich immer wohl gefühlt. Niemand hatte Ansprüche an ihn gestellt.
Hier bei Kyra hatte er immer er selbst sein
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