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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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Chandler. Der Mann war Rebecca ein Rätsel. Ihre Vermieterin Helen Solsong hatte unmissverständlich durchblicken lassen, dass sie ihn für einen Frauenhelden hielt. Das konnte Rebecca nicht beurteilen, aber falls es so war, gehörte sie ganz sicher nicht zu den Frauen, die einen Mann wie ihn interessierten. Solange sie das nicht vergaß, war alles in Ordnung. Sie würde sich nicht von irgendwelchen irregeleiteten Emotionen zu einer Dummheit verführen lassen. Denn es war völlig ausgeschlossen, dass so ein Mann …
    „Dort ist er angeblich gefallen.“
    Rebecca fuhr zusammen und drehte sich mit einem Ruck um.
    Eine Frau in ihrem Alter stand hinter ihr. Sie trug ein graues Hemd, grüne Hosen und den Strohhut der Parkaufsicht. Auf einem Schildchen auf ihrer Brusttasche war ihr Name zu lesen: Lorraine Talking Bear.
    Die Frau nickte Rebecca zu. „Dort unten, beim Fluss. Ohne ihn wussten die Blauen nicht, was sie tun sollten, und versuchten, sich bis hier oben durchzuschlagen. Manche schafften es, manche nicht.“
    Sie meinte General Custer, der Hauptgrund, warum Touristen sich hier herauf verirrten. „Und warum steht sein Denkmal hier oben, wenn er am Fluss gefallen ist?“
    „Vielleicht hat man befürchtet, dass niemand ihn da unten besucht“, meinte die Parkaufseherin mit einem melancholischen Lächeln. „Außerdem ist die Aussicht viel schöner von hier.“
    „Und woher wissen Sie, wo er gefallen ist?“
    „Das erzählt man sich in unserem Volk, wissen Sie das denn nicht?“
    „In unserem Volk?“
    „Ich dachte … Sie sind keine Indianerin?“
    „Nein. Ich bin aus Delaware“, antwortete Rebecca etwas unlogisch.
    „Tut mir leid.“
    „Oh, kein Grund, sich zu entschuldigen. Es war ja ganz …“
    Natürlich. War es das? Sie wusste es nicht. Rebeccas Haare waren nur wenig heller als die der anderen Frau, so wie auch ihre Haut und ihre Augen. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Erzählen Sie bitte weiter.“
    Sie hatte sich so auf ihre eigene Geschichte, auf die Identität des Mannes konzentriert, den sie suchte, dass sie darüber den geschichtlichen Zusammenhang, in dem er gelebt hatte, vernachlässigt hatte. Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass er eine neue Familie gegründet und mehr Kinder hatte, aber sie hatte sich nie große Gedanken über seine ethnische Herkunft, das Erbe seines Volkes gemacht.

    „Haben Sie alles bekommen, was Sie brauchen?“, wandte sie sich an Luke, als sie später neben ihm im Wagen saß.
    „Jedenfalls alles, was ich bestellt habe. Ob ich es auch brauche? Keine Ahnung. Und wie war es bei Ihnen?“
    Hatte sie bekommen, was sie wollte? Sie wusste es noch nicht.
    „Nun, zumindest war es sehr informativ.“ Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: „Macht es Ihnen etwas aus, mich in Far Hills am Supermarkt abzusetzen, wenn Sie Emily abholen? Ich möchte Marti gern etwas mitbringen.“
    „Wir haben genug zu essen.“
    „Das bezweifle ich nicht. Ich wollte einfach nur höflich sein.“
    „Marti macht sich nicht viel aus solchen Gesten.“
    „Mag ja sein, dass Sie keinen Wert darauf legen, aber als Gastgeberin freut man sich über ein kleines Mitbringsel.“
    „Wenn Sie nur willkommen sind, wenn Sie etwas mitbringen, kennen Sie die falschen Leute.“
    „Nur weil es Ihnen völlig egal ist, was die Leute über Sie denken, heißt das nicht, dass auch alle anderen ihre Manieren vergessen müssen“, gab Rebecca tadelnd zurück.
    „Ist ja schon gut.“ Er hielt an und wandte sich zu ihr um. Dabei legte er den Arm über die Lehne. Wenn er gewollt hätte, hätte er Rebecca berühren können. „Sie gehen einkaufen, und ich hole Emily ab.“
    „Danke“, erwiderte Rebecca steif. „Ich weiß Ihr Entgegenkommen zu würdigen.“
    „Keine Ursache.“
    Sie warf ihm einen raschen Blick zu, als sie die Wagentür zuwarf, und wünschte, sie hätte es gelassen. Er lachte sie aus!
    Würdevoll drückte sie das Kreuz durch und überquerte die Straße, wobei sie sich bewusst war, dass sein Blick ihr folgte.
    „Oh, Rebecca! Wie nett, Sie hier zu treffen!“ Das war Helen Solsong. „Darf ich Sie mit meiner Freundin Barb Sandy bekannt machen? Barb, das ist Rebecca Dahlgren. Von den Dahlgrens aus Delaware.“
    Rebecca biss die Zähne zusammen. Diese Begegnung passte ihr jetzt gar nicht. „Guten Tag.“
    Ein Motor heulte laut auf, und die beiden älteren Frauen drehten sich missbilligend um. „Rebecca, meine Liebe, ich wollte …“
    Eine Frau mit zwei kleinen Kindern und einem

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