COLLECTION BACCARA Band 0259
Als Murat mit einem machtvollen Stoß noch tiefer in sie eindrang, war sie verloren.
Bei den ersten Anzeichen ihres Höhepunkts spürte auch er, wie er langsam die Kontrolle zu verlieren drohte. Jede Sekunde führte ihn ein Stückchen näher zum Paradies. Sie stöhnte, hielt sich an ihm fest und bog sich ihm mit einem leisen Aufschrei entgegen, als die Wogen der Lust sie mitrissen. Erst als Daphne sich allmählich entspannte, erlaubte er sich, dem eigenen Verlangen nachzugeben.
Nach diesem Erlebnis hätte Daphne vor Glück am liebsten laut herausgejubelt. Aber sie zwang sich, ihre Gefühle für sich zu behalten. Schließlich war Murat kaum darauf angewiesen, dass sie sein Ego noch zusätzlich stärkte. Er rollte sich auf den Rücken und zog sie dicht an sich, sodass ihr Kopf an seiner Schulter lag.
„Du bist bemerkenswert.“ Er streichelte ihren Rücken.
„Danke. Dasselbe könnte ich von dir behaupten.“
„Das solltest du auch.“
Sie lachte. „Aha, als Kronprinz bestimmst also du die Komplimente.“
„Du bist für die Liebe geschaffen.“
„Keine Ahnung, aber ich habe nichts dagegen, mich diesem Vergnügen gelegentlich hinzugeben.“ Vor allem mit einem Mann, der so erfahren war wie Murat.
„Und du bist keine Jungfrau mehr.“
Diese Bemerkung kam so unerwartet, dass Daphne glaubte, sich verhört zu haben. Sie stützte sich auf dem Ellbogen ab und sah Murat entgeistert an. „Wie bitte?“
„Du bist keine Jungfrau mehr.“
Sie lachte laut auf. „Murat, ich bin dreißig. Was glaubst du denn?“
„Dass du dich nicht so einfach hergeben würdest.“
Das wohlige Gefühl ebbte langsam, aber sicher ab. „Verurteilst du mich etwa?“
Er schob die Hand unter seinen Kopf und musterte sie nachdenklich. „Ich habe dich nicht angerührt, obwohl wir verlobt waren. Du bist damals völlig intakt wieder abgereist.“
„Und weiter?“
„Nenn mir den Namen des Mannes, der dir die Jungfräulichkeit geraubt hat. Ich werde ihn enthaupten lassen.“
Sie begann zu lachen, doch dann kam ihr der Verdacht, er könnte es ernst meinen. Murat sah nicht aus, als würde er scherzen.
Sie setzte sich auf. „Moment mal, du meinst, was du sagst.“
„Absolut.“
„Das ist doch Unsinn. Du kannst nicht jeden Mann umbringen, mit dem ich geschlafen habe.“
Er zog die Brauen zusammen. „Wie viele waren es denn?“
„Mit wie vielen Frauen hast du in den letzten zehn Jahren geschlafen?“, konterte sie.
„Das geht dich nichts an.“
„Genau meine Antwort.“
„Deine Situation ist aber nicht dieselbe. Du bist eine Frau. Die Männer haben dich benutzt. Nenn mir ihre Namen.“
„Du gehörst ins Mittelalter, Murat.“ Daphne stand auf, suchte ihre Sachen zusammen und zog sich an. „Und du machst mich wahnsinnig. Ich bin eine moderne Frau und habe ein ruhiges Leben geführt. Ja, es hat ein paar Männer gegeben, aber ich habe sie mir selbst ausgesucht. Niemand hat mich benutzt.“ Sie warf verzweifelt die Arme in die Luft. „Warum erzähle ich dir das überhaupt?“
„Weil es dir leidtut“, behauptete er.
„Bisher hat es mir nicht leidgetan, aber das ändert sich mit jedem Wort, was du sagst.“
„Ich meine nicht unser Zusammensein.“ Er stand ebenfalls auf. „Diese anderen Männer …“
„Die gehen dich nichts an“, unterbrach sie ihn. „Du benimmst dich wie ein Idiot. Noch dazu wie ein sexistischer Idiot.“
„Du bedeutest mir viel, Daphne. Ich möchte dich beschützen.“
Sie knöpfte ihre Bluse zu. „Ich brauche keinen Beschützer, und ich will auch keinen.“
Als Murat nackt vor ihr stand und sie spürte, wie sie erneut auf ihn reagierte, schalt sie sich im Stillen einen Dummkopf. Nimm dich zusammen, ermahnte sie sich. Dieser dumme, sexistische, arrogante Egoist bedeutet nichts als Ärger.
Kaum zu glauben, dass sie sich von ihm angezogen fühlte.
Während er seine Sachen aufhob, schlüpfte sie in Socken und Stiefel. „Du bist noch schlimmer, als ich dachte“, sagte sie. „Mir ist es egal, ob wir guten Sex hatten, ich würde dich nicht heiraten, und wenn der Erhalt der Menschheit davon abhinge. Es gibt nichts, was du daran ändern könntest.“
Er warf stolz den Kopf zurück. „Ich bin Kronprinz Murat von …“
„Behalt deine Ansprache für dich. Es interessiert mich nicht, wer du bist. Willst du wissen, warum ich dich vor zehn Jahren verlassen habe? Weil du nur dich selbst im Kopf hattest: deine edle Herkunft und deine Macht. Mich hast du gar nicht wahrgenommen. Du hast mich
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