COLLECTION BACCARA Band 0269
für mich nicht irgendein Job. Er ist mein Leben, und wenn ich ihn aufgebe würde, tue ich damit keinem von uns einen Gefallen.“
Er dachte kurz nach. „Da gibt es noch einige Dinge über meine Familie, die du wissen musst. Mein Vater hat meine Mutter und mich verlassen, als ich noch klein war, er hat eine neue Familie gegründet und jeden Kontakt zu mir abgebrochen. Ich werde dir alles nach und nach erzählen, aber jetzt eilt es. Die Jungs werden dich nämlich bald hier herausholen.“
Fiona hörte schweigend zu. Sie würde ihm nicht sagen, dass sie das bereits wusste. Sie wollte, dass er ihr eines Tages alles in seinen eigenen Worten erzählte.
Er sah sie unsicher an. „Sag etwas!“
Sie zögerte einen Moment lang, bevor sie bemerkte: „Für jemanden, der immer behauptet, er sei kein großer Redner, warst du gerade ganz schön gesprächig.“
Shane machte eine hilflose Geste. „Ich hatte genügend Zeit, um darüber nachzudenken.“
„Wir schneiden jetzt das Dach auf, Shane!“ Eddie tauchte mit einer feuerfesten Decke an der Beifahrertür auf und reichte sie ihnen herein.
Bevor Shane die Decke über sich und Fiona ausbreitete, forderte er den Freund noch vergnügt auf: „Pass bitte etwas auf mit dem großen Dosenöffner, okay?“
Fiona lachte über den Scherz. Dann fragte sie: „Wieso steigst du nicht aus?“
„Glaubst du es immer noch nicht?“, fragte er sie grinsend. „Du wirst mich nicht mehr los!“
Unter der Decke war es dunkel. Der Kompressor machte einen ohrenbetäubenden Lärm. Shane musste schreien, damit sie ihn hören konnte. „Ich hoffe, du hast alles mitbekommen, was ich gesagt habe.“
Sie schmiegte sich enger an ihn und schrie zurück: „Ich habe verstanden, dass du mich liebst und dass uns ein Flugzeug auf den Kopf fällt. Den Rest weiß ich nur noch verschwommen.“
„Egal, so lange du den wichtigen Teil kapiert hast!“
Von dem Knarren und Knacken beim Öffnen des Daches lenkte Shane sie durch einen Kuss ab, der das Versprechen in sich barg, die durch ihre Dickköpfigkeit verlorene gemeinsame Zeit schnellstens wieder einzuholen.
Als sie unter der Decke hervorkamen, regnete es ihnen auf den Kopf.
Er lächelte sie an. „Also?“
„Also … was?“ lächelte sie zurück.
„Wie lautet deine Antwort?“
„Ich kann mich nicht erinnern, dass du mir eine Frage gestellt hast.“
„Bestimmt habe ich dich irgendwann im Laufe des Gesprächs gefragt.“
Fiona lachte. „Vielleicht fragst du mich einfach noch einmal?“
„Babe, du weißt doch, dass ich kein großer Redner bin. Sag einfach Ja.“
Sie griff nach seiner Handschuh-Hand und drückte sie, so fest sie konnte. „Ich liebe dich.“
Seine Stimme war Verführung pur: „Ich weiß.“
Eine Zeit lang saßen sie nur da und lächelten sich an. Um sie herum war es still geworden. Die Feuerwehrmänner hatten den Dialog alle atemlos vor Spannung verfolgt.
Endlich räusperte sich Shane und hob die Stimme: „Also, Leute, wie sieht’s aus? Befreit ihr meine Verlobte jetzt vielleicht endlich aus diesem Wrack, damit ich sie mit nach Hause nehmen kann? Oder muss man hier alles selber machen?“
– ENDE –
Penny McCusker
Immer von dir geträumt
1. KAPITEL
Meist sind Männer ja eine Plage, dachte Janey Walters. Aber es gab auch Zeiten, in denen man sie ganz gut gebrauchen konnte. Zum Beispiel, wenn das Haus gestrichen werden musste, der Küchenfußboden den letzten Schliff brauchte oder das Auto merkwürdige Geräusche von sich gab.
Oder wenn man mitten in der Nacht aufwachte, sich allein fühlte, voller Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit. Doch daran wollte Janey nicht einmal denken. Der Gedanke an Liebe weckte Hoffnung, und Hoffnung war nach ihren bisherigen Erfahrungen reine Energieverschwendung, wenn es um Männer ging.
Sie legte den Pinsel auf den Farbkanister und richtete sich auf. Seit einer Stunde hockte sie nun schon auf der Veranda und klatschte lustlos Farbe gegen das Geländer, wobei der größte Teil der Farbe auf dem Rasen, den Rosenbüschen, dem Verandaboden und auf ihrem T-Shirt landete – was noch mehr Arbeit bedeutete und in keiner Weise dazu beitrug, ihre wirklichen Probleme zu lösen.
Und die hatte sie. Wenn auch nicht mehr als jede andere alleinerziehende Mutter, die in einem hundert Jahre alten Haus lebte und kaum genug Geld für die nötigsten Reparaturen hatte. Glücklicherweise war ihre Tochter trotz allem ein normales neunjähriges Mädchen, obwohl Jessie nie einen Vater gehabt hatte
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