COLLECTION BACCARA Band 0269
Unruhe sorgen wird.“
„Sie haben wie immer recht. So einen Aufruhr hatte ich jedoch nicht erwartet. Allerdings hatte ich auch nicht damit gerechnet, Vater einer neunjährigen Tochter zu sein. Das ändert alles. Aber was soll ich machen? Soll ich meine Karriere an den Nagel hängen, nur weil ihre Mutter nicht mit dem einverstanden ist, was ich tue?“
„Es ist wirklich ein Dilemma“, sagte Mrs. Halliwell. „Aber wenn du glaubst, die Antwort liegt in dieser seltsamen Studie, dann irrst du dich. Lös dein Problem mit Janey, das andere löst sich dann von ganz allein.“
„Janey ist noch nicht so weit. Sie will einfach keine Vernunft annehmen.“
„Nein, aber du auch nicht.“ Sie lächelte. „Mein Mann und ich waren genauso wie ihr. Wir waren siebenundvierzig Jahre verheiratet, und ich vermisse ihn immer noch – die heftigen Diskussionen genauso wie die Liebe.“
„Tut mir leid, dass ich nicht zur Beerdigung gekommen bin.“
Mrs. Halliwell tätschelte seine Hand. „Ich habe deine Karte bekommen, Noah, und die Blumen.“
„Aber nach allem, was Sie und Ihr Mann für mich getan haben …“ war das nicht genug, beendete er schweigend den Satz. Er sah nach draußen und bemerkte Janey, die auf den Laden zukam.
Er räusperte sich und stand auf. „Ich komme später wieder.“
„Geh schon“, sagte Mrs. Halliwell, und ihr Lachen begleitete ihn aus dem Laden.
Draußen lehnte er sich gegen die Mauer und beobachtete Janey. Eigentlich müsste er wütend auf sie sein, doch ihr Anblick bewirkte, dass ihm heiß wurde. Sie bewegte sich mit einer verführerischen Anmut und strahlte eine unglaubliche Sinnlichkeit aus. Ihr Lächeln erhellte das ganze Gesicht und unterstrich ihre natürliche Schönheit.
Offensichtlich litt sie seit dem Kuss auf der Straße zwischen Plains City und Erskine nicht wie er unter Schlaflosigkeit. Sie sah völlig ausgeruht aus und marschierte durch die Stadt, als wäre nichts passiert, während seine Welt ins Wanken geraten war.
Janeys Leben basierte auf einer festen Grundlage, dieser großen Familie aus Menschen, die tratschten und klatschten und sich in alles einmischten und manchmal die Gefühle der anderen verletzten. Aber wenn es hart auf hart kam, dann hielten sie zusammen.
Noah verspürte einen Anflug von Neid. Erskine war schon immer Janeys Welt gewesen, und sie hatte ihren Platz in dieser Welt nie infrage gestellt. Er selbst lebte seit drei Jahren in seinem Haus in Los Angeles und kannte nicht einmal die Nachbarn. Doch das war für ihn in Ordnung. In Los Angeles ließen ihn die Menschen in Ruhe und stellten keine Fragen, die ihn über das Leben und seine Gefühle nachdenken ließen.
„Hallo, Janey“, rief ein älterer Mann. „Ich habe gehört, dass Sie es Noah Bryant auf der Sitzung des Stadtrats ganz schön gegeben haben.“
Janey drehte sich um und lächelte strahlend. „Ich habe mein Bestes gegeben, Mr. Elliot.“ Sie überquerte die Straße. Die Sonne blendete sie, und so konnte sie Noah nicht sehen, der im Schatten stand. „Der Rest liegt nun an all den Leuten hier in der Stadt“, sagte sie zu dem alten Mann. „Wir müssen zusammenhalten und dem ganzen Konzern klarmachen, dass ihr Markt hier nicht erwünscht ist.“
„Ich weiß zwar nicht, wie uns das gelingen soll, aber Ihr Daddy wäre bestimmt stolz auf Sie“, sagte Mr. Elliot. „Er hat immer für das gekämpft, was er für richtig hielt – genau wie Sie. Egal, wie gut die Chancen standen.“
„Danke, dass Sie mich daran erinnern“, sagte Janey und küsste den alten Mann auf die Wange. „Und danke, dass sie gesagt haben, dass ich ihm ähnlich bin. Ein schöneres Kompliment kann ich mir nicht vorstellen.“
Noah ging auf sie zu. Ihr Lächeln wurde etwas weniger strahlend, und sie wich seinem Blick aus.
Nerven und schlechtes Gewissen, dachte Noah und unterdrückte ein Lächeln. „Ich habe gehört, dass du heute sehr beschäftigt warst“, sagte er betont missmutig.
Sie verabschiedete sich von Mr. Elliot. „Ja, Jessie spielt bei einer Freundin, und so habe ich die Zeit genutzt und mit Freunden und Nachbarn gesprochen.“
„Ich bin auch dein Nachbar.“
„Erinnere mich nicht daran.“
„Um diesen Kampf zu gewinnen, reicht es nicht, mich in der Stadt schlechtzumachen.“
Sie blickte ihn von der Seite an. „Ich bin eben nur ein armes Mädchen aus der Provinz, das tut, was es am besten kann.“
Er lächelte. Armes Mädchen war eine Beschreibung, die er im Zusammenhang mit Janey Walters nicht
Weitere Kostenlose Bücher