COLLECTION BACCARA Band 0269
wir …“
„Denk nicht einmal daran! Das wird nicht passieren! Schlag dir das sofort aus dem Kopf!“, keifte Fiona.
„Ich glaube, da liegst du falsch“, sagte Shane seelenruhig. „Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du das auch weißt.“
„Auf gar keinen Fall!“ Sie stemmte die Hände in die Hüften und fixierte ihn mit gerunzelter Stirn. „Nur über meine Leiche.“
Er faltete in aller Ruhe seine Zeitung zusammen. Dann legte er sie ordentlich auf den Tisch. Ohne Fiona aus den Augen zu lassen, stand er auf und ging auf sie zu.
Als sie einen Schritt nach hinten machte, zog er nur die linke Augenbraue hoch. „Es wird passieren, Fiona, bestimmt. Es ist nur eine Frage der Zeit. Zwischen uns passiert etwas. Das merkst du so gut wie ich.“
Wieder machte er einen Schritt auf sie zu, und wieder wich sie einen Schritt zurück. „Und zum Küssen braucht es immer zwei. Das habe ich gestern nicht allein gemacht.“
„Das war nur ein Reflex“, schnappte sie zurück.
In seinen Wangen bildeten sich Grübchen, als er lachte: „Bin ich froh, dass ich ein gesundes Selbstbewusstsein habe. Die meisten anderen Männer würden so eine Aussage als Beleidigung auffassen.“
„Dann gratuliere ich dir zu deinem Riesen-Ego.“
„Vielleicht sollte ich dich noch einmal küssen, um zu klären, wer recht hat.“
„Oh nein, auf keinen Fall. Du wirst mich garantiert nie wieder küssen!“
„Gut, in Ordnung“, lenkte Shane unerwartet ein. Fiona sah ihn verwundert an. „Wir machen es einfach so: Beim nächsten Mal küsst du mich. Ich mag es, wenn Frauen die Initiative ergreifen. Übrigens nicht nur beim Küssen – das nur zu deiner Information.“
„Shane …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, während ihre Fantasie einige ziemlich gewagte Bilder über ergriffene Initiativen malte. Darin kamen auch verschiedene Episoden aus ihrer persönlichen Fassung von 9 ½ Wochen vor, die ihr heute im Morgengrauen den Schlaf geraubt hatte. Sie brauchte einige Augenblicke, bis es ihr gelang, die Bilder abzuschütteln.
„Hör doch auf, dir vorzumachen, dass du nichts für mich empfindest. Wir beide wissen doch, dass das eine Lüge ist.“
Der Wahrheit, die in diesen einfachen Worten lag, hatte Fiona nichts entgegenzusetzen. Doch da gab es noch eine andere Wahrheit, die daran nichts änderte: „Ich werde nicht zulassen, dass ich etwas für dich empfinde.“
„Du nimmst das alles zu ernst. Du sollst mich schließlich nicht gleich heiraten.“
Der Satz fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht. „Ach so, du willst dich nur ein wenig mit mir vergnügen, bis dir etwas Besseres vor die Flinte läuft? Ist es das, was du vorhast?“
„Nein!“, rief er laut, um sich gegen diese Anschuldigung zu verteidigen. „Das ist keineswegs das, was ich vorhabe, und das weißt du auch.“ Er schwieg einen Moment, bevor er hinzufügte: „Aber zumindest hast du gerade zugegeben, dass ich dir nicht völlig gleichgültig bin.“
Fiona wurde rot. Sie versuchte abzulenken: „Und was hast du dann vor, wenn es keine ernste Beziehung ist?“
Shane musste sich zusammenreißen, um nicht noch einen Schritt nach vorne zu machen und diese widerspenstige Frau auf die angenehmste Art, die er kannte, zum Schweigen zu bringen. Woher in aller Welt sollte er nur wissen, was er vorhatte? Schließlich war er ein Mann. Man konnte doch nicht von ihm verlangen, dass er all seine Pläne in wohlgewählte Worte fasste!
Was erwartete sie so früh von ihm? Tat er nicht sowieso schon alles, um sie für sich zu gewinnen?
„Siehst du mich als kurzes Abenteuer? Als Herausforderung, die nicht mehr spannend ist, sobald dir die Eroberung gelungen ist?“
„Nein, so sehe ich dich bestimmt nicht“, widersprach er ehrlich. Ihm lag sehr viel an ihr, daran gab es keinen Zweifel. Aber das brauchte er ihr ja nicht zu sagen, das musste sie doch wissen!
„Was willst du dann?“
Dich. Die Antwort war so einfach. Zumindest in seinem Kopf. Ihm reichte das. Denn er kannte Fiona McNeill. Sie hatte ihm schon immer gefallen. Und jedes Mal, wenn er sie getroffen oder mit ihr gesprochen oder sich mit ihr eines ihrer berühmten verbalen Duelle geliefert hatte, war seine Zuneigung gewachsen. Aus Sympathie war erst Neugier, dann Faszination geworden.
Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich die Faszination zu mehr gewandelt hatte. Aber noch mehr – darüber wollte er vorerst weder nachdenken noch diskutieren.
Shane schüttelte den Kopf. „Wie wäre es, wenn wir
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