COLLECTION BACCARA Band 0269
seine Erregung an ihrem Bauch fühlte. Während er seinen Mund langsam von ihrem löste und mit glühenden Augen zu ihr hinuntersah, blickte sie ihn unverwandt an.
Er lächelte leicht und trat etwas zurück. Um sich die Avocadoreste aus dem Gesicht zu wischen, musste er sie loslassen.
„Du solltest nicht abnehmen, Fiona. Du bist perfekt für mich.“
Teufel noch mal.
Als er sich umdrehte und in die Küche ging, konnte sie sich nicht dazu überwinden, etwas zu sagen. Denn sie konnte nur daran denken, dass sie keineswegs sicher war, dass dies auch umgekehrt zutraf.
Bei der intimen Berührung gerade eben hatte sie nämlich festgestellt, dass an dem Gerücht, dass sich aus der Schuhgröße eines Mannes Rückschlüsse auf etwas anderes ziehen ließen, durchaus etwas dran war.
In der folgenden Nacht schlief Fiona wenig. Wenn sie doch eindämmerte, war es nicht der tiefe, erholsame Schlaf, den sie als Vorbereitung für einen anstrengenden Arbeitstag gebraucht hätte. Vielmehr war es ein Halbschlaf, in dem ihr Unterbewusstsein wirre Träume aus ihrer konfusen Wirklichkeit spann.
Aber zumindest träumte sie nicht von einem Brand, das war ja auch schon was wert.
Wie hatte Shane es nur wagen können, sie zu küssen? Damit hatte er die Dinge noch komplizierter gemacht, als sie es ohnehin schon gewesen waren.
Und warum hatte es auch noch ein Kuss werden müssen, der jeden einzelnen Nerv ihres Körpers in höchsten Aufruhr versetzte?
Hätte Shane nicht vielleicht Mundgeruch haben können? Oder, noch besser, eine Avocadoallergie? Und wie war er nur auf die Idee gekommen, sich an sie heranzumachen, obwohl sie alles getan hatte, um möglichst unattraktiv zu erscheinen?
Doch das Schlimmste war, dass sie nun an nichts mehr anderes denken konnte als daran, was passiert wäre, wenn sie nicht nur im Gesicht, sondern am ganzen Körper mit Avocado und Honig beschmiert gewesen wäre. Er hätte es erst langsam auftragen und dann noch langsamer wieder ablecken können. Ob Schlagsahne wohl zu Avocado und Honig passte?
Bis es draußen hell wurde, war sie richtiggehend wütend auf Shane und diese Unverschämtheit, die er sich geleistet hatte. Und als sie – mit ihrer heute besonders zarten Gesichtshaut – zum Frühstück nach unten ging, hatte sie sich eine gut eingeübte Standpauke für diesen Flegel von einem Mann zurechtgelegt.
Doch der hatte nicht einmal den Anstand, von seiner Zeitung aufzusehen, als sie in die Küche marschierte.
„Das machst du nie wieder, ist das klar?!“
„Was mache ich nie wieder?“
„Du weißt genau, was!“
„Jetzt erinnere ich mich, dass Eddie mich gewarnt hat, dass du kein Morgenmensch bist. Ich muss sagen, da kann ich ihm nur zustimmen.“
Statt einer Antwort warf sie ihm ein Schimpfwort an den Kopf, von dem ihre Mutter wahrscheinlich nicht einmal wusste, dass sie es kannte. Und für das sie von ihr eine Ohrfeige bekommen hätte – auch in ihrem Alter noch. Dafür waren irische Mütter ebenso berühmt wie berüchtigt.
Shane verschluckte sich an seinem Toast und hustete. „Oh, Mann, du bist heute aber wirklich mit dem falschen Fuß aufgestanden. Trink erst mal einen Kaffee und entspann dich, Babe.“
„Du findest das auch noch komisch? Und nenn mich nicht immer Babe.“
Shane sah sie aufmerksam an, während sie vor Wut kochte. Wie hübsch sie war, wenn sie sich ärgerte! Zum Glück wusste sie das nicht … Rote Wangen, blitzende Augen und ihre Brust, die sich unter ihrem dunkelblauen Blazer hob und senkte. Es würde sich lohnen, sie ab und an etwas wütend zu machen …
Einen Augenblick lang fragte er sich, was sie unter dem strengen Blazer trug. Ob es etwas von den Sachen war, die er für sie ausgesucht hatte? Etwas, das eigentlich gar nicht zum Tragen, sondern zum Ausziehen gemacht war?
Nach diesem Kuss mit Avocadogeschmack war ein gewisser Teil seines Körpers total erregt gewesen. Im entscheidenden Augenblick würde er kaum Zeit haben, ihr selbst dieses Nichts von Unterwäsche auszuziehen.
Shane schüttelte unwillkürlich den Kopf. Aber was war mit der goldenen Regel, die bei der Feuerwehr galt? Eine Regel, gegen die er nicht verstoßen wollte. Jedenfalls theoretisch. Praktisch würde er sich wohl von seinem besten Freund das eine oder andere blaue Auge einfangen.
Aber das musste er eben in Kauf nehmen. Das steigerte die knisternde Erotik nur noch, die er seit einiger Zeit empfand.
„Wenn du schon so auf einen einzigen Kuss reagierst, bin ich gespannt, was passiert, wenn
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