COLLECTION BACCARA Band 0269
hält sie sich?“
„Gut.“ Shane tat so, als würde er sich auf das Fußballspiel konzentrieren, das im Fernsehen lief. Nach einem Augenblick des Schweigens sah er zu Eddie hinüber und fügte hinzu: „Soweit ich das beurteilen kann.“
Eddie nickte. „Bestimmt hast du recht. Sie ist ganz schön hart im Nehmen.“
Oh ja, das konnte man wohl sagen.
„Und, kommt ihr beide gut miteinander aus?“
Shane erstarrte. Die Bierflasche, die er gerade zum Mund führte, verharrte in der Luft. Doch er erholte sich rasch wieder und trank einen Schluck. „Oh ja, großartig“, log er.
Doch Eddie kannte ihn zu gut: „Was soll denn das heißen? Hattet ihr schon einen Streit?“
„Nicht direkt“, antwortete Shane ausweichend. „Eher eine Meinungsverschiedenheit.“
Eddie lachte. „Oh ja, das klingt ganz nach meiner kleinen Schwester. Mit mir hat sie auch dauernd Meinungsverschiedenheiten.“
Das konnte sich Shane lebhaft vorstellen. Aber bestimmt hatte sie ihn noch nie aufgefordert, seinen Beruf aufzugeben! Es fiel ihm schwer, das für sich zu behalten. Unter anderen Umständen hätte er mit Eddie darüber gesprochen. Ihm wäre sofort klar gewesen, wie lächerlich diese Forderung war. Gemeinsam hätten sie bei einem Bier darüber lachen können, wie Frauen ständig – und erfolglos – versuchten, Männer zu ändern.
Eddie hätte ihn verstanden. Was man von Fiona leider nicht behaupten konnte.
Eigentlich seltsam, angesichts ihres familiären Hintergrunds. Doch schließlich hatte sie auch höchstpersönlich ihr Haus angezündet – familiärer Hintergrund hin oder her.
Weil Shane gedankenverloren schwieg, sprach Eddie weiter. „Worum ging es bei eurer Meinungsverschiedenheit eigentlich?“
„Um Schönheitsoperationen.“ Das war die erste Antwort, die ihm einfiel. „Sie hat die blödsinnige Idee, sie müsse sich unters Messer legen, um einige körperliche Unzulänglichkeiten zu korrigieren.“
Eddie lachte schallend. „Ach, mach dir deshalb keine Sorgen. Solche Angelegenheiten soll sie mit Mum ausdiskutierten. Schließlich sind sie und Dad schuld daran, wie wir alle aussehen. Und Fiona hatte schon immer das Gefühl, dass sie nicht schlank genug ist. Sie hat es in dieser Hinsicht wohl wirklich nicht ganz leicht, kurvenreich wie sie ist.“
Shane versuchte, sich auf das Fußballspiel zu konzentrieren, doch er musste einige Male blinzeln, bis es ihm gelang, das Wort ‚kurvenreich‘ aus seinem Kopf zu verbannen. Er entschloss sich, ein weniger erotisches Thema anzuschneiden. „Wie geht es eigentlich deiner Mutter?“, fragte er.
„Hervorragend. Sie trifft sich seit einiger Zeit mit einem Bankdirektor. Ich glaube, sie mag ihn.“
„Heißt das, sie ist glücklich?“
Eddie sah ihn irritiert an. „Natürlich. Aber wie kommst du plötzlich darauf?“
Shane zuckte lächelnd die Achseln: „Warum? Darf ich nicht danach fragen, wie es meiner Traumfrau geht?“
Wieder musste Eddie laut lachen. „Ja, zwanzig Jahre jünger, und sie könnte deine Traumfrau sein.“
Shane nickte zustimmend. Von dem Tag an, an dem Eddie ihn zum ersten Mal mit zu sich nach Hause genommen hatte, hatte ihn Moira McNeill praktisch adoptiert. Im Gegenzug flirtete er jedes Mal, wenn er sie sah, heftig mit ihr. „Ich hätte dein Stiefvater werden können.“
Eddie schüttelte sich entsetzt. „Brr, vielen Dank, dass du mir diese schauderhafte Vorstellung erspart hast.“
„Gern geschehen, mein Sohn.“
Während das Match auf die Halbzeit zuging, sahen sie einige Zeit schweigend zu. Shane überlegte sich inzwischen, wie er das Gespräch auf das Thema lenken konnte, das ihm heute schon den ganzen Tag unter den Nägeln brannte. Schließlich entschied er sich, es einfach zu versuchen.
„Es muss ganz schön schwierig gewesen sein für deine Mum, als dein Dad starb.“
Eddie schwieg einen Moment, dann sagte er zustimmend: „Ja, sicher.“
„Sie ist eine wirklich tapfere Frau.“
„Finde ich auch.“
Es war hoffnungslos. Shane kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, dass er sich jede weitere Mühe sparen konnte. Aus irgendeinem Grund war in dieser Hinsicht weder aus Eddie noch aus Fiona etwas herauszubekommen. Shane wusste nur, dass die beiden ihren Vater verloren hatten, als sie noch Kinder waren, und dass er bei der Feuerwehr gewesen war. Aber das war auch schon alles.
„Ich werde bei Kathy einziehen.“
Die Worte rissen Shane aus seinen Überlegungen. „Wie bitte?“
Eddie versuchte, seinem überraschten Blick
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