COLLECTION BACCARA Band 0273
wahrscheinlich schon“, wandte Nico ein. „In ihrem Kopf gehen manchmal seltsame Dinge vor sich.“
„Tja, wer versteht schon die Frauen?“
„Sind sie nicht süß?“, frotzelte Serena. „So viele Muskeln und so wenig Verstand… Ich muss immer an Winnie the Pooh denken. Der war auch ein Bär mit geringem Verstand.“
„Aber kuschelig“, versetzte Pete. „Und ganz zufrieden mit seinem Dasein.“
„Was man von dir nicht unbedingt behaupten kann“, spottete Serena, während sie die Teller mit Moussaka füllte. „Du weißt ja noch nicht mal, wo dein Platz in der Welt ist.“
Obwohl Pete klar war, dass Serena recht hatte, tat es ihm dennoch weh. „Irgendwann werde ich es wissen.“
„Du brauchst nur in deine schwarze Mappe zu gucken“, konterte Serena trocken. „Das dritte Blatt von vorn.“
Dank Chloes Kochkünsten entspannten sich bald alle, und es wurde ein fröhliches Abendessen. Chloe war nicht nur eine hervorragende Köchin, sondern auch eine aufmerksame Gastgeberin, und Serena trug mit lustigen Geschichten zur Unterhaltung bei. Auch Pete vergaß schnell seine wehmütigen Gefühle.
Da sie am nächsten Tag alle früh raus mussten, dehnten sie das Abendessen nicht allzu lange aus.
Während Nico sich von Chloe und Sam verabschiedete, sagte Pete leise zu Serena: „Bringst du mich zur Tür?“
„Gern.“ Als sie vor der Haustür standen, meinte Serena: „Tut mir leid, dass der Abend nicht wie geplant verlaufen ist. Du hattest bestimmt etwas anderes im Sinn, und ich auch.“
„Ich fand es trotzdem sehr schön.“
„Macht es dir nichts aus, dass wir keinen überwältigenden Sex hatten?“
„Das ist eine ziemlich knifflige Frage.“
„Ich frage ganz ohne Hintergedanken.“
Trotzdem wusste er nicht, was er antworten sollte. „Weißt du, ich wollte dich einfach wiedersehen. Das war für mich das Allerwichtigste.“
„Machst du mir etwa den Hof, Pete?“
„Wenn ich das bloß wüsste.“ Aber selbst wenn es so wäre, würde er es ihr jetzt bestimmt nicht sagen.
„Wann musst du morgen früh los?“
„Sehr früh.“
„Und wann kommst du zurück?“
„Bald. Aber wenn du Lust hast, kannst du morgen früh ja mitkommen. Du musst dir nur eine plausible Erklärung einfallen lassen.“
„Du vermisst also doch den überwältigenden Sex!“
Pete nahm eine ihrer Haarsträhnen und wickelte sie sich um den Finger. „Ein bisschen schon.“ Wenn er ihren verträumten Blick richtig deutete, ging es ihr genauso.
„Ich würde gern mitkommen, aber das ist jetzt zu kurzfristig. Ich muss noch viel erledigen, bevor ich die Insel verlasse. Nico und Chloe zusammenbringen, meine Cousine einarbeiten, die nach mir die Vespa-Vermietung übernimmt. Aber wollen wir uns nicht in ein paar Tagen in Athen treffen?“
„Können wir machen.“ Er streichelte ihre Wange. „Ich habe dich hoffentlich nicht mit meinem plötzlichen Kommen überrumpelt.“
„Natürlich nicht, du Dummkopf“, erwiderte Serena zärtlich.
„Ich weiß auch nicht, warum ich immer solche Sehnsucht nach dir habe.“
„Wo ist Nico denn?“, fragte Serena Chloe, als sie in die Küche zurückkam.
„Er ist rüber zu Theo gegangen, um Angelhaken für morgen zu holen. Du sollst hier auf ihn warten, damit ihr zusammen nach Hause gehen könnt.“
Serena stellte das Geschirr in die Spülmaschine, während Chloe das übrig gebliebene Essen in Plastikbehälter füllte.
„Ich habe dich und Pete heute Abend beobachtet“, sagte Chloe unerwartet zögernd. „Ich glaube, er ist ziemlich vernarrt in dich. Mir scheint das kein vorübergehender Flirt zu sein.“
Serena schüttelte den Kopf. „Er spielt das nur, glaub mir. Darin ist er sehr geschickt.“
„Mag sein“, murmelte Chloe. „Aber vielleicht solltest du dir schon mal überlegen, was du machst, wenn du merkst, dass es doch kein Spiel ist.“
In diesem Moment kam Sam durch die Hintertür hereingeplatzt und knallte den leeren Mülleimer auf den Boden.
„Danke, Sam“, sagte Chloe lächelnd.
Er zuckte nur die Achseln.
„Hat dir das Essen geschmeckt?“
Er nickte.
„Dann geh jetzt bitte ins Bett.“ Sie zögerte. „Soll ich mit hochkommen?“
„Ich bin doch kein Baby mehr.“ Er blitzte seine Tante empört an, schnappte sich seine Schulbücher und lief zur Tür hinaus.
„Ich dachte, ihr würdet mittlerweile besser klarkommen“, bemerkte Serena.
„Tun wir auch. Das war doch gerade harmlos.“ Chloe lachte etwas gequält. „Ich weiß einfach nicht, was ich mit ihm
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