Collection Baccara Band 0282
schnell ihr Bild aus seinen Gedanken.
„Habe ich dir schon gesagt, wie gut mir dein Geschenk gefällt?“, fragte Lilah und zupfte an einer Ecke des blauen Halstuchs, das sie sich geschickt um den Hals geschlungen hatte.
Mehrere Male, dachte Trace, hielt aber höflicherweise den Mund. Lilah wirkte heute Morgen ziemlich zerstreut, und wenn er sich nicht täuschte, war sie auch ungewöhnlich nervös. „Ich freue mich, dass es dir gefällt, Mom.“
„Ich finde, wir hatten gestern eine wunderschöne Feier.“ Ihre Hand zitterte leicht, als Lilah zur Tasse griff und noch einen Schluck trank. „Und es war sehr nett von Stephen, dass er mit uns gefeiert hat.“
Aha.
Darum ging es also in Wirklichkeit bei diesem Frühstück. Stephen. Wenn Traces Gedanken nicht ständig um die Nacht mit Becca kreisen würden, wäre er vielleicht viel früher darauf gekommen. „Ja, sehr nett“, stimmte er zu und griff nach der Kaffeekanne.
„Oh, lass mich das machen, Trace.“ Lilah schenkte ihrem Sohn Kaffee ein und zupfte dann wieder fahrig an ihrem Halstuch herum. „Also, was sagst du dazu?“
„Der Kaffee ist sehr gut.“
Sie blickte ihn stirnrunzelnd an. „Du weißt ganz genau, was ich meine.“
„Ehrlich gesagt …“ Trace stellte die Tasse wieder auf den Tisch, „… weiß ich es nicht. Aber ich glaube, du fragst auf Umwegen, was ich davon halte, dass ihr zusammen seid.“
„Ich würde nicht direkt sagen, dass wir zusammen sind“, widersprach Lilah und errötete. „Wir haben uns nur ein paar Mal zum Dinner getroffen, natürlich nur, um rein geschäftliche Dinge zu besprechen. Doch er hat mir zu verstehen gegeben, dass er auch auf einer mehr … persönlichen Ebene an mir interessiert ist.“
Trace war nicht ganz sicher, was sie mit „persönlich“ meinte, doch er merkte, dass die Unterhaltung ihm zunehmend Unbehagen bereitete. Es gab einige Themen, über die Kinder mit ihren Eltern einfach nicht sprechen wollten.
„Wenn du mit Stephen ausgehen möchtest, Mom, dann solltest du es auch tun.“
Lilah starrte auf ihren Tee. „Seit dem Mord an deinem Vater sind gerade sieben Monate vergangen. Die Leute könnten reden.“
Trace zog eine Augenbraue hoch. „Seit wann kümmert eine Lilah Ashton sich darum, was die Leute sagen könnten?“
„Du hast recht, das habe ich nie getan.“ Lilah zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, ich mache mir auch mehr Sorgen um Stephen als um mich. Ich habe vor langer Zeit gelernt, nicht auf Tratsch und Klatsch zu hören. Solches Gerede prallt an mir ab. Aber Stephen, nun, er ist ein anständiger Mann und hat einen untadeligen Ruf. Ich möchte auf keinen Fall, dass er irgendwelche Probleme bekommt. Und du weißt genauso gut wie ich, dass der Name Ashton mit Skandalen verbunden ist.“
Wie wahr, dachte Trace. Doch dass seine Mutter so sehr um die Gefühle eines anderen Menschen besorgt war, zeigte deutlich, wie sehr sie sich verändert hatte. „Sicher, aber ich glaube, es gibt außerhalb der Familie niemanden, der das besser weiß als Stephen. Ich denke, er kommt damit zurecht.“
„Ich habe deinen Vater wirklich von ganzem Herzen geliebt.“ Lilah senkte den Blick und seufzte. „Aber ich erkenne jetzt, dass es eine selbstsüchtige, besitzergreifende Liebe war. Ich wusste, dass er mit anderen Frauen ins Bett ging, doch ich hatte mein schönes Zuhause und Kinder und alles, was man mit Geld kaufen konnte. Ich dachte, das sei alles, was ich zum Leben brauche.“
„Und jetzt?“, fragte Trace.
„Jetzt weiß ich, dass ich mich geirrt habe.“
Trace betrachtete aufmerksam das Gesicht seiner Mutter und sah, wie ernst ihre Worte gemeint waren. „Du magst ihn wirklich, nicht wahr?“
Wieder überzog eine feine Röte ihre Wangen. „Es gibt nicht viele Menschen, die im Leben eine zweite Chance bekommen. Ich habe große Angst, dass ich sie nicht nutze.“
„Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“ Er legte seine Hand auf ihre. „Und auch, wenn es überflüssig ist – du hast meine offizielle Erlaubnis, mit Stephen auszugehen.“
Lilah senkte den Blick. „Stephen hat morgen Abend ein Meeting in San Francisco. Er hat mich gebeten, mit ihm zu fahren.“
Trace nickte. „In Ordnung.“ „Ich dachte … wir dachten … wir kommen erst übermorgen früh zurück.“
Über Nacht? Meine Güte, das war definitiv ein Thema, über das er mit seiner Mutter nicht sprechen wollte. Trace nahm sich ein Glas Wasser und trank einen großen Schluck. Seine Kehle war plötzlich ganz
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