Collection Baccara Band 0282
sichtlich nervös setzte sie sich Trace gegenüber. Als ihre Knie sich berührten, zog sie die Beine schnell zurück. Falls er es gemerkt haben sollte, so ging er wortlos darüber hinweg.
„Hallo.“ Becca überlegte gerade fieberhaft, was sie außer Hallo noch sagen konnte, als Trace aufstand, sich neben sie setzte und sie auf den Mund küsste.
In dem Moment setzte ihr Gehirn einfach aus.
Er küsste sie hart und schnell. Dann wich er zurück und setzte sich wieder auf seinen ursprünglichen Platz in der Nische. Becca war so geschockt, dass sie kein Wort herausbrachte, sondern ihn nur anstarrte.
„Ich habe den ganzen Tag davon geträumt, dies zu tun.“ Er nahm seine Bierflasche und trank einen Schluck. „Deshalb dachte ich, ich erledige es gleich.“
Wird mich seine Gegenwart immer aus dem Gleichgewicht bringen?, fragte sie sich. Ein einfacher Kuss, und plötzlich konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen und kaum noch atmen? War sie ihm wirklich so wehrlos ausgeliefert?
Verärgert über den Gedanken hob sie trotzig das Kinn und begegnete herausfordernd seinem Blick.
„Ich werde heute Nacht nicht mit dir schlafen, Trace.“ Sie verspürte den Hauch einer Befriedigung, als er überrascht die Augenbrauen hochzog. „Ich dachte, das erledige ich gleich.“
Er grinste sie an. „Kannst du mich denn wenigstens nach Hause fahren? Ich habe meinen Wagen in die Werkstatt gebracht, damit der Kotflügel erneuert wird.“
„Ich denke, das ist kein Problem.“ Sie schlüpfte aus ihrem Mantel. „Falls du aus einem fahrenden Wagen springen kannst.“
Er streckte die Hand aus und berührte leicht ihre Fingerspitzen. „Mache ich dich nervös, Becca?“
Ein Prickeln durchlief ihren Körper, als er zärtlich über ihre Finger strich. Verdammt! Warum konnte sie diesen Mann nicht anlügen? „Ja.“
„Gut.“
Da war es wieder. Die kleinste Berührung, und sie schmolz dahin. Der Mann macht mich nicht nur nervös, dachte sie und zog ihre Hände weg. Er macht mir Angst!
„Eine große Peperoni-Pizza.“ Eine junge Frau mit kurzen braunen Haaren und einem Piercing im linken Nasenflügel stellte die Pizza auf den Tisch.
Becca starrte Trace an. Bis vor wenigen Minuten war sie noch unentschlossen gewesen, ob sie das Restaurant überhaupt betreten sollte.
Trace dagegen schien sicher gewesen zu sein, dass sie seiner Einladung folgen würde, und hatte bereits bestellt. Sie hasste den Gedanken, so berechenbar zu sein. Doch nach der gestrigen Nacht war es wohl zu spät, sich zu zieren.
„Möchten Sie etwas trinken?“, fragte die Kellnerin Becca, während sie die Pizza schnitt und jedem von ihnen ein Stück auf den Teller legte.
„Einen Eistee, bitte.“
Die Pizza sah köstlich aus und duftete sensationell lecker. Erst jetzt merkte Becca, wie hungrig sie war. Sie stibitzte eine Scheibe Peperoniwurst und steckte sie in den Mund. Dann biss sie in den knusprigen Teig mit dem warmen Käse.
Ich habe nicht nur Trace vermisst, dachte sie und seufzte voller Genuss. In Los Angeles gab es niemanden, der so eine hervorragende Pizza backte.
Lachend biss Trace von seiner Pizza ab. „Erzähl mir, wie es dir beruflich in den letzten Jahren ergangen ist.“
Kauend dachte sie einen Moment nach und kam dann zu dem Schluss, dass sie sich auf dieses Thema einlassen konnte. Es war ungefährlich. „Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Das erste Jahr habe ich von Honoraren und Urheberrechten meiner Archivbilder gelebt, und dann habe ich endlich einen Fuß in die Tür bekommen und neue Fotos für Kochzeitschriften und Kochbücher gemacht. Vor sechs Monaten habe ich einen Auftrag von einem Weingut in Santa Barbara bekommen, und das hat mich zu Ivy Glen und dann Whitestone gebracht.“
„Und Louret?“
Sie blickte zu Trace auf und trank einen Schluck von dem Eistee, den die Kellnerin gerade gebracht hatte. Er hatte also davon gehört. „Bisher habe ich den Auftrag noch nicht. Deine …“ sie kam ins Stottern, „… Mercedes sieht sich gerade mein Angebot an.“
„Du kannst sie ruhig als meine Schwester bezeichnen“, sagte Trace. „Wir haben uns damit abgefunden, dass wir denselben Vater haben. Um den Rest kümmern sich unsere Anwälte.“
„Du meinst die Anfechtung des Testaments?“, fragte sie und biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Tut mir leid, das geht mich nichts an.“
Trace lächelte. „Es ist kein Geheimnis. Die Nachkommenschaft meines Vaters ist, genau wie sein Nachlass, nicht nur sehr groß,
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