Collection Baccara Band 0282
beugte sich vor, nahm sich ein Törtchen und schob sich einen Bissen in den Mund. „Oh, verdammt. Ist das lecker! Das könnte Kriege auslösen.“
Sie lachte. „Jetzt übertreiben Sie aber maßlos. Kriege?“
„Na gut, keine Kriege. Aber Prügeleien.“
Sie nahm sich noch eine Gabel voll. „Das hört sich besser an.“
Als nicht ein Krümel mehr von den Törtchen übrig war, lehnte Will sich zurück und legte die Hand auf seinen Bauch. „Ich kann nicht mehr.“
„Ich eigentlich auch nicht“, sagte Mercy und zog entschlossen die Platte mit dem Schokoladenkuchen zu sich. „Sie wollen doch nicht etwa schon aufgeben?“
„Ist das eine Herausforderung?“
„Darauf können Sie wetten“, erwiderte sie, schnitt sich die Hälfte von dem Kuchen ab und schob ihm dann die Platte hinüber.
Er zog eine Grimasse und nahm sich den Rest. „Also gut.“
Auch der Kuchen war eine Sünde wert. Als Mercy noch die Krümel von der Platte naschen wollte, fiel ihre Serviette herunter. Sie bückten sich beide gleichzeitig danach.
Er ergriff das eine Ende des kostbaren Damasttuches, sie das andere. Ihre Hände waren nur Zentimeter voneinander entfernt.
Mercy erschauerte. Die Zeit schien stillzustehen.
Und dann küsste er sie.
6. KAPITEL
Will schmeckte nach Schokolade.
Seine Lippen waren weich, behutsam und unendlich zärtlich. Mercy hatte natürlich schon früher geküsst. Aber es war niemals so schön gewesen. So süß und so sanft. Passierte das gerade wirklich? Sie kam sich vor wie in einem Traum.
Sein Kuss wurde fordernder und leidenschaftlicher. Will legte die Arme um sie und zog sie näher zu sich. Sie bog den Kopf zurück, öffnete die Lippen und erwiderte sein Drängen. Ein leises Stöhnen kam aus seiner Kehle. Die Erde hörte auf, sich zu drehen. Nichts existierte mehr außer der köstlichen Empfindung von Wills Mund auf ihrem und der Wärme seines Körpers. Als er sich nach endlosen, zärtlichen Momenten behutsam von ihr löste, spürte sie die kühle Luft in ihrem Büro auf ihren feuchten Lippen.
Mercy wünschte sich, der Kuss hätte niemals aufgehört. Sie fühlte, wie die vertraute Röte sich auf ihren Wangen ausbreitete. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und wagte nicht, Will anzusehen. Ihr Blick fiel auf die Serviette, die noch immer am Boden lag. Sie hob sie auf, legte sie neben ihren Dessertteller und schaute endlich auf.
Sie hatte erwartet, Enttäuschung in seinem Gesicht zu lesen. Oder doch zumindest Verwirrung. Aber sie sah nichts als Verlangen in seinen Augen. Er begehrte sie.
Dieses Begehren war der Grund für das Abendessen gewesen. Und auch der Grund für die privaten Trainingsstunden und den Spaziergang zum Park. Gilly hatte recht gehabt. Diese Erkenntnis machte Mercy ganz schwindlig.
Es hatte in ihrem Leben einige Männer gegeben, die sie begehrt hatten. Aber es war nie so wie mit Will gewesen. Während sie sich früher oft leer und benutzt vorgekommen war, selbst wenn sie das Verlangen erwiderte, so spürte sie jetzt Wills Achtung und seinen Respekt vor ihr.
„Ich fürchte, ich habe nicht die Willenskraft, der Crème brûlée zu widerstehen“, sagte Will lächelnd.
Mercy sah ihn an, als wäre sie gerade aus einem Traum erwacht. Sie warf einen Blick auf die göttliche Nachspeise und legte die Hand auf den Magen. „Und ich fürchte, ich kann einfach nicht mehr.“
„Ich weiß. Mir geht es genauso. Hast du eine Ahnung, wie viel Zeit ich im Fitness-Studio verbringen muss? Die Crème brûlée wird mich in den nächsten Tagen jeweils eine Extrastunde kosten.“
„Du hast natürlich recht. Es wäre sehr unvernünftig, noch mehr zu essen.“
„Absolut unvernünftig. Geradezu idiotisch“, sagte er und griff nach seinem Löffel. „Dies ist schließlich nicht die letzte Crème brûlée in unserem Leben. Es wird noch andere geben.“
Mercy lachte und nahm ebenfalls ihren Löffel in die Hand. „Es ist wirklich absurd, jetzt noch mehr zu essen.“
Es knackte, als Will die karamellisierte Zuckerschicht auf der Crème mit dem Löffel durchbrach. „Ich gehe wohl am besten nachher noch in den Fitnessraum des Hotels. Eine Stunde auf dem Laufband wäre als Einstieg nicht schlecht.“
Er schob sich einen großen Löffel voll in den Mund und verdrehte verzückt die Augen. „Nur ein Schwächling ohne Rückgrat würde noch etwas davon essen.“
„Ein Schwächling ohne Rückgrat, der nicht einen Funken Verstand hat“, bestätigte Mercy und nahm ebenfalls einen Löffel voll.
Sie
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