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COLLECTION BACCARA Band 0285

COLLECTION BACCARA Band 0285

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0285 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks , Sandra Marton , Anne Oliver
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Antwort. Willst du den Job oder nicht?“
    War er verrückt? Glaubte er wirklich, dass sie für ihn arbeiten würde?
    Er sah sie ungeduldig an. „Ja oder nein?“
    Anna schluckte und sagte leise Ja.
    Das Treffen mit der Sozialarbeiterin schien gut zu laufen.
    Zuerst unterhielt Lincoln sich allein mit ihr und bat dann Anna, mit dem Baby hinzuzukommen. Jennifer war gerade gefüttert worden, hatte geschlafen und eine frische Windel bekommen. Deshalb lächelte sie zufrieden.
    Nach ein paar Minuten Small Talk über Babys wechselte die Sozialarbeiterin das Thema. „Das ist wirklich ein schönes Kleid, das Sie tragen, Miss Marques. Ist es von Armani?
    Und diese schönen Schuhe. Die müssen von Gucci sein.“
    Lincoln war von diesem plötzlichen Themenwechsel überrascht – ganz im Gegensatz zu Anna.
    „Danke für das Kompliment. Sie haben in beiden Fällen recht.“ Anna strahlte sie an. „Da ich gerade erst in die Stadt gekommen bin, habe ich mich etwas herausgeputzt. Aber beim nächsten Mal treffen Sie mich bestimmt mit Schürze und Windeln in den Händen an.“
    Die beiden Frauen lachten herzlich.
    Dann flüsterte Anna, sodass Lincoln sie gerade noch so hören konnte: „Ich hoffe, Mr. Aldridge hat Ihnen erzählt, wie dankbar mein Vater und ich ihm sind, dass er mir diese Chance gegeben hat.“
    Die Sozialarbeiterin sah sie verwundert an. „Welche Chance?“
    „Es ist eine Tradition in meinem Land, dass junge Frauen in die Vereinigten Staaten reisen, um bei einem alten Freund der Familie einen Job anzunehmen“, erklärte sie stolz.
    Lincoln musterte sie. Man sah ihr kein bisschen an, dass sie log.
    „Zum Glück hat meine Familie in Senhor Aldridge einen alten Freund, der sehr vertrauensvoll ist“, fuhr Anna fort. „Als wir erfuhren, dass er Hilfe mit Jennifer braucht, hat Papa dies als ideale Gelegenheit betrachtet, um mir eine sinnvolle Arbeit zu verschaffen.“
    Die Sozialarbeiterin nickte erstaunt. „Das ist ja wundervoll.“ Sie wandte sich an Lincoln. „Danke, dass Sie heute Zeit für mich hatten, Mr. Aldridge. Wir sehen uns in ein paar Wochen wieder.“
    Lincoln wartete, bis die Frau gegangen war, und fuhr sich durch die Haare. „Was hatte das alles zu bedeuten?“
    „Du bist ein Mann“, erklärte Anna. „Und ich bin eine Frau.“
    „Wirklich? Darauf wäre ich nie gekommen.“
    „Sie hat versucht, mich zu durchschauen.“
    „Dann geht es ihr genauso wie mir.“
    „Sie wusste, dass meine Kleider teuer sind.“
    „Ach ja?“
    Anna verdrehte die Augen. „Sie muss angenommen haben, dass du sie mir gekauft hast, weil ich deine Geliebte bin.“
    Lincoln hätte fast gesagt, dass sie verrückt war. Doch gleich darauf dachte er an die mahnenden Worte seines Anwalts. Solange er das Baby bei sich hatte, würde er unter ständiger Beobachtung stehen.
    „Deshalb habe ich ihr von den Traditionen meines Landes erzählt.“ Sie lächelte. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Vorstellungen manche Menschen von Südamerika haben. Ein Taxifahrer hat mich gestern gefragt, woher ich komme. Als ich es ihm erzählt habe, hat er mich dazu aufgefordert, ihm zu schildern, wie oft ich schon Jaguare und andere wilde Tiere gesehen habe. Unglaublich, oder?“
    Lincoln nickte. Immerhin hatte die Sozialarbeiterin ihr die Geschichte abgenommen und das Haus ausgesprochen zufrieden verlassen. Das war die Hauptsache.
    Leider hatte Lincolns Anwalt ein paar Stunden später schlechtere Nachrichten für ihn.
    Lincoln rief Anna zu sich und stellte sie seinem Anwalt vor. Sie war das ideale Kindermädchen, denn sie war höflich, respektvoll und fast ehrerbietig. Sein Anwalt schien sie für die richtige Wahl zu halten.
    Erst als Anna wieder gegangen war, wurde Charles’ Miene ernst. „Sie ist ein Risiko, Lincoln.“
    „Wie kann ein Kindermädchen ein Risiko sein?“, wollte Lincoln wissen.
    „Weil sie jung, wunderschön und edel gekleidet ist.“
    Lincoln seufzte. „Ihr Vater ist steinreich.“
    „Das Jugendamt weiß das aber nicht.“
    „Anna hat der Sozialarbeiterin schon eine andere Geschichte erzählt.“
    Er teilte Charles mit, was passiert war.
    Sein Anwalt nickte skeptisch. „Sie sieht also nicht nur gut aus, sondern ist auch noch intelligent. Das ist eine sehr gefährliche Kombination.“
    „Außerdem ist Jennifer vernarrt in sie.“
    „Und du?“
    „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mich an mein Kindermädchen heranmachen würde? Jetzt hör mal auf, Charles. Immerhin waren die anderen Kindermädchen –

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