COLLECTION BACCARA Band 0285
außer dem letzten – auch attraktiv. Und ich habe es geschafft, mich zurückzuhalten.“
„Dieses Mädchen ist nicht bloß attraktiv, sondern ausgesprochen heißblütig.“
„Das ist mir bisher nicht aufgefallen.“
„Dir vielleicht nicht, aber der Sozialarbeiterin bestimmt.“
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass Anna sich bereits darum gekümmert hat.“
„Für den Moment.“
„Was soll das heißen?“, fragte Lincoln.
„Unterschätze das Jugendamt nicht. Sie beobachten dich die ganze Zeit über. Vor allem, da Kathryns Schwiegermutter nun auch um das Sorgerecht für Jennifer kämpft.“
„Du machst wohl Witze. Diese Frau hat ihren Sohn damals im Stich gelassen und will sich nun um Jennifer kümmern? Sie interessiert sich doch bloß für den Treuhandfonds. Kein Gericht der Welt würde ihr …“
„Du bist ein Mann, Lincoln. Und sie ist eine Frau. Du bist Jennifers Onkel, aber sie ist ihre Großmutter.“ Charles schüttelte den Kopf. „Es mag zwar verrückt klingen, aber wenn du dir auch nur einen Fehler erlaubst, hätte sie eine gute Chance, das Sorgerecht für Jennifer zu bekommen. Die Entscheidungen der Richter sind manchmal nicht mit Logik zu erklären. Und wir wollen nicht, dass du Jennifer am Ende noch verlierst.“
„Nein, das wollen wir wirklich nicht.“
Die beiden Männer standen auf und gingen langsam zur Tür.
„Denk immer daran, dass du unter Beobachtung stehst“, erinnerte ihn Charles.
„Es ist wirklich ernst, oder?“
„Sehr ernst. Eine falsche Bewegung, und sie nehmen dir Jennifer weg. Also halte dich von Anna fern. Wenn man dich nämlich mit ihr sieht, dann könnte es gefährlich für dich werden. Es sei denn, du möchtest Jennifer gar nicht mehr großziehen …“
Lincoln würde ganz bestimmt nicht zulassen, dass Kathryns gierige Schwiegermutter Jennifer großzog. Aber das war nicht der einzige Grund. In der letzten Zeit hatte er eine sehr enge Beziehung zu Jennifer aufgebaut. Er liebte sie mittlerweile, als ob sie sein eigenes Kind wäre.
„Lincoln? Hast du deine Meinung geändert?“
Er reichte seinem Anwalt die Hand. „Im Gegenteil. Ich bin jetzt noch überzeugter davon, dass ich Jennifer bei mir behalten möchte. Und ich werde alles tun, um dieses Ziel zu erreichen.“
Sein Anwalt lächelte. „Dann solltest du Abstand zu Miss Marques halten. Wenn du das beachtest, wird schon alles in Ordnung kommen.“
6. KAPITEL
Ab sofort herrschte in Lincolns Leben jedoch alles andere als Ordnung.
Seitdem Anna bei ihm im Haus lebte, war nichts mehr wie vorher.
Zuerst war da ihr Gepäck gewesen.
Er hatte seinen Fahrer zum Hotel geschickt, um es abzuholen. Obwohl der Mann ein Bodybuilder war, hatte man ihm bei seiner Rückkehr angesehen, dass er mehr als überfordert gewesen war.
Und das war auch kein Wunder.
Er hatte sechs riesige Koffer ins Foyer geschleppt.
„Du meine Güte“, sagte Lincoln mit großen Augen.
„Das können Sie laut sagen“, stöhnte sein Fahrer.
Sie schleppten die Koffer zusammen nach oben ins Gästezimmer. Anna kam ihnen aus dem Kinderzimmer mit dem Baby auf dem Arm entgegen und gab ihnen Anweisungen.
Als die Koffer am gewünschten Platz standen, stöhnte Lincoln vor Erschöpfung auf. „Ich gehe mal davon aus, dass du keine Sachen für die Arbeit als Kindermädchen in diesen Koffern hast.“
„Das ist mal wieder typisch Mann!“, warf sie ihm empört vor.
Lincoln lächelte. „Gut. Ich dachte schon, dass du nichts …“
Sie öffnete einen Koffer nach dem anderen. Aber es kamen nur noch mehr glamouröse Kleider zum Vorschein.
„Hattest du nicht sagen wollen, dass du etwas dabei hast?“, hakte er nach.
„Ich habe nur gesagt, dass deine Äußerung typisch für einen Mann war.“
Also hatte er doch recht gehabt!
„Ich werde morgen in die Stadt fahren und etwas Passendes kaufen“, versprach Anna. Sie drehte sich zu ihm um, wobei ihr mehrere Haarsträhnen ins Gesicht fielen.
Lincoln fragte sich, was passieren würde, wenn er ihr die Strähnen einfach aus dem Gesicht strich.
„Was wäre denn passend?“, fragte sie ihn.
Er blinzelte. „Wie meinst du das?“
„Was sollte ich denn im Haus tragen?“
Am besten schwarze Spitzenunterwäsche. Das würde bestimmt zu ihr passen. Vielleicht würde ihr aber auch ein helles Pink stehen.
War er dabei, vollkommen den Verstand zu verlieren?
„Keine Ahnung“, sagte er schnell. „Woher soll ich das wissen?“
„Du hast doch schon andere Kindermädchen vor mir eingestellt,
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