COLLECTION BACCARA Band 0285

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0285 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks , Sandra Marton , Anne Oliver

Vom Netzwerk:

einfach die Stadt oder sogar das Land verlassen könnte, war ihr nicht eingefallen. „Danke“, murmelte sie und machte auf der Stelle kehrt.
    Hatte er diese Reise schon länger geplant, oder war es eine spontane Reaktion auf die Ereignisse des Tages? Die Luxus-Version ihres eigenen Spaziergangs durch den Regen?
    Melanie musste sich eingestehen, dass sie keine Ahnung hatte, ob Luke sie über seine Pläne informieren würde oder nicht. Sie hatte auch keine Ahnung, ob sie ihm wichtig genug war oder nicht.
    Mit zitternden Fingern ließ sie den Motor an und fuhr los. Zu Hause erwartete sie das Blinken des Anrufbeantworters, und als sie auf den Knopf drückte, ertönte Lukes Stimme.
    „Melanie, ich bin’s.“ Pause. „Du bist sicher bei Carissa.“ Eine weitere Pause, als müsste er überlegen, was er sagen wollte. „Ich wollte dir nur …“ Er wurde vom Klicken des Anrufbeantworters unterbrochen. Sie hatte vergessen, die alten Nachrichten zu löschen, und das Band war voll. Aber Melanie wusste ohnehin, was er sagen wollte.
    Leb wohl.
    An ihrem Geburtstag saß Melanie neben Adam im Auto. Sie fuhren in Richtung Südwesten aus Sydney hinaus. Es war früh am Morgen, der Mond stand noch am Himmel, und Adam hatte ihr eine Überraschung angekündigt.
    In den vergangenen Tagen hatte er sich als guter Freund erwiesen und versucht, sie von ihrem Kummer abzulenken.
    Aber er war auch Lukes Freund, und Melanie wusste, dass sie nicht länger mit ihm zusammenwohnen konnte, ohne Luke früher oder später wieder über den Weg zu laufen. Am Freitag hatte sie gehört, wie Adam mit ihm telefonierte, und es klang, als wäre Luke wieder in Sydney.
    Natürlich, er hatte ja heute Abend seine Verabredung mit Eleanor!
    Melanie rutschte tiefer in den Ledersitz und versuchte, nicht daran zu denken, wie Luke sich mit einer anderen Frau amüsierte. Stattdessen betrachtete sie die Landschaft, die draußen vorbeirauschte.
    Schließlich bog Adam auf den kleinen Flugplatz des Burragorang-Reservates. Melanie wusste, dass hier Heißluftballonfahrten angeboten wurden, und ein solcher Trip stand schon lange auf ihrer Wunschliste.
    „Oh, Adam. Du weißt wirklich, wie eine Geburtstagsüberraschung aussehen sollte“, sagte sie, als sie ausstiegen.
    „Es ist ganz schön kühl, oder?“ Adam öffnete die Hintertür und holte einen Mantel heraus. „Hier, zieh den an.“
    Verblüfft starrte Melanie auf den halblangen Mantel aus weichem, weißen Leder mit der pelzbesetzten Kapuze. „Aber … oh, der ist wunderschön. Woher hast du …?“
    „Oh, verdammt. Sagen wir einfach, ich habe ihn von einem Freund geliehen, okay?“ Adam seufzte auf. „Zieh ihn schon an. Es wird da oben noch kälter werden.“
    Misstrauisch musterte sie ihn. „Warum bist du denn so gereizt? Hat das etwas mit Luke zu tun? Hast du mit ihm über mich gesprochen?“
    „Wozu? Du hast doch gesagt, es ist aus zwischen euch.“
    Ihr Herz krampfte sich zusammen. „Oh, danke, dass du mich daran erinnerst.“
    Adam blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Du hast doch damit angefangen.“ Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Wenn du mich fragst, dann liebst du ihn.“
    Sie zuckte zurück. „Ich habe dich aber nicht gefragt. Lass uns das Thema beenden und einfach meinen Geburtstag feiern, okay?“
    Während der genaue Ablauf der Ballonfahrt und die Sicherheitsvorschriften erläutert wurden, hörte Melanie nur mit einem Ohr zu. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zu Luke.
    Schließlich wurden sie zum Startpunkt gebracht, wo die beiden Ballons für die Fahrt vorbereitet wurden. Das laute Zischen der Propanbrenner ertönte, während sich die Ballons langsam füllten. Der eine blau mit roten und gelben Karos, der andere orange und grün.
    „Das ist unserer.“ Adam deutete auf den blauen Ballon.
    „Guten Morgen, ich bin Jacob, Ihr Pilot für den ganzen Vormittag.“ Der braun gebrannte Mann zwinkerte ihnen fröhlich zu und half Melanie an Bord. „Bereit für ein kleines Abenteuer in der Luft?“
    „Aber sicher“, gab sie zurück. Das hier war viel aufregender und besser als die Karussells im Luna Park. Schnell schob sie diesen Gedanken beiseite. Erst als sie sich umsah, bemerkte Melanie, dass die anderen Passagiere alle in den zweiten Ballon kletterten. Und auch Adam machte keine Anstalten, zu ihr in den Ballon zu steigen.
    Er winkte ihr zu. „Zeit, sich zu verabschieden …“
    „Wieso …?“
    Sie stockte, als plötzlich eine vertraute Gestalt auftauchte.
    Ein großer