COLLECTION BACCARA Band 0287
der Kerl schleunigst hinter Gitter kommt. Aber nicht auf Kosten deiner Gesundheit.“ Er setzte sich neben sie. „Daniel befindet sich in Sicherheit, und ich würde lieber bis Montag warten. Dann bist du ausgeruhter.“
„Mir geht es gut.“ Sie errötete leicht.
Brad wusste, dass es ihr immer noch unangenehm war, dass er ihren Zusammenbruch und ihre Tränen erlebt hatte. Sie betrachtete es als Schwäche und mangelnde Selbstbeherrschung – etwas, was in ihren Augen untragbar war, wie er schnell herausgefunden hatte.
„Die Ärztin hat gesagt …“
„Oh Mann.“ Elena verdrehte die Augen. „Fällt dir nichts anderes ein? Du klingst wie eine Schallplatte mit einem Sprung.“
„Ich habe dir gesagt, dass ich dafür sorgen werde, dass du dich schonst und es nicht übertreibst.“ Er nahm ihr den Block aus der Hand und legte ihn auf den Couchtisch.
Sie blickte ihn einen Moment lang stumm an, bevor sie die Hand ausstreckte und den Block wieder an sich nahm. „Mach dir keine Gedanken, Brad. Hier auf meinem Hintern zu sitzen ist nicht besonders anstrengend.“
Er schnappte sich den Block und warf ihn auf den Sessel. „An welchen Tagen hast du normalerweise frei?“
Ihr heiseres Lachen sandte wohlige Schauer durch seinen Körper. „Wenn man zu dieser Spezialeinheit gehört, hat man keine festen Arbeitszeiten mit regulären freien Tagen“, erklärte sie. „Wenn wir gerade an einem Fall arbeiten, haben wir vielleicht mal dienstfrei, aber wir sind immer in Bereitschaft.“
„Immer?“ Die Vorstellung gefiel ihm überhaupt nicht.
„Tag und Nacht.“
Sie stand auf, um sich ihren Notizblock zu holen, doch Brad schnappte nach ihrer Hand, um sie zu stoppen. Elena stolperte und landete auf seinem Schoß. Sie starrten sich einen Moment lang an, bevor er schließlich sagte: „Warum machst du es mir so schwer, Elena?“ Er strich mit dem Zeigefinger über ihre zarte Wange. „Ich versuche doch nur, mein Versprechen zu halten und dafür zu sorgen, dass du dich schonst.“
Die unterschiedlichsten Emotionen blitzten in ihren braunen Augen auf. Das Schönste aber war, dass ihre Abwehrhaltung bröckelte, was seinem männlichen Ego sehr guttat. Die Lady war also doch nicht so immun gegen seinen Charme, wie sie vorgab.
„Weißt du eigentlich, wie schön du bist?“, fragte er und zeichnete ihre geschwungene Oberlippe nach.
„Ich habe mir bisher keine Gedanken darüber gemacht.“
„Warum nicht, Elena?“ Er beobachtete, wie sie mit der Zunge die Stelle befeuchtete, die er gerade berührt hatte.
Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, weil es mir nicht wichtig ist.“
Brad war erstaunt. Eine Frau wie sie hatte er bisher nicht kennengelernt. Die meisten Frauen, die er kannte, waren ständig mit ihrer Schönheit beschäftigt, einige bis zur Besessenheit. Aber Elena war ihr Äußeres tatsächlich egal. Erstaunlich.
Der Pieper in ihrer Tasche meldete sich plötzlich, und sie sprang auf. „Du hast dienstfrei“, erinnerte er sie. „Ignorier ihn einfach.“
„Das kann ich nicht, ich habe Bereitschaftsdienst.“ Sie holte den Pieper und ihr Handy aus der Tasche, blickte auf das winzige Display und wollte dann telefonieren. „Mist. Der Akku ist leer. Kann ich dein Telefon benutzen?“
Brad starrte sie einen Moment lang stumm an, dann nickte er und deutete in Richtung Küche. „Es liegt auf der Arbeitsfläche neben der Kaffeemaschine.“
Zwei Stunden nachdem er Elena nach Hause gebracht hatte, lief Brad in der Wohnung wie ein Tiger im Käfig herum. Von einer Nachbarin hatte Elena die Nachricht bekommen, dass die Heizung wieder funktionierte und die Wohnungen warm waren. Brad hatte versucht, sie zu überreden, eine weitere Nacht zu bleiben, doch sie hatte darauf beharrt, dass sie in ihrer eigenen Wohnung besser zur Ruhe kam. Schließlich hatte er nachgegeben und sie nach Hause gefahren.
Er sah sich in seinem Wohnzimmer um. Unglaublich, wie leer und verlassen es ihm vorkam. Lächerlich, dachte er.
Seit dem College lebte er allein und wollte es auch nicht anders haben. Während einige seiner Freunde nach dem Examen mit jemandem zusammengezogen waren, hatte Brad allein eine Wohnung genommen. Er lebte gern allein, und in den sechs Jahren, die er jetzt hier wohnte, hatte außer Elena noch nie eine Frau eine ganze Nacht hier verbracht.
Brad schaute hinaus auf Belmont Harbor und versuchte zu ergründen, warum er sich plötzlich allein fühlte. Schließlich war es nicht so, dass Elena und er tollen Sex gehabt
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