COLLECTION BACCARA Band 0287
liebevoll die Tränen von ihren Wangen. „Das muss dir nicht peinlich sein. So etwas gehört zu einer Schwangerschaft.“
Elena blickte auf und zog eine perfekt gezupfte Augenbraue hoch. „Du kennst dich mit schwangeren Frauen aus?“
„Nein, aber die verstorbene Frau meines Zwillingsbruders hatte während der Schwangerschaft Probleme mit ihrem Gefühlsleben“, erklärte Brad. „Damals haben Drew und ich noch über alles gesprochen.“
Der Schatten, der sich über sein attraktives Gesicht legte, und die Traurigkeit in seiner tiefen Baritonstimme weckten Elenas Neugier. „Ihr steht euch nicht mehr nah?“
„Nicht so nah wie damals.“ Er zuckte mit den Schultern, doch sie sah ihm an, dass ihn das bedrückte. „Nach Talias Tod hat Drew sich ziemlich von der Familie abgekapselt.“
„Warum?“ Warum kapselte sich jemand zu einem Zeitpunkt von der Familie ab, an dem er sie am dringendsten benötigte? Wenn sie selbst je eine Familie gehabt hätte, dann hätte sie sich sicher unzählige Male an sie gewandt, um Liebe und Unterstützung zu erfahren. Die Familie hätte ihr geholfen, mit den beiden Fehlgeburten und ihrer gescheiterten Ehe zurechtzukommen.
Brad richtete sich auf und ging an den Herd. Er schlug Eier in die Pfanne, bevor er weitersprach. „Ich glaube, Drew hat sich von der Familie zurückgezogen, weil er sich die Schuld an Talias Tod gibt. Sie ist an einer Überdosis Medikamente gestorben, als ihre Tochter noch klein war.“
Brad drehte sich zu ihr. „Der Rest der Familie wusste, dass irgendetwas nicht mit ihr stimmte, dass sie zu viele verschreibungspflichtige Medikamente nahm. Wir haben versucht, es ihm zu sagen. Doch Drew wollte nicht wahrhaben, dass sie Probleme hatte. Als er schließlich den Beweis fand und damit konfrontiert wurde, dass der Star der Gesellschaft medikamentenabhängig war, reagierte Drew nicht konsequent genug. Eines Tages kam er aus dem Büro nach Hause und fand sie leblos vor.“
„Darüber habe ich gelesen. Es muss schrecklich für ihn gewesen sein.“
Brad nickte. „Und die Presse hat noch dazu beigetragen. Da sie eine Van Dorn war, verheiratet mit einem Connelly, haben sich die Pressevertreter wie Haie auf die Geschichte gestürzt. In jeder Publikation von hier bis Milwaukee wurde darüber berichtet, und auch die Radio- und Fernsehsender machten eine große Sache daraus.“
Elena konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sich die sensationsgierigen Reporter auf diese heiße Story gestürzt hatten. „Mir ist die Presse schon so manches Mal auf die Nerven gegangen“, sagte Elena verständnisvoll. „Mehr als einmal hat sie Ermittlungsarbeiten kompliziert oder sogar gefährdet.“
„Das überrascht mich nicht.“ Brad holte zwei Teller aus dem Schrank und gab die Eier darauf. Dann schlug er ein weiteres Ei in eine Schüssel, rührte es und gab es in eine kleinere Pfanne. „Wie lange bist du schon Polizistin?“
„Ich arbeite seit acht Jahren für das Chicago Police Department – zuerst als Büroangestellte. Mit einundzwanzig habe ich mich dann an der Polizeiakademie beworben und wurde auch genommen.“ Sie runzelte die Stirn. „Erwartest du noch jemanden zum Frühstück?“
„Nein.“ Lächelnd zuckte er mit den Schultern. „Ich esse gern ein Spiegelei, doch Babe bevorzugt Rühreier.“
Elena musste lachen. „Es geht mich eigentlich nichts an, aber warum hast du sie ‚Babe‘ genannt?“
Er wurde verlegen. „Ich glaube nicht, dass dir die Antwort besonders gefallen wird.“
„Du machst mich neugierig.“
Er räusperte sich und holte tief Luft. „Nicht lange, nachdem ich sie gefunden hatte, stellte ich fest, dass Frauen von süßen, kleinen Hunden angezogen werden.“
„Oh nein, das hast du nicht getan.“
Er nickte und wurde noch verlegener. „Ihr voller Name ist Babe Magnet, Frauenmagnet.“
Brad räumte den letzten Teller in die Spülmaschine und ging anschließend ins Wohnzimmer. Elena hatte es sich dort auf der Couch mit Babe gemütlich gemacht. Er beobachtete, wie sie einen Notizblock aus ihrer Tasche holte. Sie kritzelte etwas auf das oberste Blatt und blickte zu ihm auf.
„Hast du etwas dagegen, wenn ich dir ein paar Fragen zur Familie stelle?“
„Ich würde lieber bis Montag warten, wenn du nichts dagegen hast.“
Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. „Warum? Willst du nicht, dass derjenige, der versucht hat, deinen Bruder umzubringen, so schnell wie möglich gefasst wird?“
„Versteh mich nicht falsch. Ich will, dass
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