COLLECTION BACCARA Band 0287
richtete sich auf. „Danke, Fiona.“ Er entschuldigte sich bei den drei Männern und der Frau, die vor seinem Schreibtisch saßen und ihn neugierig anblickten. „Es tut mir leid, aber die letzten drei Punkte müssen wir auf morgen verschieben.“
Henry Sadowski hielt mit fragendem Gesichtsausdruck eine Akte hoch. „Aber was ist mit der …?“
„Das kann warten“, bestimmte Brad. Er sah, wie die vier erstaunte Blicke tauschten, dann aufstanden und sein Büro verließen.
Brad brachte kaum die Geduld auf zu warten, bis sie die Tür endlich hinter sich schlossen, dann drückte er den Knopf seiner Sprechanlage. „Fiona, kommen Sie bitte in mein Büro.“
Als die Frau den Raum betrat, winkte er sie zu sich an seinen Schreibtisch. „Entschuldigen Sie, dass ich vorhin so barsch war, Fiona. Ich war etwas … in Gedanken.“
„Schon in Ordnung, Mr. Connelly. Kann ich noch etwas für Sie tun?“
Er nickte lächelnd. „Könnten Sie bitte in den Konferenzraum gehen und Mrs. Delgado Bescheid geben, dass ich in ein paar Minuten fertig bin?“
„Detective Delgado ist bereits gegangen.“
Brad starrte seine Sekretärin an, eine Frau, die sich durch nichts aus der Fassung bringen ließ. „Wann ist sie gegangen?“, fragte er.
„Ich weiß nicht“, sagte Fiona ruhig. „Ich bin spät in die Mittagspause gegangen. Als ich zurückkam, lag eine Notiz auf meinem Schreibtisch mit dem Hinweis, dass sie morgen wieder hier ist.“
Brad war frustriert. Fast hätte er laut geflucht. Er durchquerte sein Büro und riss seinen Mantel vom Garderobenständer. Hatte Elena sich mit den Befragungen überanstrengt und fühlte sich jetzt nicht wohl? Litt sie unter denselben Problemen wie neulich?
„Ich mache für heute Feierabend.“ Brad schlüpfte in seinen Mantel. Dann drehte er sich unvermittelt zu Fiona um. Er war seiner Sekretärin wegen seiner Ruppigkeit noch eine Gegenleistung schuldig. „Leiten Sie alle Anrufe auf mein Handy um und nehmen Sie den Rest des Tages frei. Bezahlt natürlich.“
Fiona lächelte. „Danke, Mr. Connelly. Das mache ich. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.“
Auf dem Weg zum Fahrstuhl bremste er seine Schritte ab. Er wusste genau, warum Elena so früh gegangen war. Es hatte nichts mit Überanstrengung oder gesundheitlichen Problemen zu tun. Er hatte die Angst, die Skepsis in ihren schönen braunen Augen gesehen, nachdem er sie geküsst hatte. Sie ging auf Distanz zu ihm, lief vor ihm davon.
Und wenn er vernünftig wäre, würde er selbst in die entgegengesetzte Richtung rennen. Hatte er nicht gerade eine halbe Stunde damit verbracht, sich seine Gründe gegen eine feste Beziehung in Erinnerung zu rufen?
Als die Fahrstuhltür aufglitt, trat er in die Kabine und drückte die Taste für die Tiefgarage. Es wäre sicherlich das Klügste, Abstand zu gewinnen und auf Distanz zu gehen.
Mit dem Entschluss im Kopf, dass dies für alle Beteiligten das Beste wäre, verließ er den Fahrstuhl und ging langsam zu seinem Jaguar. Dann warf er seine Aktentasche auf den Beifahrersitz und setzte sich hinter das Steuer. Er würde später zu Elena fahren und sich davon überzeugen, dass alles in Ordnung war, und sich danach nur noch gelegentlich nach ihr erkundigen. Sobald die Ermittlungsarbeit abgeschlossen war, würde er sich gänzlich zurückziehen, damit sie ihren und er seinen Weg gehen konnte.
Elena vergrub den Kopf unter ihrem Kissen und versuchte, das beharrliche Klopfen an ihrer Wohnungstür zu ignorieren. Vielleicht würde derjenige, wer auch immer es sein mochte, irgendwann aufgeben und gehen, und sie könnte ihr Nickerchen fortsetzen.
Da das Apartmenthaus mit Sicherheitsschloss und Gegensprechanlage ausgestattet war und Besucher nur ins Haus kamen, wenn sie von Bewohnern hereingelassen wurden, musste die hartnäckige Person an ihrer Tür einer der Nachbarn sein. Wahrscheinlich wieder Martha McNeery. Seit sie wusste, dass Elena Polizistin war, rief sie Elena mindestens zweimal in der Woche zu sich, damit sie die Wohnung auf Eindringlinge überprüfte.
„Mrs. McNeery, das hatten wir doch alles schon“, schimpfte Elena vor sich hin und stand von der Couch auf. „Es versteckt sich niemand im Schrank, unter dem Bett oder draußen auf der Fluchttreppe.“
Bevor sie die Tür erreichte, wurde aus dem Klopfen ein Hämmern. „Ich komme schon, Mrs. McNeery!“, rief Elena und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Warum sagte sie überhaupt etwas? Ihre Nachbarin hatte das Hörgerät meist
Weitere Kostenlose Bücher