COLLECTION BACCARA Band 0287
ausgeschaltet.
Elena öffnete die Tür und wollte Mrs. McNeery gerade fragen, wo dieses Mal das Problem lag, als zu ihrer Überraschung Babe um ihre Füße herumsprang. „Was machst du denn hier?“, fragte Elena und bückte sich, um den Hund auf den Arm zu nehmen.
Als sie sich wieder aufrichtete, stand Brad vor ihr. In der Hand hielt er eine große Tüte. „Sieht aus, als sei da gerade jemand wach geworden.“ Seine blauen Augen blitzten.
Elena blinzelte, dann blickte sie an sich herab. T-Shirt in Übergröße, schlabbrige Jogginghose und Latschen. Sie musste schrecklich aussehen.
Nach den heutigen Gesprächen war sie direkt nach Hause gefahren, hatte sich umgezogen und auf die Couch gelegt, um dort ihre Aufzeichnungen zu lesen. Sie blickte auf die Uhr an ihrem Videorekorder und stellte fest, dass sie drei Stunden lang geschlafen hatte.
„Lässt du mich rein, oder muss ich hier draußen stehen bleiben, während unser Abendessen kalt wird?“, fragte Brad gut gelaunt.
Wortlos trat Elena zur Seite und beobachtete, wie er die Tüte in die Küche brachte, seinen Mantel auszog und dann begann, die Warmhaltekartons auszupacken. Der köstliche Duft nach italienischer Küche wehte durch den Raum, und Elena verspürte plötzlich einen Bärenhunger.
Brad ging an die Schränke und öffnete die Türen, als wäre er hier zu Hause. Er holte zwei Teller und Gläser heraus und warf einen Blick über die Schulter. „Wo hast du das Besteck?“
„Fühl dich ganz wie zu Hause, Brad.“ Elena schloss die Wohnungstür.
Er grinste sie an. „Besteck?“
„Oberste Schublade links.“ Sie setzte Babe auf den Fußboden und fragte den Hund: „Ist dein Herrchen immer so penetrant?“
Babe wackelte mit dem Schwanz und bellte einmal kurz, als wollte sie Ja sagen. Dann sprang sie auf die Couch und kroch unter die Decke.
„Hör nicht auf sie“, sagte Brad und deckte den Tisch. „Babe übertreibt manchmal.“
„Ich habe das Gefühl, dass sie dieses Mal die Wahrheit sagt. Was machst du hier, Brad? Und wie bist du überhaupt ins Haus gekommen?“
Deine Nachbarin, diese Eskimofrau, ging gerade hinaus, als ich …“
„Mrs. Simpson.“
„Okay, Mrs. Simpson hat mich hereingelassen, als sie ging.“ Er lächelte. „Und ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass du richtig isst.“ Er öffnete die Kartons. „Schönen Gruß übrigens von Mario. Er freut sich, dass es dir besser geht.“
„Brad, du musst nicht ständig nach mir sehen.“
Er ignorierte ihren Einwurf und zog eine Flasche aus der Tüte. „Wegen des Babys habe ich auf Wein verzichtet und Traubensaft mitgebracht.“ Er zeigte ihr die Flasche. „Einverstanden?“
Sie nickte. „Ja, aber …“
„Fein.“ Er öffnete die Flasche und füllte die Gläser neben den Tellern. „Ich hoffe, du magst Gemüselasagne. Ich dachte, sie ist gesünder als eine normale Lasagne.“
„Du musst das alles nicht für mich tun“, sagte sie und überlegte, was sie machen sollte. Kein Mann hatte sie jemals dermaßen auf die Palme gebracht und war dabei gleichzeitig so liebenswert.
„Das weiß ich.“ Er lächelte verschmitzt. „Aber als ich auf dem Weg nach Hause bei Mario anhielt, musste ich daran denken, dass du am Freitagabend das beste italienische Essen in ganz Chicago verpasst hast. Außerdem hatte ich keine Lust, allein zu essen. Babe spricht nicht viel beim Dinner.“
Elena musste lachen. „Aber bei anderen Gelegenheiten?“
Er nickte. „Vielleicht nicht im herkömmlichen Sinne, aber sie lässt mich immer wissen, was sie denkt und will.“
„Ach ja, ich hatte die Kissen ganz vergessen.“ Elena setzte sich auf den Stuhl, den er ihr zurechtrückte.
„Ist dein Wagen zurück aus der Werkstatt?“
„Noch nicht.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Der Mechaniker hat gesagt, dass es bis nächste Woche dauern wird.“
„Dann hole ich dich morgen früh ab.“
„Das ist nicht nötig.“ Sie schüttelte energisch den Kopf.
„Ich schaffe es allein ins Büro.“
„Vielleicht, aber ich werde um acht hier sein.“ Bevor sie noch weiter protestieren konnte, deutete er auf ihren Teller. „Iss, bevor es kalt wird.“
Brad ließ Elenas Teller nicht aus den Augen und bemerkte zufrieden, dass sie die ganze Lasagne aufaß. Warum er auf dem Weg zu ihr überhaupt angehalten und etwas zu essen geholt hatte, war ihm nicht klar, aber er war froh, dass er es getan hatte. Anscheinend hatte sie seit dem Lunch nichts mehr gegessen.
„Danke. Das war einfach köstlich.“
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