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COLLECTION BACCARA Band 0287

COLLECTION BACCARA Band 0287

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA LEONARD ANNA CLEARY KATHIE DENOSKY
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wirklich gerade „So ein Spinner!“ vor sich hin, oder hatte er sich verhört? Großzügig sah Last darüber hinweg. „Warum glaubt der Richter eigentlich, dass Ihre Eltern die Kinder besser aufziehen können als Sie?“, fragte er.
    Esme seufzte. „Meine Eltern können den Kleinen eine ordentliche Schule und ein festes Zuhause bieten, alles, was Kinder eben so brauchen. Darin hat er auch recht. Aber er sieht nicht, dass meine Eltern nicht mehr allein klarkommen. Ich kümmere mich schon eine ganze Weile um sie. Sie haben den Schicksalsschlag nicht verkraftet, ihre Tochter, also meine Schwester, zu verlieren.“
    Last musste an seinen Vater denken. Maverick war niemals über den Verlust seiner Frau hinweggekommen. Auch wenn Last darunter litt, dass er seine Kinder verlassen hatte, war er doch dankbar dafür, dass sein Vater von der Ranch verschwunden war, bevor er an seiner Trauer zerbrach. Last sah ihn noch immer vor sich, eine gebeugte Gestalt, nur ein Schatten seiner selbst. Er schüttelte den Kopf. „Die Ranch ist ein wundervoller Ort. Sie machen bestimmt das Richtige.“
    „Bestimmt. Danke übrigens, dass Sie uns mitnehmen“, sagte Esme.
    Last stöhnte und versuchte den Gedanken an Mason zu verdrängen. „Bitte sprechen Sie nicht darüber.“ Er musste an die Kinder auf der Rückbank denken. „Ich finde es ohnehin fragwürdig, dass die Kinder bei Ihrer Nummer mitgewirkt haben“, gab er zu bedenken.
    Esme sah ihn herausfordernd an. „Was ist daran verkehrt?“
    „Keine Ahnung. Es hat mir Angst gemacht, als Sie Curtis durchgesägt haben.“
    Esme bremste und sah ihn an. „Sind Sie wirklich sicher, dass alles mit Ihnen in Ordnung ist?“
    „Klar“, entgegnete er. „Aber auch Amelias Auftritt gefiel mir nicht. Das war doch viel zu hoch für ein kleines Mädchen. Sie hätte abstürzen können.“
    „Dafür gibt es Sicherheitsnetze.“
    „Das ist mir schon klar. Ich fand es trotzdem beängstigend.“
    Esme blinzelte. „Sie hören sich schon an wie der Richter.“
    Last hob die Hand. „Bloß nicht. Die Zirkusnummer hat mir eben zu schaffen gemacht.“
    „Vielleicht glauben Sie ja doch an Zauberei“, mutmaßte Esme.
    „Unsinn!“
    „Und worin liegt der Unterschied zwischen meiner Nummer und Ihrem Aberglauben?“
    „Der Fluch ist eine Tatsache“, beharrte er, „und Sie arbeiten bloß mit optischen Illusionen.“
    Esme lachte schallend und hielt vor einem kleinen Bungalow. „Wir sind da“, sagte sie. „Soll ich Ihnen aus dem Truck helfen?“
    „Nicht nötig.“ Gekränkt kroch Last vom Beifahrersitz.
    „Kommen Sie rein“, sagte Esme und stützte ihn. „Meine Eltern machen Ihnen gleich eine Tasse Tee.“
    Im Haus roch es nach Zimt, genauso wie in Valentines Backstube. Plötzlich hatte Last Sehnsucht nach seinem Zuhause und seiner kleinen Tochter. Was hatte ihn bloß hierher verschlagen?
    „Hallo!“, begrüßte ihn eine liebenswert wirkende ältere Frau. „Sind Sie verletzt?“
    „Kann schon sein, Ma’am. Aber Ihre Tochter hatte damit ganz bestimmt nichts zu tun!“
    Sie lächelte. „Das kann ich mir auch gar nicht vorstellen. Kommen Sie rein. Sie können sich neben Chester legen.“
    Chester war ein großer gelber Hund, der auf dem Sofa schlief. Ihm gegenüber saß ein älterer Herr in einem Lehnstuhl und streckte Last zum Gruß seine Hand hin.
    „Ignorieren Sie Chester doch einfach“, sagte er. „Er ist ganz harmlos.“
    Last wäre es im Moment sogar egal gewesen, wenn ein Schwein auf dem Sofa gelegen hätte. Er ließ sich darauf sinken und lehnte den Kopf zurück.
    „Wo hast du den Mann denn aufgegabelt, meine Liebe?“, fragte die Mutter die Tochter. „Hat er etwa voreilig die Rolle des Löwenbändigers übernommen?“
    „Nicht ganz“, antwortete Esme. „Ich hole eben die Kinder aus dem Truck und bringe sie ins Bett. Wir werden wohl hier übernachten müssen, Mom.“
    Last wurde vom Schlaf überwältigt. Widerstand war zwecklos. Er war in einen Höllen-Zirkus geraten, und das ganz ohne Sicherheitsnetz.
    Ratlos blickte Esme auf Last hinunter. Was sollte sie bloß mit ihm anfangen? Ihre Eltern waren schlafen gegangen, und auch die Kinder lagen im Bett. Chester war inzwischen vor dem um sich schlagenden Cowboy geflüchtet und hatte ihm das Sofa überlassen.
    Esme verschränkte die Arme vor der Brust. Warum hatte Last sich eigentlich so sehr gegen ihren Vorschlag gewehrt, zum Arzt zu gehen? Er brauchte bestimmt einen.
    Sie bückte sich und streichelte seine Stirn. „Das kommt

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