COLLECTION BACCARA Band 0287
Friseurinnen betreut. Sie benötigten einen neuen Haarschnitt. Ihr letzter war schon eine Weile her, und offenbar hatten die hiesigen Friseurinnen nicht oft Gelegenheit, mit Kindern zu arbeiten. Alle genossen das seltene Erlebnis.
Esme empfand das Kleinstadtleben inzwischen als echtes Geschenk des Himmels für sich und ihre kleine Familie.
„Das hier sind Beatrice, Daisy, Gretchen, Jessica, Mamie, Tisha, Velvet und Violet“, stellte Lily Johnston ihre Angestellten vor.
„Last hat schon erzählt, dass ihr zahlreich seid.“ Esme trank lächelnd einen Schluck von der angebotenen Limonade.
Daisy kam zu ihr und setzte sich. „Also, was läuft da eigentlich zwischen Ihnen und Mr. Jefferson?“
„Was meinen Sie?“, wich Esme aus. Offenbar klatschte Daisy gern.
„Benimmt er sich anständig?“
Die Mädchen kicherten, und Esme errötete. „Er ist sehr lieb zu den Kindern und mir. Bisher hat er sich wie ein Gentleman verhalten.“
„Hat er Ihnen schon Lonely Hearts Station gezeigt?“, fragte Gretchen.
„Dort haben wir alle einmal gewohnt“, erklärte Lily. „Bei Delilah Honeycutt, die dort einen Friseursalon leitete. Sie wohnt inzwischen hier im Ort.“
„Gibt es hier zwei Salons?“
„Nein, Delilah macht jetzt etwas anderes, nachdem Valentine aus Versehen ihre Küche in Brand gesteckt hat. Sie hat eine Weile gebraucht, um sich etwas zu überlegen. Gott sei Dank gibt es genug Unterkunftsmöglichkeiten in Union Junction. Häuser, die bloß ein bisschen Arbeit und Liebe brauchen.“
Esme setzte sich auf. „So etwas suche ich auch. Ein Haus, aus dem ich ein Zuhause machen kann.“
Alle wurden hellhörig.
„Wirklich?“, fragte Lily. „Sind Sie in Malfunction Junction denn nicht glücklich?“
„Es ist wunderschön dort. Aber meine Eltern werden bald hierher ziehen, und meine Kinder und ich brauchen ein eigenes Zuhause. Wir können die Gastfreundschaft der Jeffersons nicht ewig in Anspruch nehmen.“
„Also sind Sie und Last doch kein Paar?“, fragte Beatrice. „Davon sind wir eigentlich ausgegangen.“
Die Frauen sahen Beatrice vorwurfsvoll an.
„Was ist? Das stimmt doch!“
„Man muss ja nicht alles ausplaudern“, erklärte Jessica. „Vor allem in Anwesenheit von Kindern .“
Curtis und Amelia hatten keine Probleme damit, das zu verstehen. Sie sahen ihre Tante erwartungsvoll an.
Esme wusste nicht, was sie auf die verfängliche Frage antworten sollte. „Last ist ein toller Mann“, sagte sie schließlich. „Aber die Kinder uns ich kommen gut allein zurecht.“
Lily betrachtete sie mitleidig. „Liebes, ich muss mich entschuldigen. Es geht uns wirklich nichts an.“
„Ist schon in Ordnung“, antwortete Esme. „Die Kinder und ich müssen noch etwas in Kalifornien klären, bevor wir endgültig umziehen können. Bis dahin wissen wir ohnehin nichts Genaues.“
„Ich habe gehört, dass Sie demnächst an unserer High-School anfangen“, sagte Gretchen. „Die Direktorin ist ganz begeistert von Ihnen.“
„Das freut mich.“ Esme lächelte. „Ich hoffe sehr, dass nichts dazwischenkommt. Die Kinder können es kaum erwarten, endlich zur Schule zu gehen.“
„Jetzt habt ihr Miss Hastings aber genug ausgequetscht, Kinder“, meinte Lily. „Esme, darf ich Ihnen die Haare schneiden? Als kleines Willkommengeschenk?“
„Ich weiß nicht so recht“, murmelte Esme unsicher.
„Sie werden es nicht bereuen“, sagte Violet. „Lily versteht ihr Handwerk.“
Es war schon lange her, dass Esme sich die Haare oder Nägel hatte machen lassen. Unschlüssig betrachtete sie den Frisierstuhl und gab dann nach kurzem Zögern der Versuchung nach. „Ich nehme Ihr Angebot an, vielen Dank.“
Als Lily ihre Haare wusch, schienen sich die Sorgen der letzten Zeit in Luft aufzulösen. Der pure Luxus!
„Sie sollten gut auf Last aufpassen“, sagte Lily lächelnd. „Die Mädchen haben ein Auge auf ihn geworfen.“
„Das habe ich mir schon gedacht.“
„Natürlich hat er kein Interesse an ihnen, sonst wäre er hier schon längst aufgetaucht. Die Jeffersons sind nicht gerade schüchtern, wenn sie sich erst einmal für jemanden entschieden haben.“
Esme war zu entspannt, um eifersüchtig zu sein. „Ich habe den Eindruck, dass Last mehr an Abenteuern als an Frauen interessiert ist.“ Sie wusste beim besten Willen nicht, was er für sie empfand. Manchmal vermittelte er ihr den Eindruck, dass sie ihm etwas bedeutete, und dann wiederum verunsicherte er sie.
Diese Unsicherheit war nicht gut für
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