COLLECTION BACCARA Band 0287
Missverständnisse aufkommen.“
„Was für Missverständnisse? Erstens will ich gar nicht mit dir zusammen sein. Ich dachte, das hätten wir schon geklärt. Zweitens treten Curtis und Amelia gern auf, und so verrückt das auch klingen mag, aber es tat ihnen richtig gut, nachdem ihre Mutter gestorben war.“
„Kann schon sein. Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung.“
Sie hob ihre Augenbrauen. „Vielleicht ist es das Beste, wenn du dich um deine Tochter kümmerst und ich mich um meine Kinder.“
„So funktioniert das aber nicht“, sagte Last. „Wir sollten einer Meinung sein, wenn wir als große, glückliche Familie auf dieser Ranch zusammenleben wollen … irgendwann einmal.“
„Große, glückliche Familien sind sich nie in allen Punkten einig.“
„Das sollten sie aber“, beharrte er.
„Welche Familie ist das schon, Last?“, fragte sie. „Deine etwa?“
„Himmel, nein! Wir streiten uns von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Aber das ist ja auch nicht normal.“
„Vielleicht ist es sehr normal“, sagte Esme. „Und vielleicht sollten wir keine Angst davor haben, unterschiedlicher Meinung zu sein.“
„Ich glaube wirklich, dass Curtis und Amelia wie ganz gewöhnliche Kinder aufwachsen sollten. Nicht als Zirkuskinder.“
Sie seufzte. „Du argumentierst überzeugend, aber ich bleibe dabei.“
Er sah sie an. „Warum?“
„Ich habe Angst, dass du dich in Sachen Kindererziehung immer durchsetzen wirst, wenn ich schon in diesem Punkt nachgebe. Vielleicht bin ich nicht die beste Mutter der Welt, aber ich gebe mir alle Mühe.“
„Ich weiß.“ Last schob seinen Hut zurück und beobachtete seine Tochter. „Von der Zirkussache abgesehen, machst du das auch sehr gut. Aber hattest du in Kalifornien nicht versprochen, dass sie nicht mehr auftreten werden?“
„Das stimmt so nicht. Ich meinte nur, dass sie nicht mehr so oft auftreten sollen.“
„Ich mache mir wirklich Sorgen.“
„Das merke ich“, sagte Esme.
Er holte tief Luft. „Erziehungsstile sind wichtig!“
Sie nickte. „Ich weiß.“
„Deine Reaktion auf meine Meinung zeigt mir, dass du mich nicht in deine Zukunft mit einbeziehst“, sagte er.
Sie sah ihn überrascht an. „Hast du gerade das Thema gewechselt?“ „Ich versuche herauszufinden, ob wir zusammenpassen. Nur zur Sicherheit.“
„Wie meinst du das?“
Last räusperte sich. „Falls wir doch noch ein Weilchen auf derselben Ranch leben.“
„Das ergibt keinen Sinn.“ „Ich weiß.“ Sein Blick wanderte zu seiner Tochter zurück.
„Ich fürchte, dass ich mich nicht gerade verständlich ausdrücke, wenn es um uns geht.“ Sie zupfte an seinem Ärmel. „Ich bin Magierin, keine Gedankenleserin!“
„Stimmt.“ Last sah sie lange an. „Wie schon gesagt, unsere Zukunft liegt ganz in deiner Hand.“ Er winkte Valentine und Olivia zu, verabschiedete sich von den Kindern und ging.
Esme sah ihm hinterher und drehte sich dann überrascht zu Valentine um.
Valentine kam zu ihr. Sie sah mitfühlend aus. „Eigentlich wollte ich ja nicht lauschen, aber ich konnte Lasts Abgang nicht ignorieren.“
„Puh“, sagte Esme. „Sind die Jeffersons eigentlich immer so schwierig?“
„Ich kann nur für einen Jefferson sprechen, aber so ein abrupter Abgang ist nicht immer ein schlechtes Zeichen.“
Esme war gerührt, dass Valentine sie zu trösten versuchte. „Deine Tochter hat offensichtlich ihren Spaß.“
„Auf jeden Fall mehr als ihr Vater.“
Esme sah Valentine an. „Die Reitstunde macht ihm mehr Probleme, als ich gedacht hätte.“
Valentine zuckte mit den Schultern.„Er ist ein guter Vater.“ Sie sah Esme an. „Ihr zwei scheint euch ja ziemlich nahegekommen zu sein.“
„Da bin ich mir nicht so sicher“, sagte Esme. „Es stört dich doch hoffentlich nicht?“
„Gar nicht. Meine Tochter kann dich gut leiden.“
„Sie ist total süß. Curtis und Amelia sind ganz verrückt nach ihr.“
Valentine nickte. „Sie sind hinreißende Kinder.“ Esme lächelte. „Danke.“ „Deine Schwester war bestimmt eine wundervolle Frau.“ Esme schossen Tränen in die Augen. Sie sah Valentine dankbar an. „Ich glaube nicht, dass ich sie ersetzen kann. Ich bin ganz anders als sie.“
„Anders vielleicht schon, aber bestimmt nicht schlechter“, sagte Valentine ruhig. „Sie haben großes Glück, dass du dein Leben für sie änderst.“
„Ach, das ist kein Problem.“ Lasts letzte Worte machten Esme noch immer zu schaffen. „Hältst du es auch für falsch,
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