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COLLECTION BACCARA Band 0287

COLLECTION BACCARA Band 0287

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA LEONARD ANNA CLEARY KATHIE DENOSKY
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auch über das Märchenerzählen hinausgehen?
    Mit einem „Hallo“ tauchte Last hinter ihr auf und zog sie an sich. „Was treibst du hier so früh am Morgen?“
    „Ich wollte dich schlafen lassen“, antwortete sie mit klopfendem Herzen. „Dir tut doch bestimmt noch alles weh.“
    „Allerdings. Ich werde schließlich nicht jeden Tag mit einem Besen angegriffen.“
    Sie lächelte. „Es kommt auch nicht jeden Tag vor, dass ein Mann durch das Fenster steigen will, um mit mir zu reden. Schließlich gibt es Telefone.“
    „Ich hatte etwas Wichtiges auf dem Herzen.“
    „Wirklich?“ Sie drehte sich um. „Du bist also nicht nur ein Voyeur?“
    „Nein.“ Last verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Arbeitsfläche. „Ich habe mich bei der Highschool als Lateinlehrer beworben. Du hast mich auf die Idee gebracht.“
    „Das freut mich“, sagte Esme. „Du wirst bestimmt ein guter Lehrer.“
    „Bei meinem Vorstellungsgespräch hat Mrs. Carrol beiläufig erwähnt, dass du einen Harvard-Abschluss hast. Ausgerechnet Harvard!“ Er sah sie ernst an. Esme schwieg. „Ich finde es merkwürdig, dass du mir nichts davon erzählt hast.“
    Sie drehte sich um.
    „Es kommt mir vor, als ob du mir manche Dinge verheimlichst!“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich an einer Dissertation arbeite“, antwortete sie.
    „Aber du hast nie etwas von Harvard erwähnt. Das gibt mir zu denken und macht mich misstrauisch.“
    Esme sank auf einen Küchenstuhl und holte tief Luft. „Meine Eltern haben mich damals nach Harvard geschickt, damit ich vom Zirkus loskomme. Ich habe schon als Kind davon geträumt, Zirkusmagierin zu werden. Aber meine Eltern wollten, dass ich zunächst etwas Vernünftiges lerne. Also ging ich ans College, machte meinen Abschluss und kehrte nach Hause zurück. Aber den Zirkus werde ich immer lieben. Er ist ein Teil von mir.“
    „Aha“, sagte Last. „Du bist also noch immer nicht bereit, sesshaft zu werden!“

7. KAPITEL
    „Das war früher einmal“, sagte Esme.
    Last nickte. Er wusste selbst nicht, warum es eine Rolle spielte, wo sie herkam oder dass sie den Zirkus liebte. Hatte er etwa geglaubt, ihr Leben verändert zu haben? Offensichtlich funktionierte der Familienfluch in seinem Fall nicht. Last kam sich betrogen vor. „Ich fühle mich hintergangen“, sagte er, „obwohl mir klar ist, dass das vollkommen verrückt klingen muss.“
    „Stimmt“, nickte sie, „vor allem weil wir beide von Anfang an klargestellt haben, dass wir keine feste Beziehung wollen.“
    „Ich weiß“, sagte Last. „Ich verstehe mich ja selbst nicht.“
    Esme sah ihn an. „Ist das nicht typisch für euch Jeffersons?“
    Last verschränkte die Arme vor der Brust. „Das Problem ist, dass du mit mir geschlafen hast, Esme. Du hast mich sogar verführt. Und es hat mir gefallen.“
    Sie sah ihn an. „Aber du liebst mich nicht.“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Zumindest bringst du meine alten Vorsätze ins Wanken.“
    Esme lachte und stellte zwei Teetassen auf den Tisch. „Du bist ein seltsamer Mann, Last.“ Sie schenkte Tee ein und betrachtete ihn aufmerksam. „Und du bist verdammt attraktiv.“
    „Das gefällt mir schon besser.“ Last sah Esme herausfordernd an. „Ich finde allerdings, dass der nächste Schritt von dir kommen muss.“
    Sie reichte ihn eine Tasse. „Und wenn du lange warten musst?“
    Er zuckte die Achseln. „Das ist es mir wert.“ Er runzelte die Stirn. „Obwohl dein dünnes Nachthemd die Sache schwierig gestaltet.“
    Esme blinzelte. „Warum sollte ich die Initiative ergreifen, Last?“
    „Ich möchte, dass die Entscheidung von dir kommt.“
    „Okay.“ Esme stellte ihre Teetasse ab. „Ich werde darüber nachdenken.“
    „Dann verschwinde ich jetzt wieder“, sagte er.
    Esme ging auf ihn zu und sah ihm in die Augen. Als sie ihn küsste, brachte sie seinen Vorsatz fast ins Wanken.
    Doch er musste gehen, wenn er herausfinden wollte, ob sie genug für ihn empfand, um ihr Leben mit ihm zu teilen.
    „Sag mal, warum glaubst du eigentlich, dass der Familienfluch nicht auf dich zutrifft?“, fragte Esme.
    „Weil ich nicht erst von Amors Pfeil getroffen werden muss, um mir über meine Gefühle im Klaren zu werden. Ich bin nämlich nicht so schwer von Begriff wie meine Brüder.“
    „Aha.“ Sie nickte. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Zwischen den Ereignissen mit dem Seehund und dem Baum war ich mir nicht mehr so sicher, wie wichtig ich dir eigentlich

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