COLLECTION BACCARA Band 0287
sie im Zirkus auftreten zu lassen?“
„Ich weiß nicht“, sagte Valentine. „Olivias Kinder treten beim Rodeo auf. Das ist nun eben ihr Leben. Sie sind daran gewöhnt.“
„Es geht mir ja gar nicht darum, dass sie auftreten. Ich möchte sie einfach nur um mich haben. Aber vielleicht hat Last ja recht damit, dass sie eine ruhigere Kindheit brauchen.“ Sie sah Valentine an. „Er und ich haben anscheinend grundlegend verschiedene Auffassungen über Kindererziehung.“
„Weil ihr unterschiedlicher Meinung über den Zirkus seid?“ Esme schüttelte den Kopf. „Ich hatte vorhin das Gefühl, dass er auch meine Fähigkeiten als Stiefmutter für Annette anzweifelt.“
„Glaubst du denn, dass du seinen Ansprüchen nicht genügst?“
„Es kam mir zumindest so vor.“
„Das ist natürlich ein Problem“, sagte Valentine. „Ich kann verstehen, dass du besorgt bist. Aber worum geht es dir eigentlich? Die Kinder deiner Schwester großzuziehen oder Last glücklich zu machen?“
„Ihr werdet es nicht glauben!“, unterbrach sie plötzlich Lasts Stimme. „Mason hat mich gerade auf dem Handy angerufen. Mimi hat ihn tatsächlich dazu überredet, als Sheriff zu kandidieren!“
Als Esme Last ansah, erkannte sie, dass Valentines Frage nicht leicht zu beantworten war. Sie wollte beides.
Plötzlich begriff sie, dass sie sich in Last verliebt hatte – trotz der Tatsache, dass sie nicht in allen Punkten übereinstimmten.
„Es stimmt“, sagte Last fröhlich. „Mason muss allerdings erst noch gewählt werden, und sein Gegner wird es ihm nicht leicht machen!“
„Wer ist es denn?“, fragte Valentine.
„Ich“, sagte Last.
Valentine stöhnte überrascht auf.
Esme starrte ihn an. „Warum?“, fragte sie verblüfft.
„Es wird dem alten Miesepeter einmal ganz guttun, wenn er um etwas kämpfen muss.“
„Also wird der Wahlkampf zur reinen Familienangelegenheit?“, fragte Esme.
„Nein, etwas Persönliches. Ich bin deinem Vorbild gefolgt und habe beschlossen, meine beträchtlichen Fähigkeiten einmal für etwas anderes einzusetzen als zum Beispiel zum Drachenfliegen.“
„Und was sagt Mason zu deiner Entscheidung?“, fragte Valentine.
„Dass der Beste gewinnen möge. Das hat mich sehr beeindruckt, bis er diese ungewöhnlich warmherzige Geste mit den Worten zunichtemachte, dass er sich nicht allzu viel Sorgen machte, da ja ohnehin nur ein echter Mann zur Wahl stünde.“
„Himmel!“, sagte Esme und verbiss sich das Lachen. „Ich gratuliere!“
Last lächelte. „Du hast mich wirklich inspiriert und mir klargemacht, dass ich endlich mal meinen Hintern in Bewegung setzen muss.“
„Wie meinst du das?“, fragte Esme.
„Ich will aufhören, der Vergangenheit hinterherzutrauern, und möchte ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft werden. Eigentlich habe ich mich vor meiner Reise nach Kalifornien nur aus einer Laune heraus zur Wahl des Sheriffs aufstellen lassen. Es bedeutete mir nicht mehr als nur ein weiteres Abenteuer. Aber mittlerweile ist es mir ernst. Ich will mein Bestes geben.“ Last strich Esme das Haar aus dem Gesicht. „Ich bewundere dich. Du hast dich großen Herausforderungen gestellt, ohne zu jammern.“
Valentine räusperte sich. „Herzlichen Glückwunsch, Last. Ich gehe mal eben zu Olivia, um ihr mit dem Mittagessen für die Kinder zu helfen.“
Last nickte, doch sein Blick wich nicht von Esme, als Valentine fortging. „Ich habe da vorhin einige Dinge gesagt, die ich nicht so gemeint habe.“
„Ich kann dir nicht folgen“, antwortete Esme. „Wir haben doch über alles Mögliche geredet.“
„Wir Jeffersons sind eben schnell“, sagte er und nahm ihre Hand. „Du wirst dich an unser Tempo gewöhnen müssen.“
Sie sah ihn an. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich das kann.“
Sein Herz zog sich zusammen, und er bekam ein ungutes Gefühl. „Klar kannst du das!“
„Nein“, sagte sie und zog die Hand zurück. „Ich bin Magierin. Ich kenne den Unterschied zwischen Wirklichkeit und Illusion.“
Last sah sie besorgt an. „Du entziehst dich mir, oder? Ich kann geradezu die Rauchwolke erkennen, mit der du verschwindest.“
„Nein“, antwortete Esme ernst. „Ich hatte vorhin nur den Eindruck, dass du mich nicht für eine gute Mutter hältst.“
Er hob fragend die Augenbrauen. „Ach, dann geht es also um die Kinder?“
„Ich denke, schon.“ Esme senkte den Blick. „Natürlich weiß ich es zu schätzen, dass du ihr Wohlbefinden im Blick hast.“
„Wo liegt dann
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