COLLECTION BACCARA Band 0287
Was bedeutet schon das bisschen Regen?“
Darauf erwiderte er nichts. In der Tiefgarage schlüpfte sie wieder in ihren Schuh, um wenigstens einen Fuß vor dem schmierigen Untergrund zu schützen. Als er das beobachtete, wandte Connor sich ihr mit einem ergebenen Seufzen zu. „Schluss jetzt. Hier, halt das mal.“ Er drückte ihr die Aktentasche in den Arm und legte ihr sein Jackett um die Schultern. Dann hob er sie hoch, als sei sie ein Fliegengewicht.
Erschrocken schnappte sie nach Luft. „Hey, was soll das? Ich kann selber gehen …“ Damit erstarb ihr Protest. Deutlich spürte sie plötzlich die Wärme seines Körpers. Sie nahm den frischen, herben Duft seines Aftershaves wahr, bemerkte den aufregenden Bartschatten um sein markantes Kinn …
Zugegeben: Ihr Widerspruch hätte ein wenig energischer ausfallen können. Doch seine Nähe war einfach so berauschend, dass sie sich gern in ihr Schicksal fügte. Herrlich, dieser starke, männliche Körper, der so viel Geborgenheit und Kraft ausstrahlte … Also ließ Sophie sich widerstandslos von ihm auf den Beifahrersitz seines Luxusschlittens verfrachten.
Inzwischen war es draußen dunkel geworden. Am Himmel zuckten vereinzelt Blitze. Der Sturm hatte eine Pause eingelegt, und in der Luft lag die stickige Schwüle, die jedem schweren Gewitter vorausging. Das gleichmäßige Motorengeräusch ließ Sophie schläfrig werden. Sie genoss Connors prickelnde Nähe … und kam erst wieder zu sich, als er fragte: „Sag mal, sind deine Freundinnen heute Abend überhaupt da?“
„Nein, die sind zum Campen. Im Moment halte ich allein die Stellung.“
Nach kurzem Überlegen bog Connor in eine ruhige Seitenstraße und hielt am Straßenrand. „Hör mal, Sophie, du solltest heute Abend nicht allein sein. Gibt es nicht jemanden, bei dem du bleiben kannst?“
Sie zuckte die Achseln. „Bei meiner Kollegin Millie vermutlich. Aber sie wohnt außerhalb in Penrith. Und ich bin nicht sicher, ob sie zu Hause ist. Freitagabends geht sie meistens aus.“
„Was ist mit Fraser?“
„Elliot Fraser?“ Entgeistert starrte sie ihn an. „Machst du Witze? Ich kenne den Mann ja kaum. Außerdem kann er mich nicht leiden.“ Mit einer fahrigen Handbewegung strich sie sich das zerzauste Haar zurück. „Jetzt stell dich nicht an und setz mich einfach bei mir zu Hause ab, ja? Ich komme schon zurecht, keine Bange.“
Connor umklammerte das Lenkrad und starrte düster in die dunkle Nacht hinaus. Schließlich seufzte er frustriert auf. „Keiner kann behaupten, ich hätte es nicht versucht.“ Er startete den Motor und wendete bei der nächsten Gelegenheit, um in Richtung Stadt zurückzufahren.
Himmel, wollte er sie etwa ins Krankenhaus bringen? Das hätte ihr gerade noch gefehlt. „Was … Wo willst du hin?“
„Zu mir“, knurrte er.
Oh … Unter normalen Umständen hätte sie förmlich danach gefiebert, sein Zuhause kennenzulernen. Und sei es auch nur, um herauszufinden, ob er tatsächlich verheiratet war. Aber heute … Sie war so erschöpft, dass sie sogar auf dem kurzen Weg zu seinem Haus einnickte.
Als Connor die Geschwindigkeit drosselte und eine scharfe Kurve fuhr, wurde sie wieder wach. Sie fuhren eine Allee mit herrschaftlichen Bäumen entlang. Offensichtlich befanden sie sich in einem der noblen Vororte Sydneys. Zu beiden Seiten strahlten majestätische Anwesen hinter sorgfältig gestutzten Hecken und schmiedeeisernen Toren Wohlstand und Eleganz aus.
„Wow“, meinte Sophie anerkennend. „Wo sind wir denn hier? In Double Bay?“
„Point Piper.“ Connor bog in eine kiesbestreute Einfahrt am Ende der Straße ein.
Point Piper. Die Heimat der reichen Banker, der Wirtschaftsführer und der Baulöwen. Wer sich hier ein Haus leisten konnte, hatte es wirklich geschafft.
Am Ende der langen Auffahrt erblickte sie eine dreistöckige Villa mit sanft abgerundeten Ecken und zahlreichen Balkonen. Ein Garagentor öffnete sich lautlos. Das Licht im Innern schaltete sich automatisch ein, als Connor den Wagen hineinsteuerte.
Wortlos stieg er aus, kam um den Wagen herum, nahm Sophie bei der Hand und führte sie zum Lift. Normalerweise benutzte Sophie lieber die Treppe. In ihrem angeschlagenen Zustand war sie allerdings froh, dass die Einwohner von Point Piper meinten, ihre Garagen mit Aufzügen ausstatten zu müssen.
Die Aufzugkabine erwies sich als vergleichsweise bescheiden, was die Größe betraf. Möglichst weit von Sophie entfernt lehnte Connor sich lässig gegen die Wand. Von Zeit
Weitere Kostenlose Bücher