COLLECTION BACCARA Band 0287
„Miss Woo… Sophie.“ Er streckte die Hand aus, ließ sie jedoch wieder sinken, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte. „Was ist los? Ist irgendetwas passiert? Hat sich meine Haushälterin …?“
„Oh bitte.“ Sophies Stimme bebte vor Empörung. „Mach es nicht noch schlimmer. Ich verschwinde jetzt und werde dich … Sie nie wieder belästigen, Mr. Fraser.“
Seine anfängliche Bestürzung verwandelte sich in Verärgerung. „Hör mal, du bist nun wirklich nicht zu kurz gekommen. Du hast liebevolle Adoptiveltern, die dich anständig großgezogen haben. Wie hätte ich dich damals allein aufziehen sollen? Nach dem Tod deiner Mutter schien es mir das Beste, dich zur Adoption freizugeben. Und plötzlich tauchst du wie aus dem Nichts auf, belästigst mich und verlangst Antworten. Was glaubst du eigentlich, wer du …?“
„Wer ich bin?“ Stolz hob sie das Kinn. „Ich bin Sophie Woodruff. Und wofür auch immer Sie mich halten: Das hat nicht das Geringste mit mir zu tun.“ Mit einem Mal empfand sie nur noch Mitleid für Elliot Fraser. Ohne ihn weiter zu beachten, setzte sie sich in ihren Wagen und fuhr los. Und damit ließ sie das Gebilde aus Lug und Trug, das er um sich errichtet hatte, einfach hinter sich.
Erst eine ganze Weile später wurde ihr bewusst, dass sie am ganzen Körper zitterte und außerdem die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Nachdem sie ein paarmal kreuz und quer abgebogen war, fand sie sich auf der Straße wieder, die nach Point Piper führte.
Es war offensichtlich, dass Connor sie nicht erwartet hatte. Sein verschlossener Blick und der Mangel an Begeisterung machten das mehr als deutlich. Sofort ärgerte Sophie sich über sich selbst. Bislang war sie noch nie überraschend bei ihm aufgekreuzt.
Seine Miene entspannte sich. „Komm rein“, forderte er sie lächelnd auf.
Zu spät. Seine erste Reaktion ließ sich damit nicht wegwischen. „Was ist los, Connor?“, erkundigte sie sich betont lässig. „Du hast doch nicht etwa eine Blondine hier?“
„Die Blondine ist gerade gegangen, jetzt bin ich bereit für die Brünette“, antwortete er im selben lockeren Ton, musterte sie dabei jedoch aufmerksam. Connor geleitete sie ins Wohnzimmer und sah sie fragend an. Nach einem kurzen verlegenen Schweigen fragte er: „Stimmt was nicht?“
Als er sie an sich ziehen wollte, wich sie zurück. Um keinen Preis wollte sie sich wie ein bedürftiges Kleinkind an seiner breiten Schulter ausheulen. Also erwiderte sie achselzuckend: „Ich war gerade in der Nähe und wollte einfach nur mal Hallo sagen, das ist alles. Ich dachte, du hast Lust auf umwerfende weibliche Gesellschaft.“ Kokett ließ sie die Wimpern flattern. Dabei entdeckte sie seinen Laptop, der aufgeklappt auf dem Couchtisch stand.
Connor folgte ihrem Blick – und schloss den Laptop sogleich mit einer geschmeidigen Handbewegung.
Diese Geste rief Sophie in Erinnerung, dass Connor auch noch ein Leben führte, an dem sie keinen Anteil hatte. Sie konnte nicht einfach hier auftauchen und erwarten, dass er alles stehen und liegen ließ, um … ja, um was zu tun? Um sie in ihrem Schmerz zu trösten? Wäre sie bloß nie hergekommen! Die schönen gemeinsamen Stunden hatten sie mehr in dieser Beziehung sehen lassen, als wirklich da war. Himmel, besaß sie denn überhaupt keine Menschenkenntnis?
„Sorry, Connor, ich sehe, du arbeitest. Ich hätte dich nicht ohne Vorwarnung überfallen dürfen.“ Mit einem gezwungenen Lächeln wandte sie sich zum Gehen. „Bin schon wieder weg. Tschüss!“
Connor hielt sie am Arm zurück. Erst jetzt fiel ihm auf, wie blass sie war. „Warte. Hast du heute Abend nicht eigentlich dein Volleyballtraining?“ Forschend betrachtete er sie aus dunklen Augen.
„Stimmt, aber mir ist etwas dazwischengekommen.“
Elliot. Das musste es sein. Sie hatte sich mit Elliot getroffen. „Oh nein, sag es nicht. Du hast Fraser gesehen.“ Connor umfasste ihre Oberarme und spürte, wie sie zitterte. Sanft drehte er sie zu sich herum. Ihr tapferes Lächeln traf ihn mitten ins Herz.
„Connor … Würde es dir etwas ausmachen, mich ganz fest in den Arm zu nehmen?“
„Sophie, Sophie …“ Zärtlich drückte er sie an sich, streichelte ihr beruhigend übers Haar. Zu gern hätte er diesem verdammten Fraser seine arrogante Visage poliert. Stück für Stück entlockte er Sophie die traurige Geschichte. Es dauerte nicht lange, und sein Mitgefühl verwandelte sich in heißes Verlangen.
Hastig zog er sie aus, musste sich
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