COLLECTION BACCARA Band 0287
der Reinigungs-Service ihr rotes Kleid. Das brauchte sie jedoch erst am nächsten Morgen.
Als die Sonne am folgenden Tag hoch am klaren Himmel stand, entfaltete Connors Haus seinen ganzen Charme. Alle Räume waren hell und lichtdurchflutet. Der terrassenförmig angelegte Garten erstreckte sich bis zum Strand, wo sich auch ein privater Schiffsanlegeplatz befand. Allerdings ohne Schiff. Durch die riesigen Fenster bot sich in jede Richtung eine spektakuläre Aussicht auf den Jachthafen, die Oper und die Harbour Bridge.
Am Nachmittag besuchten sie einen malerischen Flohmarkt, auf dem sie allerlei exotische Schätze entdeckten. Sie kauften sich gegenseitig kitschige Andenken an einem Stand, der handgenähte Plüschtiere anbot. Mit dem Wissen, dass das Wochenende sich allmählich seinem Ende zuneigte, verstaute Sophie ihren kleinen Koalabären wehmütig im Innenfach ihrer Tasche.
Auf dem Rückweg zum Haus blieb Connor vor dem Schaufenster eines Ladens stehen, der Orientteppiche führte. Sophie versuchte, in Connors Miene zu lesen. Dass er den Orient liebte, bemerkte sie an der Art, wie er darüber sprach. Vermutlich fühlte er sich beim Anblick der kunstvoll gearbeiteten Teppiche an schöne Zeiten erinnert. Doch dann betrat er das Geschäft zu ihrer Überraschung und feilschte mit dem Besitzer über einen großen Läufer aus feinster Seide. Je nachdem, wie das Licht darauf fiel, schimmerte er in den verschiedensten Farbschattierungen: von Altrosa und Zartlila über Blau und Cremefarben.
Am liebsten wäre Sophie aus den Schuhen geschlüpft, um den weichen Stoff unter den Fußsohlen zu spüren.
Als er ihren Blick bemerkte, raunte Connor ihr lächelnd zu: „Falls dir nach einem Nickerchen zumute ist, nehmen wir ihn wohl besser mit und probieren ihn bei mir aus, was?“
Seine Worte ließen ihr Herz schneller schlagen – und sie erstaunten sie. Es klang überhaupt nicht danach, was sie erwartete: Leb wohl, Sophie Woodruff.
Glücklich und erschöpft von einer leidenschaftlichen Nacht brachte Connor sie schließlich am Montagmorgen nach Hause. Dort kam er nicht mit herein, sondern verabschiedete sich an der Tür mit einem innigen Kuss von Sophie. Wortlos ging er zu seinem Wagen zurück, während sie ihm sehnsüchtig nachsah. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, von einem Mann wie Connor O’Brien begehrt zu werden.
9. KAPITEL
Es folgten traumhaft schöne Sommertage. Sophie verbrachte fast jede Nacht bei Connor. In den Mittagspausen zogen sie sich an den idyllischen Platz unter der Weide im Park zurück, aßen gemeinsam ihre Sandwiches, lachten, diskutierten über Filme und Bücher.
Wenn keiner in der Nähe war, las Connor Sophie gerne die besonders heißen Passagen aus ihren Liebesromanen vor, um sie zum Lachen zu bringen. Manchmal jedoch erregte es sie so sehr, die erotischen Textstellen mit seiner tiefen Stimme vorgetragen zu hören, dass sie ihm das Buch aus der Hand riss. Dann schmiegte sie sich an ihn, um zumindest seine Lippen auf ihren zu spüren.
Ein gefährliches Unterfangen, denn sie bekamen einfach nicht genug voneinander. Immer wenn die Leidenschaft sie zu überwältigen drohte, eilten sie rasch ins Alexandra zurück. Sie schafften es dann gerade bis in sein Büro, um sich dort heiß zu lieben – auf seinem Schreibtisch, schnell und ungestüm. Das versetzte sie regelmäßig in solche Ekstase, dass Connor ihr die Hand auf den Mund legen musste, damit niemand ihre lustvollen Schreie hörte.
Anfangs führte er sie abends oft zum Essen aus. Doch mit der Zeit fanden sie es praktischer, bei ihm zu Hause zu kochen: Auf diese Weise war der Weg zum Bett kürzer. Da Connors Küchenausrüstung sich als ziemlich dürftig erwies, gingen sie zusammen einkaufen und erstanden nach und nach allerlei Töpfe und Pfannen. In derselben Woche kaufte Connor Sophie zuliebe zwei recht üppige Sofas, die zu dem neu erworbenen Teppich passten. Außerdem legte er sich einen bequemen Ledersessel und einen hübschen Couchtisch aus Kirschbaumholz zu.
Nie zuvor hatte Sophie das Leben so genossen. Das Vergnügen, das sie in Connors Gegenwart empfand, überstrahlte ihr ganzes Leben. Die wenigen Stunden, die sie mit ihren Zimmergenossinnen verbrachte, verliefen noch fröhlicher als sonst. Auch die Arbeit mit den Kindern in der Praxis empfand sie als befriedigender denn je.
Sie schwelgte geradezu im Glück – und wurde eines Morgens auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als sie den Telefonhörer abhob und sich am anderen Ende Elliot
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