COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
ihren Vater sortieren und jeden unangebrachten Gedanken an den Scheich ausschalten.
Für kurze Zeit war sie frei.
Catherine betrat die L-förmige Stallanlage durch das Tor am kürzeren Teil. Die Absätze ihrer Reitstiefel klapperten auf den sauber gefegten Pflastersteinen. Sie blinzelte, und ihre Augen stellten sich nach dem hellen Sonnenlicht auf das schummerige Licht im Gang ein. Langsam fiel die Anspannung von ihr ab.
Auf jeder Seite gab es ein Dutzend geräumige Boxen, in denen Pferde der unterschiedlichsten Rasse und Farbe untergebracht waren. Einige der Tiere fraßen noch ihr Morgenfutter, andere dösten, während wieder andere neugierig ihre Köpfe aus der oberen Hälfte der Boxentüren streckten. Es war kein menschliches Wesen zu sehen. „Chalmers?“, rief sie.
Catherine bemerkte eine plötzliche Bewegung in der Box links von ihr, und ein Stallknecht erschien. Er senkte schüchtern den Kopf, als er sah, dass es Catherine war. „Mr. Chalmers ist im langen Block.“
„Danke, Carlo.“
Er nickte, und sie marschierte den Gang entlang, stürmte um die Ecke – und prallte mit jemandem zusammen.
Ihr Körper wusste sofort, wer es war. Ihre Wangen erröteten, die Knospen ihrer Brüste wurden hart, und ihr Herz raste, als sie von starken Armen umfangen wurde.
Eine Sekunde später reagierte auch ihr Verstand, und sie hob den Kopf. Wie befürchtet blickte sie in ein Paar unerschrockener graublauer Augen in einem vertrauten Gesicht. Ihr Magen spielte verrückt. „Sie!“
Kaj blickte lächelte auf sie hinab. „Guten Morgen, Prinzessin.“
Sie wollte fragen, was er hier zu suchen hatte, unterließ es aber. Diese Frage hatte sie in letzter Zeit viel zu oft gestellt. Sie würde es nicht noch einmal tun. Außerdem beantwortete ein Blick auf sein Outfit ihre Frage. Wie sie trug er ein weißes Hemd, Reithosen und auf Hochglanz polierte Reitstiefel. Es fehlte nur noch das Pferd.
Catherine befreite sich aus seinem Griff. „Entschuldigen Sie“, sagte sie scharf und ging um ihn herum. „Chalmers!“ Der Stallmeister stand keine drei Meter entfernt. In den Händen hielt er die Zügel eines kompakten rotbraunen und eines feingliedrigen grauen Pferdes. „Ist Cashell fertig?“ Ohne die Antwort abzuwarten – warum sollte er sonst hier stehen? –, trat sie vor und nahm die Zügel des Rotbraunen. Sie warf einen Blick auf das andere Pferd und tätschelte gewohnheitsmäßig den Hals des Tieres, als es zu tänzeln begann. „Warum ist Keystone gesattelt?“
Unbehaglich blickte Chalmers von ihr zum Scheich und wieder zurück. „Mr. al bin Russard hat darum gebeten, Hoheit.“
Kaj trat an ihre Seite. „Ich dachte, wir könnten zusammen ausreiten.“
„So, haben Sie gedacht?“ Sie rückte von ihm ab. Trotzdem stand er noch so nah, dass sie den Schatten seines Bartwuchses sehen konnte und eine feine Narbe, die die linke Augenbraue teilte. Urplötzlich verspürte sie das Verlangen, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren – ihre Hand an seine linke Wange zu legen und mit den Fingerspitzen über die schwarze Augenbraue zu streichen. Entsetzt blickte sie weg und zog den Steigbügel hinunter. „Ich halte das für keine gute Idee.“
Es entstand ein kurzes Schweigen, dann fragte er sanft: „Alles in Ordnung, Catherine?“
„Nein! Ja! Das heißt, es wäre alles in Ordnung, wenn Sie mich einfach in Ruhe ließen.“
„Ah.“ Er nickte und sah sie beinah mitfühlend an. „Tut mir leid, chaton , aber das werde ich nicht.“
„Warum nicht? Weil Sie die abstruse Idee haben, ich würde Sie heiraten, wenn Sie nur lange genug hier herumhängen?“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, bedauerte sie sie auch schon. Schließlich war alles nur eine Vermutung. Und selbst wenn sie recht hatte, so würde er es kaum zugeben.
Deshalb war sie umso geschockter, als er ruhig nickte und sagte: „Ja. Genau.“
Wie betäubt starrte sie ihn an. „Das kann nicht Ihr Ernst sein! Falls es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert! Die Zeiten sind vorbei, in denen ein Mann seine Braut auswählt wie ein Dessert nach dem Essen.“
„Ich versichere Ihnen, ich habe mir mehr Gedanken gemacht, als ich es tun würde, wenn es um ein Stück Kuchen ginge“, erwiderte er ernsthaft.
„Oh, Sie sind unmöglich!“ Sie wirbelte herum, und bevor er sie aufhalten konnte, schwang sie sich schon in den Sattel. „Für den Fall, dass Sie mich noch nicht verstanden haben, die Antwort ist Nein. Ich
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