COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
dem Konzept gebracht. Aber so war sie einfach nur dankbar, dass sie nicht mehr aufgeregt und mit den Füßen scharrend warten musste.
Azure trug ihr Haar offen und ließ es in einem glänzenden Strom ihre Schultern hinabfallen. Dazu hatte sie ein trägerloses schwarzes Kleid angezogen, das hauteng saß und ihr Dekolleté anhob. Wenn das nicht wirkte, war sie mit ihrem Latein am Ende.
Lee fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er sie sah. Der Ausdruck auf seinem Gesicht verriet ihr, dass die Investition sich gelohnt hatte. Sie hatte sich neben dem Kleid auch noch glitzernde Wimperntusche und ein Paar neue schwarze Sandalen gekauft, die atemberaubend hohe Absätze hatten.
Lee trug einen lässig-eleganten blassgrauen Sportmantel und ein weißes Hemd mit offen stehendem Kragen. Darunter hatte er Jeans und Segelschuhe an – ohne Socken. Abgesehen von den fehlenden Socken sah er absolut umwerfend aus.
Als sie gemeinsam das Appartement verließen, hielt er ihr die Tür auf. „Wollen wir ein neues Restaurant gleich um die Ecke ausprobieren? Goldy hat es empfohlen.“
„Das klingt ausgezeichnet.“
Als sie in der Eingangshalle ankamen, führte Goldy gerade das Huhn an seiner Leine herum. „Sie benimmt sich wie ein Hund. Ist das nicht toll? Wohin gehen Sie denn?“
„In das Restaurant, dass Sie empfohlen haben.“
„Sie müssen dort unbedingt die Cocktails probieren.“
„Wie es aussieht, wollen Sie Frikassee also behalten?“
„Nun … Kevin hat sich nicht mehr blicken lassen“, sagte Goldy. Sie schien nicht sonderlich unglücklich darüber zu sein.
Lee gluckste vor sich hin, als sie das Gebäude verließen.
„Goldy ist wirklich ein Goldschatz“, sagte er.
„Allerdings“, antwortete Azure und freute sich, dass der Abend bislang genauso verlief, wie sie sich das vorgestellt hatte. Das erregte Glitzern in Lees Augen, als er sie in ihrem Kleid gesehen hatte, war ihr nicht entgangen. Er half ihr aufmerksam in den Mustang und sah sie immer wieder bewundernd an. Nichts sprach dafür, dass er das Interesse an ihr verloren hatte.
Das Restaurant war rosa und lila dekoriert. Die Kellner trugen Strohhüte, türkisfarbene Hemden und wild gemusterte Krawatten. Aus den hinter Topfpalmen verborgenen Lautsprechern kam Reggaemusik. Azure und Lee gingen in den Barbereich und setzten sich an einen kleinen Tisch.
Lee bestellte ein Bier und Azure einen Weißwein. Lee fiel auf, dass sie sehnsüchtig einem Cocktail hinterherblickte, den der Kellner gerade an einen Tisch trug. „Wollen wir lieber Cocktails trinken?“, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, danke.“ Sie wusste, dass Lee nicht viel Geld hatte und wollte keine teuren Cocktails bestellen, aber Lee hatte den Kellner schon zu sich gewunken.
„Der Überraschungscocktail des Abends ist der Lu Mango Tango. Wenn Sie drei trinken, geht der vierte aufs Haus.“
„Was ist denn drin?“
„Wenn ich Ihnen das sage, ist es doch keine Überraschung mehr“, sagte der Kellner und zwinkerte.
„Na los, Azure, probier ihn“, sagte Lee grinsend.
„Na gut, aber drei davon schaffe ich nie im Leben.“ Sie lehnte sich zurück und warf ihm ein Lächeln zu. „Weißt du, was ich glaube?“
„Keine Ahnung.“
„Ich glaube, dass ich mich langsam an das Lebensgefühl in Miami gewöhne.“
Der Kellner brachte ihr den Cocktail, und sie nahm einen Schluck. Verzückt verdrehte sie die Augen. „Mein Gott, ist der gut. Aber ziemlich stark …“
„Genieß es, Azure. Das offene Haar steht dir übrigens toll.“
Sie fuhr sich verlegen mit den Fingern durch die Haare. „Danke. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so unbeschwert gefühlt habe. Wenn ich nach Boston zurückkehre, werden mich alle um meine Bräune beneiden.“
„Lebst du gern dort?“
Die dachte einen Augenblick lang nach. „Ja, ich glaube schon. Jedenfalls bis jetzt. Aber verglichen mit Miami kommt es mir sehr grau vor. Hier ist alles voller Energie und Farben, es ist so …“ Sie hielt einen Augenblick inne und suchte nach dem richtigen Wort. „… elektrisierend“, schloss sie dann.
Lee fand Azure viel elektrisierender als Miami. Besonders, seit sie begonnen hatte, ihr Leben zu genießen. Er lehnte sich zurück und sah zu, wie sie ihren Cocktail in einem Zug austrank.
Umgehend erschien ein Kellner mit einem weiteren Glas. „Ich wollte eigentlich gar keinen mehr“, sagte sie und lehnte sich zu Lee hinüber, „aber die sind wirklich umwerfend gut.“ So wie sie
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