COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
TAXI ,in dem einige Leute saßen.
Na schön. Sie brauchte Mack McCaulley nicht, um den Ort zu erkunden. Das konnte sie auch prima allein. Hey, sie war mutig! Sie war abenteuerlustig! Und jetzt würde sie sich Bear Creek ansehen.
Forschen Schrittes marschierte sie auf den gelben Van zu. Etwas zu forsch vielleicht, denn sie war es nicht gewohnt, in diesen dicken Stiefeln zu laufen. Darum stolperte sie … und fiel der Länge nach hin. Es tat nicht weh, weil sie ja einen gut gefütterten Daunenmantel trug – aber das laute Gelächter aus dem Taxi verletzte ihren Stolz.
Und mit Grauen dachte sie daran, dass auch Mack ihren Sturz gesehen haben könnte!
Hastig stand sie auf, dann blickte sie vorsichtig über die Schulter, und ihr wurde ganz flau – Mack beobachtete sie. Er schüttelte sogar grinsend den Kopf.
Cammie Jo stiegen die Tränen in die Augen. Nun hatte sie sich schon wieder vor ihm blamiert! Es macht mir nichts aus. Es macht mir nichts aus.
Aber das stimmte nicht. Natürlich war sie deprimiert. Und welcher Frau wäre es egal, wenn ihr Traummann sie für ein ängstliches Huhn hielt, das über die eigenen Füße stolperte?
Als sie sich in den Van setzte und die übrigen Fahrgäste sah – vier bildschöne Mädchen, die glatt an der Wahl zur Miss Amerika teilnehmen könnten –, wünschte sich Cammie Jo nur noch, sie wäre zu Hause geblieben.
Dann würde man jetzt nicht über sie lachen. Die Mädchen musterten sie hämisch und kicherten dabei. Und niemand antwortete, als sie „Guten Tag“ sagte. Na ja, das sollte ihr nur recht sein. Sie fühlte sich viel zu niedergeschlagen, um mit jemandem zu reden.
Also schloss sie die Augen und tat so, als würde sie schlafen, während Jimmy Jones sie zu ihrer Pension fuhr, die an der Hauptstraße lag.
Was sie dort wohl erwartete? Cammie Jo fürchtete sich ein bisschen vor den nächsten Tagen.
Als sie die Lobby der Pension betrat, schaute sie sich verwundert um. Wurde hier eine Party gefeiert? Es wimmelte von attraktiven Frauen, die lachten, plapperten und mit jungen Männern flirteten. Auch die vier Mädchen aus dem Taxi wurden sofort von einigen Burschen begrüßt.
Nur auf Cammie Jo achtete niemand. Sie kam sich vor wie eine alte löchrige Socke, die versehentlich in der Schublade mit den sexy Dessous gelandet war.
Schüchtern bahnte sie sich einen Weg zur Rezeption, wo hinter dem Tresen ein Mann stand, der sie mit einem Lächeln begrüßte.
„Hi, ich bin Jake.“
Ja, sein Gesicht hatte sie schon häufig gesehen, nämlich auf Seite 110 der Metropolitan . Und wie oft hatte sie auf seine nackte Brust gestarrt? Bei dem Gedanken färbten sich ihre Wangen rot.
Verlegen begann Cammie Jo, in ihrer Handtasche nach der Bestätigung für die Reservierung zu suchen, die ihr die Metrop olitan zugeschickt hatte.
Aber sie konnte den Zettel nicht finden. Und Jakes forschender Blick machte sie so nervös, dass ihr der Schweiß ausbrach.
Mist! Hätte sie ihre Tasche doch nur nicht so vollgestopft. Mit zittrigen Fingern schob sie die Haarbürste beiseite, ihr Portemonnaie und auch das Amulett.
„Was ist denn das?“ Jake deutete auf ihren Talisman.
„Äh …“ Cammie Jo war jetzt nicht in der Lage, sich eine Erklärung einfallen zu lassen. Darum tat sie so, als hätte sie ihn missverstanden. „Eine Rolle Pfefferminz.“
„Die meinte ich nicht. Neben den Pfefferminz …“
„Mein Lippenbalsam“, wich sie ihm erneut aus.
„Nein, das große helle Ding …“ Jake starrte auf ihr Amulett. Er schien völlig fasziniert von dem alten Walknochen zu sein. „Sieht aus wie ein Totem. Könnte von den Aleuten stammen. Mit so etwas kenne ich mich aus.“
„Aber dies ist nur ein Kettenanhänger“, murmelte sie.
„Ich wette, es ist ein Fruchtbarkeitstotem.“ Jake zwinkerte ihr zu. „Die besitzen magische Kräfte. Gehen Sie bloß vorsichtig damit um.“
Fruchtbarkeitstotem? Wieder stieg Cammie Jo die Röte ins Gesicht. Sie senkte den Kopf und kramte in ihrer Tasche, bis sie endlich den Beleg für die Reservierung fand. Sie schob ihn über den Tresen.
Jake blickte auf den Zettel. „Willkommen in Bear Creek, Miss Josephine. Wir freuen uns, Sie begrüßen zu dürfen. Sie sind also die Gewinnerin unseres Wettbewerbs. Meinen herzlichen Glückwunsch.“
Cammie Jo nickte. Camryn Josephine waren ihre Vornamen und Lockhart der Nachname. Aber – und warum auch immer – die Metropolitan schien sie in der Pension als Camryn Josephine angemeldet zu haben. So stand es auf der
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