Collection Baccara Band 0293
Jeder, der mitgekommen war, war hellauf begeistert gewesen.
„Das kann ich verstehen“, sagte Matthew. „Ruh dich nur aus, damit du morgen für die Baby Shower fit bist.“
„Ich bin so gespannt, ob die Überraschung glückt. Hoffentlich ahnt Laney nichts davon“, meinte Julia.
„Es wird bestimmt großartig“, nickte ihr Vater wohlwollend, „wie alles, was du in die Hand nimmst.“ Er wandte sich an die anderen beiden. „Und was ist mit euch? Kommt ihr mit?“
„Sehr gern“, antwortete Rebecca.
Trent warf einen kurzen Blick auf Julia und meinte: „Ich muss leider passen. Ich will mich noch an meinen Schreibtisch setzen, damit ich morgen Zeit für die Gäste habe. Vor allem möchte ich so viel Zeit wie möglich mit Evan und Brock verbringen.“
„Seitdem meine Jungen in verschiedenen Staaten leben, sehen sie sich kaum noch“, erläuterte Rebecca.
Wenig später war das Essen beendet, und alle erhoben sich von der Tafel. Julia staunte nicht zum ersten Mal an diesem Abend, mit welch ausgesuchter Höflichkeit Trent seine Mutter behandelte, wie sie überhaupt Trents tadellose Manieren bewunderte. Sie bedankte sich noch bei Rebecca für die Anregungen, die sie von ihr für die künstlerischen Aktivitäten im Hotel bekommen hatte. Schließlich sollten diese in Zukunft zum Alleinstellungsmerkmal von Tempest West werden. Dann verabschiedeten sie sich voneinander.
Die beiden Älteren machten sich auf den Weg zum See, und Trent und Julia schauten ihnen nach.
„Sie passen großartig zusammen“, bemerkte Trent.
Julia drehte sich zu ihm um. „Deine Mutter ist entzückend. Die Familienähnlichkeit ist bei euch wohl nicht sehr groß.“
Ungerührt ließ er die Bemerkung an sich abprallen. „Ob du willst oder nicht“, meinte er versonnen. „Ich glaube, da bahnt sich etwas an.“
„Glaub ich nicht“, erwiderte sie trotzig.
„Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock, wie dein Vater ihr den Hof macht. Und meine Mutter kommt nicht einmal auf die Idee, abwehrend zu reagieren.“
„Trent, sie sind sich vor ein paar Stunden zum ersten Mal begegnet.“
„Na und? Wie lange hat es denn bei uns gedauert, auf Evans Hochzeit?“
Julia schloss für eine Sekunde die Augen und seufzte. „Lass uns über etwas anderes sprechen, ja?“
Trent dachte gar nicht daran. „Irgendetwas muss doch dran sein, dass es zwischen den Tylers und den Lowells so funkt. Oder es liegt lediglich daran, dass sich in beiden Familien so ein exzellenter Geschmack vererbt hat.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er Julia mit seinen schönen dunklen Augen an. „Mein Haus steht dir jederzeit offen, Julia. Tag und Nacht. Ich möchte dich sehr gern bei mir haben.“ Damit drehte er sich um und lenkte seine Schritte zum Hintereingang der Lobby.
Julia bekam weiche Knie und musste sich erst einmal setzen. In ihrem Inneren herrschte Chaos. Ihre Gefühle fochten gegen ihren Verstand, der ihr befahl, nicht auf das zu hören, was Trent sagte. Sie war seinem Charme schon einmal erlegen, und er hatte sie hinters Licht geführt. Wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hatte, würde er sein Ziel erreicht haben und sie fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Tempest West würde Gewinn abwerfen, die Wette gegen Brock wäre gewonnen. Nur das war ihm wichtig. Sie spielte dann keine Rolle mehr.
„Julia? Alles in Ordnung mit dir?“
Julia hob den Kopf. Kimberly stand vor ihr. „Kim, was machst du noch hier? Du musst doch todmüde sein nach diesem Tag.“
„Das bin ich auch.“ Sie ließ sich in einen Stuhl direkt neben Julia fallen. Die Kellner begannen bereits, die Tische abzuräumen. „Aber im Büro ist so viel Arbeit liegen geblieben, dass ich noch ein paar Stunden drangehängt habe.“
Julia lächelte: „Ich bewundere deinen Einsatz.“
„Ach, da gibt es nichts zu bewundern. Die reine Beschäftigungstherapie. Ich bin frustriert.“
„Wieso das?“
Kimberly zuckte resigniert die Achseln. „Wegen Pete. Endlich habe ich mich aufgerafft, ihn anzusprechen. Wir hatten uns vorher schon zwei oder drei Mal auf dem Gelände getroffen und ein bisschen miteinander geredet. Ich habe nun wirklich keinen Zweifel daran gelassen, dass ich interessiert bin. Gerade noch so, dass ich mich ihm nicht direkt an den Hals geworfen habe. Aber – nichts. Er grinst nur, tippt an seinen Hut und verschwindet. Dabei bilde ich mir sogar ein, dass ich ihm auch nicht ganz gleichgültig bin.“
Julia starrte vor sich hin und fixierte das Muster der Tischdecke. Ich
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