Collection Baccara Band 0294
umbringen!
Julie sprang vom Stuhl und lief zum Notfallknopf.
„Wo ist sie?“, fragte Colin und stellte sich ihr in den Weg. „Wo ist die Kamera?“
„Ich weiß nicht, wovon Sie reden“, sagte Julie nervös.
„Sie haben mich hereingelegt.“
„Das habe ich nicht“, stritt sie ab.
Und in diesem Moment sah sie das Messer in seiner Hand.
Nach dem Abenteuer mit Julie am vergangenen Abend fühlte Sebastian sich wie ein neuer Mensch. Er ging seine Arbeit jetzt energischer an, und war fest entschlossen, alles zu tun, um den Ruf der Klinik zu retten.
Am Morgen war er früher aufgestanden, um Julies Auto abschleppen und in eine Werkstatt bringen zu lassen. Dem Mechaniker hatte er ein großzügiges Trinkgeld gegeben, um die Reparatur des Wagens zu beschleunigen. Anschließend hatte er das Auto vor ihrem Haus geparkt und war mit einem Taxi ins Hotel zurückgefahren. Den Rest des Tages hatte er damit verbracht, alle Vorkommnisse, die dem Saboteur zugeschrieben wurden, auf einer Zeitleiste einzutragen und Verbindungen zwischen ihnen herzustellen.
Nach mehreren Stunden machte er eine Pause und rief den Zimmerservice an. Und als er kurz danach in sein Sandwich beißen wollte, klingelte sein Handy. „Hallo?“
„Black?“
„Ja?“, gab er zurück, als er die Stimme von Dr. Butler erkannte.
„Wir haben hier ein Problem.“
„Was ist passiert?“
„Es gab einen Zwischenfall in der Klinik. Es wimmelt hier nur so von Journalisten und Kamerateams. Wir brauchen einen Pressesprecher, der die Situation unter Kontrolle bringt.“
Sebastian legte das Sandwich auf den Tisch und zog sich die Schuhe an. „Können Sie mir mehr Details nennen?“
„Ich erkläre Ihnen alles, wenn Sie hier sind.“
„Bin so gut wie auf dem Weg“, versicherte er, doch Butler hatte schon aufgelegt.
Während Sebastian den Mietwagen durch den Samstagabendverkehr steuerte, gingen ihm verschiedene Szenarien durch den Kopf. Was mochte bloß passiert sein?
Zehn Minuten später erreichte er die Einfahrt der Klinik, die mit Pressewagen vollgeparkt war. Es wimmelte nur so von Reportern. Das Wachpersonal erkannte Sebastian und ließ ihn passieren.
Auf dem Parkplatz sah er Dr. Butler, Dr. Covey und Senator Garcia. Sie standen mit Tanner Doyle und einer Frau in einem weißen Kittel am Eingang der Klinik. Sebastian ging zu ihnen hinüber.
„Zum Glück sind Sie endlich da“, sagte William Covey erleichtert.
Dr. Butler fuhr sich nervös durch die Haare. „Es ist ein Albtraum.“
„Was ist passiert?“, fragte Sebastian aufgeregt.
„Colin Cruz hat eine Gruppe von Sexsüchtigen als Geiseln genommen“, teilte Robert Garcia ihm mit.
Sebastian drehte sich zum Senator. Er dachte, er hätte sich verhört. Es klang so komisch, fast hätte er gelacht. Doch den Vorstandsmitgliedern war deutlich anzusehen, dass es sich nicht um einen Scherz handelte.
„Sie meinen Colin Cruz, den Schauspieler?“, hakte Sebastian nach.
„Ja“, bestätigte Dr. Covey.
Sebastian kannte Colin. Der junge Schauspieler lebte in der Nähe seiner Villa in Beverly Hills. Er hatte ihn gelegentlich im örtlichen Supermarkt gesehen. „Wie ist es dazu gekommen?“
„Es ist allein meine Schuld“, seufzte die Frau im Kittel und reichte Sebastian die Hand. „Ich bin Devi Parker, die Therapeutin, die für diese Gruppe verantwortlich ist. Da ich heute spät dran war, habe ich meiner Assistentin erlaubt, ohne mich mit der Sitzung anzufangen. Sie ist sehr kompetent, auch wenn sie ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen hat. Aber wenn ich gewusst hätte, dass Colin Cruz der Gruppe beigetreten ist, hätte ich ihr niemals zugelassen, dass sie allein da hineingeht.“
Dr. Butler sah zu den Reportern, die sie durch den Zaun beobachteten. „Lassen Sie uns in Tanners Büro weiterreden.“
„Haben Sie denn schon die Polizei verständigt?“, war Sebastians erste Frage an den Sicherheitschef, als die kleine Gruppe das Büro betrat.
Tanner schüttelte den Kopf und machte eine Kopfbewegung in Richtung von Butler, Covey und Garcia. „Der Vorstand hat mich gebeten, noch zu warten. Aber ich habe den Eindruck, dass wir allein nicht weiterkommen. Wir brauchen jemanden, der mit dem Geiselnehmer verhandelt.“
„Es ist gut, dass Sie nicht gleich die Polizei gerufen haben“, versicherte Sebastian ihm. „Vielleicht schaffen wir es auch so.“
„Haben Sie denn Erfahrung mit Geiselnahmen?“, fragte Tanner besorgt.
„Wenn Sie mich meinen Job machen lassen, brauchen wir keinen
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