Collection Baccara Band 0294
neugierigen Blick zu und ließ sie und Dakota allein. Dakotas Neugier war ebenfalls geweckt. „Was ist denn?“
„Ich muss dich um einen Gefallen bitten.“
„Um welchen?“
„Um einen ziemlich großen Gefallen, aber ich bin wirklich auf dich angewiesen“, erläuterte Dallas.
„Worum geht es denn?“
„Versprich mir zuerst, dass du Ja sagst.“
Dakota schnaubte verächtlich. „Das hättest du wohl gerne!“
„Komm schon, Dakota, ich habe dich bisher noch nie um einen Gefallen gebeten. Du bist meine Schwester. Dies ist meine Hochzeit, und ich brauche dringend deine Hilfe.“
„Worum geht es denn? Sag endlich“, bat Dakota, doch Dallas schob nur trotzig das Kinn vor. Dakota gab nach. Sie konnte ihrer Schwester sowieso nichts abschlagen. „Na schön, ich verspreche es.“
„Du musst heute Abend nach dem Empfang den Lockvogel für mich spielen.“
„Warum?“
„Du weißt doch, wie gern Erics Freund Tom anderen Menschen Streiche spielt. Wir sind ziemlich sicher, dass er unsere Flitterwochen sabotieren will.“
Dakota schüttelte skeptisch den Kopf. „So etwas Kindisches würde er nie tun!“
„Er würde sich darüber totlachen. Ich kenne ihn. Du musst mir unbedingt helfen.“ Dallas rieb sich die nackten Arme. „Es ist ja wirklich ganz schön kalt hier draußen.“
„Und was genau soll ich tun?“ Dakota hakte sich bei ihrer Schwester unter und führte sie zur Tür zum Speisesaal.
„Für mich auf Hochzeitsreise gehen. Mit Tony.“
Verdammte Dallas! Kaum hatten sie das Gebäude betreten, rief schon jemand nach Dallas, und sie verschwand ohne jede weitere Erklärung, als sei damit alles erledigt. Das Letzte, was Dakota von ihr gehört hatte, war, dass sie für sie schon eine Tasche gepackt hatte.
Dakota ging direkt zur Toilette. Ihr schwirrte dermaßen der Kopf, dass ihr ganz schwindlig war. Oder war es nur die Aufregung wegen der bevorstehenden Reise? Die ganze Idee war doch total verrückt. Und perfekt. Ein Wochenende mit Tony? Sie hätte keinen besseren Plan aushecken können, mal abgesehen davon, dass sie beruflich viel zu viel zu tun hatte, um einfach den nächsten Montag freizunehmen.
Zwei Kolleginnen ihrer Mutter standen gerade vor dem Spiegel und trugen Lippenstift auf. Dakota lächelte ihnen flüchtig zu und eilte in eine Kabine, klappte den Toilettendeckel nach unten und setzte sich hin. Sie hatte Dallas noch nicht einmal fragen können, ob Tony schon in den Plan eingeweiht war. Hatte er das vorhin etwa gemeint, als er von „nachher“ gesprochen hatte?
Dakota atmete tief ein und aus. Es wäre verrückt, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen. Plötzlich ging die Tür zum Waschraum auf, und sie hörte jemanden murmeln, dass das Dinner gleich serviert würde.
Dakota strich sich das Haar aus dem Gesicht und stand auf. Sie lächelte süffisant. Okay, sie würde das Spiel mitspielen. Aber sie würde es Tony nicht leicht machen.„Sei lieber vorsichtig mit diesem Zeug.“ Misstrauisch beäugte Tony den Cognacschwenker in Dakotas Hand, ihren zweiten Cognac, soweit er das beurteilen konnte. Und das nach mehreren Gläsern Wein zum Essen. Er blieb lieber bei seinem Bier. Zwei Gläser Wein, und er lag am Boden. Aus irgendeinem Grund vertrug er das Zeug nämlich nicht.
„Eine Mutter reicht mir, danke.“ Dakota trank einen Schluck und lächelte. „Es geht mir gut, wirklich.“
„Na schön“, erwiderte Tony wenig überzeugt. Dakotas Stimme klang nämlich etwas zu laut für seinen Geschmack.
Vor einer halben Stunde hatten sie endlich das Essen beendet, und die Gäste hatten zu tanzen angefangen. Tony wollte Dakota auffordern, wartete jedoch noch auf ein langsames Musikstück. Obwohl er gestern so große Töne gespuckt hatte, war er kein allzu guter Tänzer und wollte es vermeiden, zu viel über seine Füße nachdenken zu müssen.
Doch als die Band endlich etwas Ruhiges spielte, kam Dakotas Vater Tony zuvor.
Mr. Shea nahm Dakotas Hand. „Ich hoffe, du hast einen Tanz für einen alten Mann reserviert“, sagte er und lächelte seine Tochter liebevoll an.
„Reserviert? Mich hat bisher noch niemand aufgefordert“, antwortete sie, lächelte Tony spitzbübisch zu und stellte ihren Cognacschwenker hin.
„Mein Fehler.“ Tony sah ihr direkt in die Augen. „Der Tanz nach deinem Vater gehört mir.“
Lachend stand sie auf und ließ sich von ihrem Vater auf die Tanzfläche führen. Ihr Kleid saß so eng, dass es schon fast unanständig aussah. Irgendwie hatte er das Gefühl,
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