Collection Baccara Band 0305
die Kerle zulaufe, um sie zu verjagen. Genau das hätte ich getan, wenn wir drei dort gewesen wären, und …“
Dixie strahlte. „Dann hätten wir die Viehdiebe verhaftet. Wir wären jetzt die Helden von Whistlers Bend.“
Maggie und BJ sahen ihre Freundin an, als hätte sie den Verstand verloren.
„Okay.“ Dixie zuckte mit den Schultern. „Ich hab ’ne lebhafte Fantasie. Aber wir sind alle gesund und munter. Also, was für ein Problem hast du mit Jack?“
Maggie schluckte. „Das Problem bin ich. Weil ich euch beide in Gefahr gebracht hätte, wenn ihr vergangene Nacht mit mir dort draußen gewesen wärt. Das ist mir vorhin klar geworden. Ich kann es mir gar nicht verzeihen …“
„Ach.“ BJ tätschelte ihren Arm. „Uns ist doch nichts passiert.“
„Also, verstehe ich es richtig?“, fragte Dixie. „Ihr habt die Viehdiebe nicht verhaftet. Du wolltest auf sie los – und Jack fand es besser, den nächsten Sonnenaufgang zu erleben. Ist doch vernünftig, der Mann. Aber was ist zwischen euch passiert, dass Jack mit einer so miesen Laune zurückgekommen ist?“
„Ich bin eine Idiotin.“
„Sagtest du schon.“ Dixie nickte. „Erzähl endlich, was du ihm angetan hast.“
„Ich war so wütend auf Jack, dass ich ihn angefaucht habe, er solle nach Chicago zurückgehen, wo er hingehört, und mich in Ruhe lassen.“
„Oh nein!“ Dixie machte ein verzweifeltes Gesicht. „Wie dumm von dir!“
„Ja, wirklich.“ BJ schüttelte den Kopf. „Wie kannst du einen so wundervollen Mann wegschicken?“
„Er ist nicht immer wundervoll“, verteidigte sich Maggie. „Es nervt mich zum Beispiel, dass Jack nie meine Entscheidungen respektiert. Ich sage, er soll hier nicht Sheriff spielen – er tut es trotzdem. Er will mir sogar verbieten, allein auszureiten. Wie absurd. Ich bin Rancherin. Aber ich fürchte, Jack traut mir gar nicht zu, eine Ranch zu leiten.“
„Vielleicht hilft es, wenn Dixie und ich mit ihm reden“, schlug BJ vor. „Wir würden ihm schon klarmachen, wie fähig du bist.“
„Nein. Wozu? Jack geht nach Chicago zurück. Ob wir uns nun gut verstehen oder nicht. So ist es eben. Doch ich muss mich bei ihm entschuldigen.“ Maggie seufzte. „Er hat wirklich eine Entschuldigung verdient, weil ich so …“
„… nervtötend bin?“, ergänzte Dixie augenzwinkernd.
„Ich dachte eigentlich an unvernünftig , aber deine Wortwahl gefällt ihm bestimmt besser. Nur eins verstehe ich nicht: Wieso wussten die Viehdiebe so genau, wo meine Beefalos standen? Das Weideland ist riesig. Und auf dem Flecken befanden sich die Kälber erst seit gestern Abend. Trotzdem sind die Kerle mit dem Wagen vorgefahren, haben vier Kälber aufgeladen und sind verschwunden, als hätten sie es planen können.“
„Oje!“ Dixie wurde bleich.
„Was ist?“, fragte Maggie. „Hast du jemandem erzählt, wo wir waren?“
„Nicht … absichtlich.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Als ich gestern zurückkam, bin ich noch in den Saloon gegangen, um meinen neuen Hut herzuzeigen. Da spielte eine Band, Jacks Eltern waren auch da. Wir haben uns großartig amüsiert und …“
„Dixie!“, zischte Maggie.
„Okay. Ich hab mit dem Barkeeper geflirtet. Mit Ray. Und so beiläufig habe ich erwähnt, dass ich mit dir Kälber hüten war. Am East Fork Creek. Ich dachte, das würde den Mann beeindrucken. Ich habe ihm den Stetson gezeigt, den ich extra für diesen Ausflug gekauft hatte. Und ich habe Ray erzählt, dass wir früh zurück waren und ich Glück hatte, weil wir nicht so weit reiten mussten, denn ich hatte lange nicht mehr auf einem Pferd gesessen und … Na ja. Also so habe ich es ausgeplappert.“
„War der Saloon voll?“
„Natürlich. Weil die Band dort spielte. Es waren etliche Besucher da. Doch keine Fremden. Die wären mir aufgefallen. Viele Männer haben meinen Hut bewundert – darum habe ich meine Geschichte etliche Male erzählt. Es war blöd von mir, ich weiß. Aber ich habe nicht daran gedacht, dass dort Gauner sein könnten, die deine Kälber stehlen wollen.“
Maggie trommelte mit den Fingern auf den Tisch. „Das bestätigt, was ich schon vermutet habe: Die Viehdiebe sind Einheimische. Und sie sind Gäste im Cut Loose. Ich werde Roy informieren … und dann muss ich nach Hause.“
„Um dich bei Jack zu entschuldigen?“, fragte Dixie. „Ich gebe dir Zitronenkuchen mit. Den isst er gern. Bestimmt verzeiht er dir dann.“
Maggie seufzte. „Ob’s dafür genügend Zitronenkuchen
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