Collection Baccara Band 0311
dir einen Tee mitbringen?“
Nachdem Zack sein Quantum an Kaffee getrunken hatte, wechselte er die Schlösser an den Türen und Fenstern in Kims Cottage aus. Natürlich protestierte sie, aber er erinnerte sie daran, dass es jetzt seine Aufgabe war, für ihre Sicherheit zu sorgen. Und er war gut in seinem Job.
Er hatte zwar nicht um diesen Auftrag gebeten, aber da er ihn bekommen hatte, gab er sein Bestes.
Die Schlösser an den Fenstern würden niemanden aufhalten, der entschlossen war, ins Haus einzudringen, aber sie würden die Sache erschweren. Die Bolzenschlösser an Haus- und Hintertür waren hingegen stark genug, um fast jeden fernzuhalten. Als er jedoch um das kleine Haus herumlief, sagte er sich, dass es noch nicht genug war.
Er blickte auf all die Fensterscheiben, die im Licht der Nachmittagssonne glänzten. Hübsch, sicher. Aber man musste nur einen Stein durch die Scheibe werfen − und wer auch immer Kims Vater bedrohte, wäre sofort im Haus. Kim sollte nicht hierbleiben. Sie sollte an einen sicheren Ort gebracht werden, wenn ihr alter Herr sich solche Sorgen um sich machte.
Aber niemand hatte nach seiner Meinung gefragt, und er würde seinen letzten Cent darauf verwetten, dass Kim sich niemals von ihm aus ihrem Haus wegbringen lassen würde. Die Frau war unglaublich stur.
Und sie hatte den Körper einer Göttin.
„Wow“, murmelte er und trat durch das Seitentor in den winzigen Hinterhof. „Wenn du anfängst, von Fisch-Nerds zu träumen, dann warst du zu lange auf See.“
Genau das war das Problem.
Er war zu lange mit keiner Frau zusammen gewesen. Kein Wunder, dass er heiß auf Kim war. Verdammt, die letzte Nacht in der Stadt mit Hula war nicht mehr als Trinken und Tanzen gewesen. Er hätte sich ein paar leidenschaftliche Stunden mit einer Frau gönnen sollen. Dann würden seine Hormone jetzt nicht verrückt spielen.
Eine andere Erklärung hatte er nicht dafür, warum er Kim ständig beobachtete. Oder warum er plötzlich eine Brille, die über eine Stupsnase rutschte, verdammt sexy fand.
Er ging um die Hausecke herum, blieb stehen und starrte auf den Garten, den sie sich angelegt hatte. Die Steinterrasse war mit niedrig wachsenden Sträuchern eingefasst und von einer kleinen Grasfläche umgeben. Junges Grün spross aus den frisch beackerten Blumenbeeten, und Zack fragte sich, welche Blumen sie wohl gepflanzt hatte. Nach dem zu urteilen, was er bisher gesehen hatte, könnte er wetten, dass es schmucke Pflanzen waren, die wie kleine Soldaten auf den Blumenbeeten standen. Vermutlich hatten sie ein oder zwei perfekt geformte Blätter und würden mit vorhersehbarer Regelmäßigkeit blühen und verblühen.
Die Frau war so kleinkariert. Selbst die Lebensmittel in ihrem Kühlschrank waren schonungslos nach Gruppen geordnet. Wobei nichts, was sie im Kühlschrank lagerte, besonders appetitanregend war. Magermilchjoghurt, Herrgott noch mal. Wer aß denn so etwas?
„Wer sind Sie?“
Er drehte sich auf dem Absatz um und sah eine Frau am Zaun stehen. Die grauen Haare standen ihr wie schmuddelige Stahlwolle vom Kopf, und die scharfen blauen Augen hatte sie argwöhnisch zusammengekniffen. Ihr Gesicht war faltig von zu viel Sonne und ihre Hände waren schmutzig.
„Ma’am“, sagte Zack und nickte zum Gruß.
„Sie haben gute Manieren, Junge“, sagte sie, „aber das sagt mir noch nicht, wer Sie sind.“
„Zack Sheridan, Ma’am.“ Er trat näher und streckte die rechte Hand aus. „Ich bin ein … Freund von Kim und wohne eine Zeit lang bei ihr.“
Sie nahm seine Hand, schüttelte sie und übertrug eine gute Portion des Drecks, der an ihren Händen klebte, auf seine. „Soso, ein Freund.“
„Ja, Ma’am.“ Er würde einer Frau, die er nie zuvor gesehen hatte, nicht verraten, dass er Kims Bodyguard war. Wahrscheinlich war sie nur eine neugierige Nachbarin, aber Zack hatte schon früh gelernt, dass es unklug war, allzu vertrauensselig zu sein.
„Ich denke, sie kann einen Freund gebrauchen.“ Die Frau nickte. „Nennen Sie mich Edna, mein Junge. Es ist schön, dass Kim einen ‚Freund‘ zu Besuch hat. Sie ist zu viel allein. Es ist nicht gut, allein zu sein. Man fängt an, Selbstgespräche zu führen. Und dann?
„Ich …“
„Man wird weggesperrt“, unterbrach sie ihn. „Genau das passiert dann. Sobald man anfängt, Selbstgespräche zu führen, halten die Menschen einen für verrückt. Das ist in Ordnung, wenn man so alt ist wie ich. Dann darf man kauzig sein. Die Menschen erwarten
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