Collection Baccara Band 0313
wieder verlassen. Sie haben genug Fotos geschossen.“
„Sicher, Mr Chandler.“
„Zum Glück ist es vorbei“, brachte Gemma heraus. Sie war noch immer aufgeregt. Tates Bemerkung über die Flitterwochen hatte sie zusätzlich erschreckt. Sie wusste, dass er es nicht so gemeint hatte. Aber dadurch hatte er sie daran erinnert, dass er ein viriler Mann war und nicht gerne lange enthaltsam lebte. Nähme er sich eine Geliebte? Eine sehr unangenehme Vorstellung – und sie entschied kurz entschlossen, dass Tate so etwas nicht tun würde. Zumindest noch nicht. Er riskierte nicht, dass eine solche Affäre publik würde und seine Familie weiterhin eine schlechte Presse bekäme.
Aber wollte er dann mit ihr ins Bett gehen? Sie nahm an, dass der Sex mit ihm voller Feindseligkeiten sein würde. Doch seine Küsse heute waren alles andere als wütend gewesen. Sie schluckte. Weil wir Publikum hatten, sagte sie sich. All das war nur eine Inszenierung gewesen und nichts weiter.
Dennoch hatte sie letzte Woche begonnen, zur Vorsicht die Pille zu nehmen. Der Arzt hatte ihr empfohlen, noch einen Monat lang zusätzlich auf andere Verhütungsmethoden zurückzugreifen. Sie ging jedoch nicht davon aus, davon Gebrauch zu machen.
„Es ist noch nicht ganz vorbei“, riss Tate sie aus ihren Gedanken. „Wir müssen zurück zu unseren Gästen.
Nach dieser Tortur mit den Reportern ist der Rest der Hochzeit bestimmt ein Kinderspiel . Kurze Zeit später war Gemma mit Tates Großmutter allein und sich da nicht mehr so sicher.
„Ich hoffe, dass du anständig mit meinem Enkel umgehst.“ Helen Chandler zeigte sich ihr gegenüber genauso kühl wie ihre Enkelin Bree.
„Solange Tate anständig mit mir und Nathan umgeht, tue ich das.“
„Das steht außer Frage. Mein Enkelsohn weiß um seine Verantwortung.“
„Da bin ich sicher.“ Sein Pflichtgefühl war schließlich der Grund, warum sie heute hier standen, nicht wahr?
Dann schien Helen zu zögern. „Tate nimmt sich Dinge zu Herzen. Er hat tiefe Gefühle … wie sein Vater.“
Die ältere Frau schien ihr etwas sagen zu wollen. Schließlich stand es außer Frage, dass Tate alles andere als oberflächlich war. Wovon genau redete seine Großmutter? Gibt es etwas, dass Helen weiß und ich nicht? fragte sie sich.
In diesem Moment tauchte Tate vor ihnen auf. „Ich fürchte, ich muss dir Gemma wegnehmen, Gran. Man erwartet von uns, dass wir den Tanz eröffnen.“
Also ging es wieder nur um eine Pflicht, die er erfüllen musste. Sie glitt in seine Arme, und sie fingen an zu tanzen. „Jetzt weiß ich, von wem du und deine Schwester das habt.“
„Was?“
„Eure Haltung. Sie werden mir nie verzeihen, oder?“
„Gran ist alt.“
„Und Bree?“
„Sie ist jung. Aber sie hat bei Weitem nicht so viele Erfahrungen wie du gesammelt.“
Gemma schluckte ihren Ärger hinunter. Seine Bemerkung hatte geklungen, als wenn sie mit dem gesamten Footballteam vor Ort im Bett gewesen wäre. „Solange sie das nicht an Nathan auslassen, können sie mich so kühl behandeln, wie sie wollen.“
„Niemand aus meiner Familie wird meinem Sohn wehtun.“
„Unserem Sohn.“ Diese unsägliche Unterhaltung brachte Gemma ins Grübeln. Seitdem der Vaterschaftstest gemacht worden war, hatte Tate ihn nicht mehr erwähnt. Vielleicht dauerte es eine Weile, bis das Ergebnis vorlag.
„Deinen Eltern wird es leidtun, all das verpasst zu haben.“
Eilig versuchte sie, das Thema zu wechseln. „Aua! Du bist auf meinen Zeh getreten.“ Sie wollte nicht über ihre Eltern reden. Wenn sie zur Hochzeit gekommen wären, dann nur aus Pflichtgefühl. Und sie wäre wahrscheinlich gekränkt gewesen.
„Entschuldige.“ Er lächelte. „Das ist mir nicht mehr passiert, seitdem ich ein Teenager war.“
„Vielleicht machst du erneut die Pubertät durch“, scherzte sie und entlockte Tate damit ein leises Lachen.
Einen kurzen Moment lang waren sie auf derselben Wellenlänge. Wie in alten Zeiten. Aber von den alten Zeiten sind wir weit entfernt, dachte Gemma und sah schnell weg.
Nach dem Tanz führte er sie zu seinen Eltern, die darüber redeten, einen kindersicheren Zaun um den Garten und das Grundstück errichten zu lassen, um zu verhindern, dass Nathan sich verlaufen oder in den See fallen würde. Gemma war überrascht und bedauerte es jetzt, ihnen Nathan so lange vorenthalten zu haben. So schmerzhaft es war, mit einem Mann verheiratet zu sein, der sie hasste, war sie doch froh, dass Tate seinen Sohn angenommen und
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